Für die Hochzeit ein paar Kilo abspecken - das streben viele Bräute an. Bei YouTube-Star und "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Lisha nahm das Ganze vor zwei Jahren jedoch gefährliche Ausmaße an. In der VOX-Dokusoap sprechen sie und Ehemann Lou nun über diese dramatische Zeit.
"Ich hab eigentlich alles gemacht, um Gallensteine zu züchten", reflektierte YouTuberin Lisha Savage (38) in der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland". Immer noch musste sie deswegen Tabletten nehmen und vermutete stark, dass die Schmerzen verursachenden Kristalle mit ihrer "Hardcore-Diät" zu tun hatten: "Dieser ganze ungesunde Lebensstil, das unregelmäßige Essen, das wenige Trinken ..." Richtiggehend besessen war die Wahlmallorquinerin vom Abnehmen, hatte sich innerhalb eines halben Jahres von 76 auf 50 Kilo runtergehungert.
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Bereits sehr früh habe sie ein problematisches Verhältnis zum Essen entwickelt, erklärte sie. Ihre Mutter und Schwester seien früher übergewichtig gewesen, daher habe sie "von Kind auf immer nur Diäten mitbekommen". Das habe in ihr die Sorge geweckt: "Oh Gott, du darfst niemals dick werden!" Schon mit acht oder neun habe sie ihre erste Diät gemacht.
Als nun ihr Po bei der Brautkleid-Anprobe nicht in die präferierte Meerjungfrauen-Robe gepasst hatte, war sie schnell wieder in alte Muster geraten: "Du wirst jetzt abnehmen, damit du an diesem Tag einfach perfekt aussiehst", habe sie sich damals für die Hochzeit vorgenommen. "Eigentlich waren das Ziel so zehn Kilo. Aber es sind dann 26 geworden."
Lisha: "Ich dachte mir: Okay, du stirbst jetzt. Das ist ein Herzinfarkt."
Auch diesmal war sie wieder in einen mehr als ungesunden Abnehmstrudel geraten, habe Appetitzügler genommen, mal tagelang gar nichts gegessen, dann an manchen Tagen aber "wieder richtig reingehauen. Also, mein Essverhalten war schon sehr gestört." Ehemann Lou (35) konnte in der Zeit nur hilflos zusehen, wie seine Liebste immer stärker an ihre körperlichen Grenzen ging - und darüber hinaus.
Vor einigen Monaten dann der Schock: "Ich saß mit Lou oben im Bett und auf einmal zog sich um mich herum alles zu", erinnerte sich Lisha. "So, als würde mir jemand ein Korsett umschnüren. Dann ging ein Brennen in meinen Hals, in den linken Arm und ich dachte mir: 'Okay, du stirbst jetzt. Das ist ein Herzinfarkt. Das sind deine letzten Sekunden und das ist jetzt der Dank dafür, dass du deinen Körper so viele Monate so gequält hast.'" Noch nie in ihrem Leben habe sie solche Schmerzen gehabt.
Ein Herzinfarkt war es dann doch nicht, die Diagnose lautete Gallenkolik. Und die war letztlich vielleicht sogar ein Glücksfall, denn der Weckruf kam an: Lisha zog die Reißleine, begann wieder mehr zu essen, auch wenn es ihr immer noch schwerfiel. Ihr Gefühl und ihr Verstand standen im Widerspruch: Immer noch strebte sie insgeheim ein sehr dünnes Schönheitsideal an, wusste aber gleichzeitig, dass sie dieses nur auf höchst ungesunde Weise erreichen und halten konnte.
"Goodbye Deutschland"-Star wagt Blick nach vorn
Gleichzeitig war ihre Körperwahrnehmung verzerrt: "Du stehst vorm Spiegel und du bist komplett dünn - aber trotzdem siehst du dich immer noch dick." Als sie schließlich doch erkannte, wie abgemagert sie bereits war, sei das ein Schock gewesen. Und ihr Schönheitswahn, wie sie ihn nun selbst nannte, ging noch weiter: So habe sie sich ihre längst zu dicken Lippen immer noch weiter aufspritzen lassen, habe immer noch Botox für nötig gehalten, als sie längst keine Mimik mehr hatte.
Eine Essstörung, da war sich Lisha sicher, bekomme man "nie so richtig weg". Man könne nur lernen, damit umzugehen. Da immerhin war sie mittlerweile auf einem guten Weg - und hatte darum Kraft für neue Pläne. Zum einen wollten sie und Lou sich nach dreieinhalb Jahren auf Mallorca dort endlich ein Haus kaufen - zum anderen planten sie, demnächst Bootstouren anzubieten, bei denen ihre Fans die Chance hätten, sie richtig kennenzulernen.
Am Ende der Sendung konnte Lisha tatsächlich einen Bootsführerschein vorweisen. Lou war langsamer dran, doch in einigen Wochen wollte auch er sich der Prüfung stellen. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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