Tim Mälzer, Steffen Henssler
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Wenn sich für "Mälzer und Henssler liefern ab" (Vox) die beiden Top-TV-Köche Deutschlands beharken, bleibt keine Pfanne sauber und kein Auge trocken. Zarte Ohren horchen lieber weg, wenn Mälzer motzt und Henssler hämisch wird. Am Ende gibt's eine Überraschung. Nicht nur, weil plötzlich - beinahe - Harmonie zwischen beiden "Intimfeinden" herrscht.
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Zum achten Mal stehen sich die Tim Mälzer (l.) und Steffen Henssler, "Yedi-Ritter des Kochlöffels", bei ihrem "Lieferdienst-Duell" gegenüber. Oder wie Mälzer sich und seinen Lieblingsgegner beschreibt: "Zwei Großkotze kulinarischer Herkunft, beide in der Annahme, sie seien die Größten und im Modus der Nonstop-Verbalattacken." Das trifft's sehr gut.
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Tim Mälzer hat das letzte Duell verloren und kriegt schon beim Gedanken daran einen dicken Hals. Insgesamt führt Henssler derzeit 4:3 und träumt groß: "Zwei Siege hintereinander, das wär's." Für Mälzer hat er ein Geschenk, einen Autoaufkleber mit der Aufschrift "Henssler & Verlierer an Bord." Mälzer ist sauer. "Dir stopf ich so dein Maul."
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Die erste Blindbestellung hat es gleich in sich: Innerhalb von vier Stunden sollen die Meisterköche ein Menü zum "Friendsgiving"-Mahl einer siebenköpfigen Clique zaubern. Den Hauptgang, einen Truthahn, liefern die Kunden direkt bis vor die Küchentür. Henssler ist nur bedingt begeistert: "Vier Stunden an dem Ding rumeiern?" Mälzer aber ist voll fokussiert.
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Mälzer denkt sich richtig rein. "Friendsgiving ist gleich Thanksgiving ist gleich amerikanischer Style, volle US-Breitseite", assoziiert er und mopst alle Kürbisse aus der Kühlkammer. Als der Hinweis "ein Vegetarier" kommt, geht ihm "die Hutschnur hoch". Immerhin: "Bei vegan wär ich ausgerastet." Mälzer legt hoch konzentriert und trotzdem hektisch los.
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Henssler geht es geruhsamer an. Aber nur, weil er ratlos ist. "Ich hab noch nie im Leben einen Truthahn zubereitet", gesteht er. Er beginnt - vor allem, um Zeit fürs Gedankensortieren zu bekommen - mit einem Süppchen. Als der Kundenhinweis "Bitte keine Suppe" kommt, atmet er tief durch: "Ich spür schon, wie ganz dezent der Hass aufkommt."
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Vier Stunden für nur eine Koch-Challenge? Deshalb wird eine "Zwischenübung" eingestreut: Vier Kunden aus der Party-Bar "Nachtschicht" wünschen sich innerhalb von 20 Minuten was Leckeres. Sie schicken erst einmal zwölf Bons mit ihren Hinweisen. Ihre Erwartungen sind groß - so wie die plötzlich ausbrechende Hektik in der Küche.
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Plötzlich steht er in der Küche: Steven Gätjen, so was wie ein Stammgast bei "Mälzer und Henssler liefern ab". "Wir, also die beiden und ich, sind wie zwei große Magnete, die sich schätzen und einander anziehen." Mälzer sieht die Ankunft weniger herzlich: "Steven, wie immer zum ungünstigsten Moment." Mälzer ist megahektisch, Henssler viel entspannter.
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Kaum Zeit, aber kreativ: Mälzer kocht "Rinder-Laab mit Mie-Nudeln", was Henssler despektierlich als "trockenes Fleisch mit Fertignudeln" abtut. Er selbst zaubert "Garlic Fried Rice mit Thunfisch-Tatar und Wagyu-Beef". Wobei er das kostbare Rindfleisch flexibel von seinem "Friendsgiving"-Menü abzieht und lieber für die Kiez-Truppe verwertet.
