Frank Rosin ist nah am Wasser gebaut. Der Küchenmentor in der Sat.1-Show "The Taste" klopft Sexmetaphern und geht mit seinen Schützlingen extrem kumpelhaft um - aber am Ende des Abends fließen immer die Tränen. Ist der Fernsehkoch jetzt Memme oder Macho?
In der dritten Folge von "The Taste" bekommen die 13 verbliebenen Kandidaten wieder drei Kochaufgaben gestellt. Thema des Abends: "Fernweh". Zwar geht es recht kreativ am Herd zur Sache, doch die Nerven liegen blank. Nur die Schützlinge, die ihre Urlaubserfahrung auf einen einzigen Löffel bringen, kommen weiter. Es ist ein harter Wettbewerb - und für Juror und Coach
Jetzt gibt's Tränen, Baby!
Beim Entscheidungskochen kullern die Tränen: Felix aus dem Team des TV-Kochs kann mit seiner selbstgemachten Ravioli zwar überzeugen, doch die Konkurrenz kocht einfach besser. Rosins Schützling scheitert knapp. "Ich hätte nie gedacht, dass mich das so mitnimmt", sagt der Koch mit Tränen in den Augen. Der Zuschauer erlebt einen Mini-Nervenzusammenbruch des Küchenchefs vor laufenden Kameras: "Es hat mir für Felix sehr leidgetan."
Harte Schale, weicher Kern? Ja, aber nur am Ende jeder Folge. Denn seine Schützlinge fasst Rosin während der gesamten Folge nicht mit Samthandschuhen an. Auch am Mittwochabend haut er auf die Arbeitsplatte, fordert mehr Einsatz und lästert. Felix fehle der Sexappeal und "der gewisse Move" - so kennt man ihn auch aus "Rosins Restaurant" bei kabeleins. Zudem fällt Rosin mit seinen machohaften Sexmetaphern auf: "Jetzt, bist du aber gekommen", "Porno im Mund" oder "wir haben Gaumensex". Tränen kullern nur bei Abschieden.
So ganz nimmt man dem Küchen-Bad-Boy Rosin die sentimentalen Ausbrüche nicht ab. Vielleicht macht ihn weniger der persönliche Verlust seiner Kandidaten traurig, als vielmehr die Schmach vor seinen Kollegen. Im Gegensatz zu Mälzer, Herrmann und Linster hat Rosin nämlich nur noch einen Schützling im Team übrig. "Wenn das so weitergeht, kann er bei mit anfangen zu putzen", sagte Mälzer während der Sendung. Und solch ein Satz dürfte selbst einem Gourmet-Ego wie Rosin die Tränen in die Augen treiben.
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