Hohe Rücklagen, eine spannende Idee, sympathische Geschäftspartner, Erfahrung als Selbstständige - "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Toni Christiansen blickte zuversichtlich auf ihre Zukunft in der Türkei. Doch dann kam alles anders, wie die VOX-Doku-Soap zeigte ...
"Ich krieg' hier nicht mehr die Luft, die ich brauch'", stellte "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Toni Christiansen (58) in der VOX-Doku-Soap fest. Über 20 Jahre lang war sie in der Gastronomie tätig gewesen, bis sie 2021 coronabedingt ihr gepachtetes Krankenhaus-Café hatte aufgeben müssen. Nun sehnte sie sich nach einem Neuanfang, einem "Befreiungsschlag". Mit nur einem Koffer und zwei Taschen Handgepäck, dafür sechsstelligen Rücklagen auf dem Konto wanderten sie und Bulldoggendame Lotti ins türkische Kargıcak bei Alanya aus, das die gelernte Erzieherin bis dato nur aus Urlauben gekannt hatte.
Ein bisschen gewagt schien es schon, was sie hier vorhatte: Mit ihren Urlaubsbekanntschaften Lydia (53) und Adnan, die sie zum Zeitpunkt ihrer Auswanderung gerade einmal drei Monate kannte, wollte sie einen Baumarkt nach deutschem Vorbild eröffnen. Adnan besaß bereits einen kleinen Heimwerkerladen und wollte sich vergrößern – mit den beiden Frauen als Geschäftspartnerinnen.
Woher Toni die Sicherheit nehme, dass das Trio eine gute Wahl sei? "Ich kann es dir nicht sagen. Es passt einfach", antwortete sie dem VOX-Reporter. Komplett nur nach Gefühl ging sie jedoch nicht an die Sache heran. Erst mal wolle man eine zu gleichen Teilen aufgeteilte GmbH gründen: "Ich geh' da jetzt nicht hin und blätter' mein Geld hin. Also, ich bin nicht bekloppt. Das mache ich nicht. Das hat schon Hand und Fuß. Und vorher gibt's auch nix", versicherte sie.
"Goodbye Deutschland": Auswanderin fällt aus allen Wolken
Zunächst mal galt es, ein Ladenlokal zu finden – doch die favorisierte Immobilie, die die drei im Blick hatten, stand seit Monaten voller Krempel, nichts schien voranzugehen. Privat war Toni dafür bereits in ihrem Traumhaus untergekommen, das sie sich für 250.000 Euro gekauft hatte und in dem sie nun nur noch einige Umbaumaßnahmen vornehmen wollte.
Doch als diese Pläne konkret wurden, kam der erste Schock: "Offiziell gehört dir das Haus noch nicht, auch wenn du bezahlt hast", erklärte ihr deutschtürkischer Vertrauter, der Makler Idris. Erst müsse sie einen Antrag bei der Tapu-Behörde stellen, dem türkischen Grundbuchamt. Es sei durchaus schon vorgekommen, dass der Verkäufer es sich im letzten Augenblick anders überlegte: "Da siehst du richtige Dramen!"
Toni fiel aus allen Wolken, doch zumindest der Punkt schien vom Tisch zu sein, als das VOX-Team sie wenig später wieder besuchte. Im Haus wohnte sie dennoch nicht: "Innerhalb von acht Wochen hat sich alles komplett gedreht", erklärte die Auswanderin. Es hatte sich herausgestellt, dass der Vorbesitzer am Haus bauliche Veränderungen vorgenommen hatte, die illegal waren, etwa den Pool oder den Zaun, den Toni wegen ihres Hundes unbedingt brauchte. Apropos: Auch Hundehaltung war hier nicht erlaubt!
Finanzielle Reserven fast aufgebraucht
Kurzerhand hatte Toni sich ein anderes Traumhaus gekauft, mit der Folge, dass ihre einst hohen finanziellen Reserven nun nahezu aufgebracht waren. Denn einen Käufer oder eine Käuferin für ihr nun leerstehendes Haus hatte Toni bislang nicht gefunden. 250.000 Euro hatte sie bezahlt, um nun nichts davon zu haben. Die Mittel für das Baumarkt-Projekt hatte sie nun ebenfalls nicht mehr.
Lesen Sie auch:
- "Das war 'ne schwere Depression": "Goodbye Deutschland"-Familie wagt Neustart
- Nach Messerattacke: "Goodbye Deutschland"-Ex-Paar denkt an Liebes-Comeback
Doch die Euphorie über die geplante Geschäftspartnerschaft war ohnehin verflogen. Ein erstes kleines Unwohlsein hatte Toni bereits befallen, als ihr von Adnan und Lydia ein Logo präsentiert worden war, mit dem sie sich nicht so recht anfreunden konnte, da darin lediglich Adnans Initialen verarbeitet worden waren: "Das fand ich nicht korrekt." Es folgten weitere Momente, in denen es Lydia in Tonis Augen an Kompromissbereitschaft mangeln ließ: "Ich glaub', sie ist eher der Typ: Sie hat was im Kopf und dann muss das so gemacht werden." Zwar versöhnten sich die Frauen letztlich wieder, doch Geschäfte würden sie wohl nicht mehr miteinander machen.
"Ich bin total fertig gerade", gestand Toni mit Tränen in den Augen. Doch am Ende der Sendung hatte sie wieder Mut gefasst. Ein Design- und Dekogeschäft wolle sie demnächst eröffnen, eventuell in Bodrum, ließ sie das VOX-Team via Videobotschaft wissen. Fortsetzung folgt ... © 1&1 Mail & Media/teleschau
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.