• Sind die Partyexzesse auf Mallorca endgültig vorbei?
  • Nach dem Lockdown freut sich die mallorquinische Gastro- und Eventszene endlich wieder über volle Bars.
  • Andere, etwa Luxusmakler Marcel Remus, haben mit der Gegend rund um den Ballermann ganz andere Pläne, wie die VOX-Doku "Goodbye Deutschland" zeigt.

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Als "das neue Miami Beach" könne er sich die Playa de Palma vorstellen, so Luxusmakler Marcel Remus (35) in der neuen Folge der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland". Die ersten Wohnungen mit einem Kaufpreis im siebenstelligen Bereich seien an der einst für Reiche unattraktiven Partymeile bereits gebaut und verkauft worden, in den nächsten Jahren sehe er dort noch mehr Potenzial. Der mallorquinischen Regierung wäre das vermutlich nur allzu recht, ihr ist der Hardcore-Sauftourismus schon seit Jahren ein Dorn im Auge.

Kein Wunder, hat die Feierwut doch manchmal katastrophale Auswüchse. Im Mai etwa hat ein Brand am Ballermann für Schlagzeilen gesorgt, verursacht angeblich durch Mitglieder eines Kegelclubs, die brennende Zigaretten auf das Strohdach einer Bar geworfen und Alkohol hinterhergeschüttet haben sollen. Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen. "Die Ober-Dummkopfleistung, die ich hier auf der Insel je erlebt habe", zeigte sich Realitystar Andreas Robens (55), der mit Ehefrau Caro (43) ganz in der Nähe das Fitnessstudio Iron Gym betreibt, entsetzt. Solcher Irrsinn gehöre hart bestraft: "Hier muss ein Exempel statuiert werden."

"Goodbye Deutschland": Bei den Gülpens checken immer mehr Familien ein

Das Gastronomenpaar Tamara (30) und Marco Gülpen (57), das ebenfalls in der Gegend ein Hostal betreibt, wollte die Tourigruppe noch nicht vorschnell verurteilen, noch wisse man schließlich nichts Genaues. Außerdem sei man auch als Betreiber einer Bar ein wenig in der Verantwortung und sollte Brandschutzvorrichtungen treffen, fand Marco. Insgesamt hatten er und seine Frau unterdessen wie Marcel Remus bemerkt, dass sich die Ballermann-Gegend im Wandel befindet: Mittlerweile hätten sie immer häufiger auch Pärchen und Familien unter ihren Gästen.

"Natürlich kommen hier auch noch Partygäste hin, das wollen wir auch", erklärte Tamara. Nichtsdestotrotz hielt sie es für angebracht, angesichts der neuen Nachfrage das Hostal und die dazugehörige Cocktailbar nach und nach etwas schicker zu gestalten - was wiederum Ehemann Marco, der von allzu viel Dekokram nichts hält, stresste. Insgesamt aber merkte man sowohl den Gülpens, wie auch den anderen Porträtierten der Folge an, dass die Erleichterung darüber, dass der Tourismus überhaupt wieder startete, die Frage nach dem "Wer genau?" verblassen ließ. Hauptsache wieder Leben in der Bude!

Lorenz Büffel: Papa hat den "komischen Job"

Und Stimmung - für die wollte Partysänger Lorenz Büffel alias Stefan Scheichel-Gierten (43) endlich wieder live sorgen dürfen, denn als er während der Lockdown-Phasen via Livestream "Und jetzt die Hände zum Himmel!" und Ähnliches in die Kamera gebrüllt habe, habe er sich schon manchmal gefragt: "Dicker, was machst du grade da?'"

Wieder vor Publikum auftreten, wieder Geld verdienen, das wolle er auch für seinen bald zweijährigen Sohn, der später vielleicht mal merken wird, dass "der Papa 'nen komischen Job" habe. Er solle aber auch merken, dass dieser Job ihm ein gutes Leben ermöglicht. Dem ersten Auftritt fieberte der mit dem so, Pardon, depperten wie eingängigen Partyhit "Johnny Däpp" bekannt gewordene Ballermannstar aufgeregt entgegen. Alles lief letztlich gut, die Menge tobte, und er sank hinter der Bühne erschöpft, aber happy zusammen: "Geil!"

Beim Anblick der "büffeligen" Partyszenen konnte man sich nicht recht vorstellen, dass hier irgendwann nicht mehr wild getobt, getanzt und gesungen werden würde. Doch vielleicht, wer weiß, würde ein Gang runter der Stimmung ja keinen Abbruch tun - und eine friedliche Koexistenz von Sangria trinkendem Feiervolk und Schickimicki-Szene möglich machen ...

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

Gesetz gegen Sauftourismus: Mallorca schließt erste Lokale

Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca sind acht Lokale bis auf weiteres geschlossen worden. Das teilte das regionale Tourismusministerium am Mittwoch in Palma mit. Grund dafür seien Verstöße gegen das sogenannte "Anti-Sauftourismus-Gesetz". (Teaserbild: imago/Eibner)
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