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Steven Gätjen ist ausnahmsweise nicht gekommen, um zu stören. Im Gegenteil. Weil er sieht, wie vor allem Mälzer schwitzt und jammert ("Ist das anstrengend!"), bietet er an: "Soll ich euch das Essen ausfahren?" Mälzer ist begeistert, Henssler auch, aber er sagt: "Ich komm mit. Das ist Abwechslung. Was soll ich hier vier Stunden rumlungern?"
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Gätjen und Henssler liefern in der Kiez-Bar ab. Mälzer kocht Gätjen zum Dank noch schnell ein "Entrecôte to Go". Die Wertung der "Nachtschicht"-Truppe bestürzt Mälzer. Seine "Spaghetti Bolo auf Asiatisch" fiel durch. Weil auch "der Bums" fehlte, gibt's nur drei Sterne. Henssler kriegt viereinhalb und feixt. Mälzer: "Das ist ein Schlag aufs Nasenbein."
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Als sich die Kochkumpels wieder an den Truthahn machen wollen, kommt die siebenköpfige Crew der freiwilligen Feuerwehr Bargfeld-Stege vorbei. Kurzentschlossen macht Mälzer die Nudeln, Henssler das Hack, und fertig ist die "rasante Bolo". Die Koproduktion sorgt für ungewohnte Harmonie. Mälzer: "Hinter dem ganzen Hass war richtig Freundsch... äh, Teamwork."
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"Das war ein Koch-Exzess, ich kann nicht mehr." Mälzer schleppt sich der Truthahn-Auslieferung entgegen. "Siehst müde aus, Schatz", lästert Henssler. Noch müder wird Mälzer, als sein Hammer-Menü nur mit 4,5 Sternen belohnt wird - und Henssler genauso viel bekommt. Mälzer: "Vier Stunden Kochen, 38 verschiedene Gerichte und dann ein Remis. Kannich sein!"
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Henssler führt 9,0:7,5 und feiert, Mälzer mault. "Ich bin ein schlechter Verlierer, aber er ein schlechter Gewinner. Das dreckige Kackvogel-Ar...loch." Er beleidigt munter weiter, währdend sie für ein Ehepaar was Asiatisches zaubern sollen. "In dieser Küche ist Steffen wie illegales Feuerwerk aus Polen an Silvster." Henssler cool: "Ja, jeder will es haben."
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"Du beleidigst mich dauernd." - "Gar nicht, du Pussy." Während der Auslieferfahrt geht es hoch her. Mälzer: "Du kochst immer das Gleiche." Henssler: "Weil es für dich reicht!" Im Steit verwechseln die beiden sogar die Tür und klingeln an der falschen. Als das Ehepaar doch noch essen und voten kann, kriegt Mälzer fünf Sterne und ist endlich mal wieder happy.
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Die letzte Aufgabe: Eine Mutter und ihre beiden Töchter sind Wein-Fans und wünschen sich ein Menü passend zu drei edlen Tropfen, die sie anliefern lassen. Mälzer schwärmt vom Flavor Pairing, Henssler hat "überhaupt keinen Bock auf Weinprobe" und rumpelstilzt herum. Mälzer grinst: "Jetzt ist er bockig." Die Stimmung hat sich komplett gedreht.
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Die Kundinnen erwarteten ein "Geschmacksfeuerwerk". Mälzer liefert es und kassiert Lob ("Das wurde für den Wein gekocht") und fünf Sterne. Aber Henssler bekommt deren vier - und somit steht es 17,5:17,5. Unentschieden. "Danke für nichts", stöhnt Mälzer. "Vielleicht bin ich die Lunte und Steffen der Anzünder. Aber zum Feuerwerk braucht man beide."