Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Väter beim Einkaufen häufiger zu bekannten Marken greifen und mehr Geld für alkoholische Getränke ausgeben. Mütter hingegen kaufen impulsiver ein.

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Die Aufgabenverteilung ist häufig noch klassisch: Mütter sind für den Wocheneinkauf zuständig. Immer mehr Väter übernehmen jedoch die Hauptverantwortung. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Yougov. Diese stützt sich auf eine repräsentative Befragung von Eltern in Deutschland zum Jahresende 2023.

Zur Umfrage:

  • Bei der repräsentativen Umfrage hat Yougov im Dezember 2023 Mütter und Väter in Deutschland, die Eltern bzw. Erziehungsberechtigte für jeweils mindestens ein Kind unter 18 Jahren sind, zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Gefragt wurde unter anderem: Wer in Ihrem Haushalt ist hauptsächlich für den Einkauf von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs verantwortlich? Die Antwortmöglichkeiten waren:
  • Ich bin alleine verantwortlich.
  • Ich teile die Verantwortung mit jemand anderem.
  • Jemand anderes ist verantwortlich.

44 Prozent der Väter kümmern sich demnach hauptsächlich um den Einkauf von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs, im Jahr 2020 waren es noch zehn Prozentpunkte weniger. 51 Prozent der Väter geben an, die Verantwortung für den Einkauf mit jemand anderem zu teilen. Bei den Müttern sind nach eigenen Angaben 54 Prozent allein zuständig (2020: 55), 45 Prozent teilen sich das mit dem Partner.

"Die Ergebnisse unserer Untersuchung deuten auf einen gesellschaftlichen Wandel der Rolle von Vätern im Haushalt hin", sagte Yougov-Marktforscher Philipp Schneider. Eine Rolle spielten hier Faktoren wie Home-Office, mehr und längere Elternzeit von Vätern sowie eine gerechtere Aufteilung der Hausarbeiten.

Mütter kaufen häufiger Dinge, die nicht gebraucht werden

Der Studie zufolge gibt es beim Einkaufsverhalten einige Unterschiede zwischen den Geschlechtern. 61 Prozent der Väter geben an, im Supermarkt nur das einzukaufen, was sie wirklich brauchen. Bei Müttern sind es nur 43 Prozent. Sie kaufen impulsiver ein und entscheiden sich häufiger für Dinge, die sie eigentlich nicht benötigen oder kaufen wollen.

Bei Vätern hingegen sind im Supermarkt der Wunsch nach hochwertigen Produkten und bekannten Marken stärker ausgeprägt.

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Unterschiedliche Vorlieben gibt es auch bei der Wahl des Einkaufsortes. Vier von fünf Müttern in Deutschland kaufen den Großteil der Lebensmittel in stationären Geschäften. Bei Vätern machen das lediglich 62 Prozent, sie sind eher offen für Online-Käufe. Mütter erledigen die Einkäufe häufiger zwischen Montag und Freitag, am Wochenende liegen die Väter vorn.

Väter geben mehr Geld für alkoholische Getränke aus

Bei der Wahl der Produkte sind laut YouGov verschiedene Aspekte ausschlaggebend. Väter geben deutlich mehr Geld für alkoholische Getränke, frischen Fisch und Fertiggerichte aus, bei Gemüse und Obst sitzt der Geldbeutel bei Müttern etwas lockerer.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Vätern sind gesundheitliche Aspekte und Nährstoffgehalt wichtiger, Mütter achten laut der Umfrage stärker auf Bequemlichkeit und Kosten. Bei ihnen liegen auch Treueprogramme von Einzelhändlern wie Payback wesentlich höher im Kurs. (ff/dpa)

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