Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie die sauberste Luft auf unserem Planeten gefunden haben. Sie ist frei von Partikeln, die von menschlichen Aktivitäten verursacht werden. Die sauberste Luft befindet sich demnach über dem südlichen Ozean, der die Antarktis umgibt.

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Wetter und Klima sind eng miteinander verknüpft, sie verbinden jeden Teil unseres Planeten mit anderen Regionen. Da sich das Klima aufgrund der menschlichen Aktivitäten schnell verändert, wird es für Wissenschaftler immer schwieriger, Orte zu finden, die vom Menschen noch unberührt geblieben sind.

Forscher der Colorado State University haben nun in einer einzigartigen Studie die Ansammlung von Partikeln über dem südlichen Ozean untersucht. Dabei fanden sie tatsächlich eine Region, die von menschlichen Aktivitäten bisher noch nicht verändert wurde. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.

Mikroben stammen aus dem Ozean

Mit einem Forschungsschiff waren die Wissenschaftler vom australischen Tasmanien nach Süden zum antarktischen Eisrand aufgebrochen. Im Zuge der Studie entnahmen sie der Luftschicht, die direkten Kontakt mit dem Ozean hat, Proben.

Anschließend untersuchten die Wissenschaftler die genommenen Proben auf Bakterien. Sie analysierten die Zusammensetzung der Mikroben und woher die Partikel stammten.

Diese sind in der Atmosphäre zu finden und häufig über mehrere Tausend Kilometer vom Wind verstreut worden. Die Analyse zeigte, dass die Mikroben aus dem Ozean stammten. Die Luft über dem südlichen Ozean wurde demnach bisher nicht von menschlichen Aktivitäten verunreinigt und ist frei von Partikeln.

Zahlreiche Landwirbeltiere vom Aussterben bedroht

Laut einer Studie sind zahlreiche an Land lebende Wirbeltiere vom Aussterben bedroht. Von diesen Arten leben nur noch unter 1.000 Lebewesen. Schuld sei wohl die Umweltzerstörung durch den Menschen.

Luftverschmutzung wird durch sogenannte Aerosole verursacht. Dabei handelt es sich um feste und flüssige Partikel oder Gase, die in der Luft schweben. Sie werden durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, dem Anbau von bestimmten Pflanzen, der Produktion von Düngemitteln und der Abwasserentsorgung erzeugt.

Luft in Antarktis ist "wirklich makellos"

"Die Aerosole, die die Eigenschaften der Wolken des südlichen Ozeans kontrollieren, sind stark mit ozeanbiologischen Prozessen verbunden", erklärt Thomas Hill, Co-Autor der Studie, gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Die Antarktis scheine von der Ausbreitung von Mikroorganismen und von Nährstoffablagerungen von südlichen Kontinenten isoliert zu sein.

"Insgesamt deutet das darauf hin, dass der südliche Ozean einer der wenigen Orte auf der Erde ist, der nur minimal von menschlichen Aktivitäten beeinflusst wurde", schließt Hill. Den Wissenschaftlern zufolge sei die Luft dort "wirklich makellos" und frei von Partikeln.

Die Ergebnisse zeigen einen großen Unterschied zu allen anderen Studien dieser Art in der nördlichen Hemisphäre und den Subtropen. Diese hatten herausgefunden, dass die meisten Mikroben von anderen Kontinenten stammen.

Verwendete Quellen:

  • Proceedings of the National Academy of Sciences: "Airborne bacteria confirm the pristine nature of the Southern Ocean boundary layer"
  • CNN: "Scientists say they have found the cleanest air on Earth"
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