• Dass ihn ausgerechnet "der liebenswerteste Kerl, der je bei 'Kitchen Impossible' mitgemacht hat", schocken würde, hätte Tim Mälzer nicht gedacht.
  • Doch die VOX-Show, die am Sonntag in die neue Staffel ging, ist immer für Überraschungen gut.
  • Gast-Koch Lucki Maurer hatte eine ganz besondere Gemeinheit in petto.

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Er wähnte sich am Ende eines "Kitchen Impossible"-Drehtags und freute sich auf einen gemütlichen Abend bei seinem "familiären Freund" Ludwig "Lucki" Maurer (40), den er für den Staffelauftakt als Konkurrenten erkoren hatte. Doch plötzlich kam Tim Mälzers guter Kumpel mit einer fiesen Überraschung um die Ecke, die es so in der VOX-Show noch nie gegeben hatte:

Maurer erklärte sich einfach selbst zum Originalkoch, dessen Gericht Tim Mälzer (50) durch bloßes Erschmecken nachkochen sollte. Das hatte sich in der Geschichte der Erfolgsreihe noch nie einer rausgenommen.

"Ich koch' nicht dein Fressen", war Mälzer entsetzt. Nicht, weil es ihm nicht schmeckte, doch das STOI im niederbayerischen Rattenberg war für Mälzer ein "kulinarischer Spa". Hier wollte er entspannen, nicht arbeiten.

Pech gehabt. Eben noch hatte er davon geschwärmt, was für ein "guter Junge" der Lucki sei, jetzt fühlte er sich "so, wie wenn du Beischlaf ausübst und von hinten kommt auf einmal das Messer." Die Sendung zöge offenbar allen "das Fell der Bösartigkeit" über. Der Beschimpfte sah's anders: "Er ist mein Freund, er ist gerne hier - also, warum sollen wir ihn nicht einfach ein paar Tage hierbehalten?"

"Kitchen Impossible" (VOX): Tim Mälzer steht "auf der falschen Seite"

Nachkochen musste Mälzer "Wagyu hoch drei", ein Allerlei aus verschiedenen Teilen des Wagyu-Rindes, wie es Maurer auf seinem Bio-Hof züchtete. Neben einem Böhmischen Knödel gab's verschiedene Fleischstücke sowie ein Kuttel-Gulasch, eine Rinderfond-Gelplatte sowie eine Mayo mit Wagyu-Fett zu erschmecken.

Die 10 unglaublichsten Momente bei "Kitchen Impossible"

Blut, Dreck und Gift im Essen: Bei "Kitchen Impossible" geht Tim Mälzer an kulinarische Grenzen - und manchmal auch darüber hinaus. © ProSiebenSat.1

Dass es sich bei einem der Stücke um das sogenannte Teres Major ("Metzgerstück") aus der Schulter handelte, war laut Maurer "sehr, sehr schwer" zu erraten. Tatsächlich vermutete Mälzer hier Filet, doch als der Metzger zielsicher zum Vorderstück des Rindes griff, aus dem er sich den passenden Bereich aussuchen sollte, wurde ihm klar, dass er sich "auf der falschen Seite" gewähnt hatte und er erriet den richtigen Part.

Schwerer tat sich das Nordlicht mit der Würze der Kutteln, die vom Portwein herrührte, was ihm aber nicht einfiel. Doch wichtig war ja das Endergebnis, und da überzeugte Mälzer die zehnköpfige Jury immerhin mit im Schnitt 6,2 Punkten. "Ohne Schmarrn: Respekt!", lobte Maurer.

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"Ich weiß nicht, was der Tim sich da gedacht hat"

Wegen der Corona-Pandemie blieb man weiter in Deutschland. Mälzer schickte seinen Kontrahenten ins schleswig-holsteinische Glücksstadt, was sich für den tiefenentspannten Bayern "wie ein wunderschöner Urlaub in 'ner wunderschönen Region" anfühlte. Der Tim habe wohl gedacht, auf dem Wasser würde er seekrank, dabei sei er ein leidenschaftlicher Angler, versicherte Maurer. Dass er gleich Gerichte wie Hamburger Aalsuppe oder Labskaus mit Spiegelei und Matjes serviert bekäme, glaubte der bayerische "Fleischpapst" nicht, doch genau das war's dann.

