Vom Wrestler zum Filmstar: Diesen Weg haben schon viele Showkämpfer eingeschlagen - mit unterschiedlichem Erfolg. Nun spielt der WWE-Star Sheamus im neuen Blockbuster "Turtles 2" (ab 11. August in den deutschen Kinos) als mutierter Nashorn-Bösewicht Rocksteady mit. Ein Porträt.

Mehr News über TV-Shows

Er trägt nicht umsonst den Beinamen "Celtic Warrior" (auf Deutsch: "Keltischer Krieger"). Sheamus ist ein Berg von einem Mann. 1,93 Meter groß, über 120 Kilo schwer. Auch seine irische Herkunft sieht man ihm an. Sein muskelbepackter Körper ist käseweiß, seine Haare sind rot.

Mit richtigem Namen heißt Sheamus Stephen Farrelly. Und eigentlich ist er Wrestler. Der 38-Jährige kämpft in der populärsten Wrestling-Liga der Welt, der WWE (World Wrestling Entertainment). Schon viermal holte er den höchsten Titel, derzeit spielt er aber keine große Rolle in der Liga.

Wohl auch aus diesem Grund hatte er Zeit, beim zweiten Teil der Comic-Verfilmung der Turtles mitzuwirken. In "Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out of the Shadows" spielt er einen Bösewicht namens Rocksteady. Der ist ein durchgeknallter Kleinkrimineller, der dank eines Serums zu einem kraftstrotzenden Monster – mehr Nashorn als Mensch - mutiert. "Der Intelligenteste ist er aber nicht gerade", sagt Sheamus im Gespräch mit unserer Redaktion.

Ein Guter zu sein, langweilt Sheamus

In der WWE spielt er derzeit ebenfalls einen Bösewicht. Diese Rolle gefällt ihm: "Die Leute müssen dich nicht mögen. Das macht viel mehr Spaß, du hast viel mehr Freiheiten." Im Wrestling-Ring trat er zwar auch schon als Guter auf. "Das hat mich aber gelangweilt", meint er rückblickend.

Als Schauspieler ist Sheamus bereits ein paar Mal in Erscheinung getreten – wie in "Turtles 2" aber nur in Nebenrollen. Beispielsweise in "The Escapist" (2008) mit Joseph Fiennes oder "Mortdecai" (2015) mit Johnny Depp.

Trotz seiner Popularität in den USA durch das Wrestling musste er sich um die Rolle des Rocksteady bemühen. Im Januar habe er wegen einer Verletzung für sein Wrestling-Comeback trainiert, als er eine Einladung der Produktionsfirma bekam. Allerdings nicht direkt für die Rolle, sondern für ein Vorsprechen.

Das sei aber kein Problem gewesen: "Das hörte sich großartig an. Ich war ein großer Turtles-Fan, als ich ein Kind war. Die Cartoons habe ich mir ständig angesehen."

Übermüdet ans Set von "Turtles 2"

Nach zwei Vorsprechen hatte Sheamus die Rolle. Und damit begann der Stress für ihn. Als die Dreharbeiten losgingen, war er wieder fit und kämpfte in der WWE. Der Tourplan der Wrestling-Liga ist so eng gestrickt, dass er direkt nach einer Show zum Set geflogen ist: "Ich habe keinen Schlaf bekommen."

Die ersten Tage sei er ein wenig durch den Wind gewesen. "Das war es aber wert. Es ist eine Traumrolle", sagt Sheamus.

"The Rock" hui, Hulk Hogan pfui

Der 38-Jährige ist nicht der erste Wrestler, der sich in Hollywood einen Traum erfüllt. Die Ausflüge ins Filmgeschäft von Stars wie Hulk Hogan ("Der Ritter aus dem All", "Santa Claus mit Muckis") waren eher zum Fremdschämen. Doch Dwayne "The Rock" Johnson ("Fast & Furious", "G.I. Joe") oder Dave Bautista ("Guardians of the Galaxy", "James Bond 007: Spectre") haben sich in Hollywood als Actionstars etabliert.

Für Sheamus ist aber klar, wer der beste Schauspieler unter den Wrestlern ist: "Definitiv ich - nur hat man von mir noch nicht genug gesehen."

In diesem Clip grüßt Sheamus unsere User:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.