Südkorea hat seinen zweiten militärischen Aufklärungssatelliten zur besseren Überwachung des abgeschotteten Nachbarlandes Nordkorea ins All gebracht. Eine "Falcon-9"-Trägerrakete der privaten Raumfahrtfirma SpaceX mit dem südkoreanischen Satelliten an Bord hob am Sonntagabend (Ortszeit) vom John-F.-Kennedy-Weltraumbahnhof der Nasa im US-Bundesstaat Florida ab. Der Satellit habe den Zielorbit erreicht, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Montag mit. Nach dem Start des ersten Spionagesatelliten im Dezember will Südkorea bis 2025 drei weitere in die Erdumlaufbahn bringen.

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Mehr als zweieinhalb Stunden nach dem Start nahm der Flugkörper den Angaben zufolge Kontakt mit einer Bodenstation auf. Der Start der Rakete, die neben dem südkoreanischen Satelliten auch andere Raumflugkörper transportierte, wurde von SpaceX übertragen.

Durch den erfolgreichen Start habe Südkoreas Militär seine Fähigkeit zur unabhängigen Beobachtung aus dem All verstärkt, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Der zweite Satellit ist demnach mit Radargeräten ausgestattet, die zeit- und wetterunabhängig Informationen liefern können.

Süd- und Nordkorea entwickeln jeweils eigene Satelliten, um sich gegenseitig besser überwachen zu können. Die USA und ihre Partnerländer Südkorea, Japan und Australien hatten Nordkorea wegen des Starts eines Aufklärungssatelliten im November jeweils mit neuen Sanktionen belegt. Sie werfen Pjöngjang vor, Technologien eingesetzt zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für Interkontinentalraketen (ICBM) stehen.

UN-Beschlüsse untersagen dem Land jegliche Starts oder auch nur Tests von ballistischen Raketen, einschließlich ICBM. Solche Raketen können - je nach Bauart - mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Südkoreas Verteidigungsministerium rechnet damit, dass Nordkorea noch in diesem Monat ebenfalls einen weiteren Spionagesatelliten starten wird.   © dpa

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