"Ich weiß nicht, was der Tim sich da gedacht hat. Denkt, dass ich so'n mega-einfaches Gericht nicht auf die Reihe kriege?", wunderte er sich. "Yep. Ja, genau das", bestätigte er in der Nachbesprechung.

Und tatsächlich war das Ganze nicht so leicht, wie es aussah. Wer konnte als Süddeutscher auch ahnen, dass die Basis für den Aalsuppenfond geräucherte Schinkenknochen waren? Denn, so erklärte es Thomas Siade, der Küchenchef des "Kleinen Heinrich": "Die Aalsuppe hieß ja früher im Plattdeutschen All-Suup, weil man alles reingemacht hat." Nur weil die Touristen den Namen immer falsch verstanden hatten, habe man irgendwann auch Aal dazugegeben. Trotz dieser Falle erkochte sich Lucki Maurer beachtliche 6,4 Punkte.

Tim Mälzer gefrustet: "Was ist denn bei dir kaputt im Kopf?"

Dann ging es für Mälzer erneut nach Bayern, genauer gesagt Franken. Hier bekam er ein "Sammelsurium an Kleckschen und Pünktchen" serviert, das zwar hocharomatisch schmeckte, aber nicht wirklich die Küche war, in der sich der "Old-School-Koch" (Maurer über Mälzer) zu Hause fühlte. "Was ist denn bei dir kaputt im Kopf? Ich mach' schon wieder Pünktchenküche", beschimpfte er seinen Gegner am Telefon und rätselte, wer der Originalkoch sein könnte.

Er kam sogar auf Heiko Antoniewicz, doch weil der aus Dortmund kam, konnte es das nicht sein ... oder eben doch: Auf dem Heinersreuther Hof in Ködnitz bei Kulmbach experimentiert der Molekularkoch mit verschiedensten Aroma-, Temperatur- und Textur-Mixturen. "Alles von der Zwetschge" heißt sein Mini-Gericht mit Tafelspitz, Eis und Cremes, in denen auch Zwetschgenkerne, -rinde und sogar Moos verarbeitet wurden. Auf letzteres kam Mälzer nicht, war aber stolz, dass man offenbar "solche Geschütze" auffahren müsse, "um mit mir in den Wettkampf zu kommen". 5,2 Punkte gab's von der Jury, damit erreichte er einen Gesamtstand von 11,5.

Falsche Zutaten, richtiger Geschmack: "Echt Wahnsinn!"

Letzte Station: Frankfurt am Main. Oder Korea, kulinarisch betrachtet. Maurer, der mit Schärfe so seine Probleme hat, musste sich im Restaurant Sonamu durch fünf koreanische Köstlichkeiten probieren, bei denen an Chili nicht gespart wurde. Köchin Sun-Il Kim beobachtete mit kritischem Blick Maurers Nachkoch-Versuche und erklärte dem VOX-Team, was an Zutaten und Zubereitungsarten nicht passte.

Das war gefühlt so ziemlich alles bis auf die Art, wie er den Seetang zur Schleife knotete. Doch es kam ja aufs Endergebnis an und das war überraschend gut.

Sogar der Sohn der Köchin, Restaurantchef Ho-Seong Kim zeigte sich beeindruckt: "Echt Wahnsinn!" Insgesamt gab's 5,5 Punkte, addiert mit den ersten also 11,9. Hauchdünner Sieg für Lucki Maurer!

Tim Mälzer, der seinen Kumpel zwischenzeitlich verflucht und sogar von Hass gesprochen hatte, gab am Ende den guten Verlierer. "Freunde fürs Leben", versprachen sich die beiden und stießen darauf an.

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