40 Jahre E-Mail in Deutschland

Vor vier Jahrzehnten kam die erste E-Mail in Deutschland an. Seither hat sie sich konstant weiterentwickelt und zählt trotz Social Media nach wie vor zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln. Blicken Sie mit uns in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Mediums E-Mail!

Wie war die Kommunikation vor der E-Mail?

Blickt man in der Geschichte der Kommunikation zurück, wird sofort klar: Informationen über längere Distanzen von A nach B zu bringen, war lange Zeit eine teure und langsame Angelegenheit. Die Übermittlung schriftlicher Nachrichten konnte tage- oder sogar wochenlang dauern. Je nach Distanz und Art der Zustellung variierte die Zustellgeschwindigkeit enorm.

So wurden Briefe per Schiff nach Übersee oder per Postkutsche oder reitendem Privatkurier über Land transportiert. Dies war nicht ganz ungefährlich und daher recht kostspielig. Lange war daher tatsächlich auch die Briefpost kein massentaugliches Kommunikationsmittel, sondern ein Privileg der Reichen.

Auch mit der Erfindung des Telefons und der Telegrafie im 19. Jahrhundert wurde nicht alles plötzlich besser, denn nicht alle Menschen hatten Zugang zu einem Telefon und teure Telegramme konnte sich ebenfalls nicht jeder leisten.

So kostete etwa um 1866 ein 20 Worte langes Telegramm von Europa nach Amerika noch 400 Mark – für damalige Verhältnisse ein kleines Vermögen. Dennoch war das Telegramm mit Fernschreiber lange Zeit die schnellste Möglichkeit, um auch weltweit schriftlich Inhalte zu übermitteln.

Die E-Mail – Kommunikation in Sekundenschnelle

Es sollte bis Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre (als auch das Internet seinen Siegeszug antrat) dauern, bis eine fantastische technische Errungenschaft die Kommunikation für die Menschen auf der ganzen Welt schlagartig verändern sollte: 

Die E-Mail wurde zum Massenmedium!

Sie brachte Nachrichten in Sekundenschnelle vom Absender zum Empfänger und revolutionierte so die gesamte Kommunikation und den Austausch von Daten.
Schauen wir uns doch einmal genauer an, wie es dazu kam:

Die Entstehungsgeschichte der E-Mail

Die Entwicklung der E-Mail lässt sich in mehrere Phasen bzw. Schritte unterteilen:

Vorläufer "Mailbox": Bereits Ende der 1960er Jahre experimentierten Forscher in den USA mit der Nachrichtenübermittlung auf Computern. Mit dem Programm “Mailbox” hinterließen sie sich in einer Art digitalem Briefkasten gegenseitig Nachrichten, die erneut aufrufbar waren.

Erste E-Mail: War die elektronische Nachricht in den 1960ern zunächst nur eine Spielerei unter Wissenschaftlern gewesen, gelang 1971 der Durchbruch: Als nämlich Ray Tomlinson die erste E-Mail der Welt verschickte und so eine neue Kommunikations-Ära einläutete. Wie bei so vielen technischen Innovationen wurde übrigens auch die Weiterentwicklung der E-Mail zumindest indirekt vor dem Hintergrund militärischer Zwecke vorangetrieben. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Tipp "Geschichte der E-Mail".

Erste E-Mail in Deutschland: Am 3. August 1984 erreichte auch Deutschland die erste E-Mail. Der Informatikprofessor Michael Rotert empfing die digitale Nachricht an der Universität Karlsruhe – wie aufwändig das Ganze war, verrät er im Interview. Diese Nachricht markierte den Beginn der internationalen Vernetzung und war ein Meilenstein für die E-Mail-Verbreitung in Deutschland, die in den darauffolgenden Jahren durch immer neue Webbrowser und E-Mail-Anbieter an Fahrt aufnehmen sollte.
40 Jahre E-Mail in Deutschland - der 3. August 1984 markiert den Beginn einer neuen Kommunikationsära.
40 Jahre E-Mail in Deutschland - der 3. August 1984 markiert den Beginn einer neuen Kommunikationsära.

Welche Rolle spielt die E-Mail heutzutage?

Es ist unbestritten: Durch WhatsApp und Co. und die starke Verbreitung von Smartphones seit dem Jahr 2007 hat sich ein großer Teil der einstigen E-Mail-Kommunikation in Richtung Messenger und Social Media verlagert.
Laut einer aktuellen offiziellen Erhebung nutzen momentan über fünf Milliarden Menschen weltweit soziale Medien. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 betrug die Zahl der Social-Media-Nutzer nur ca. 1,86 Milliarden.

Durch diesen Trend hat sich auch die Art der Kommunikation stark verändert: Die Textnachrichten sind tendenziell eher kurz gehalten – anders als bei einer E-Mail oder einem Brief, bei dem viel mehr auf Formalitäten und eine bestimmte Struktur geachtet wird.

Die Kommunikation per Messenger-Chat oder auf Plattformen wie Instagram ist unverbindlicher und erfolgt meist unmittelbar. Daher ähnelt sie auch eher einer Konversation (so bedeutet das Englische "to chat" zu Deutsch auch soviel wie "plaudern" oder "schnacken"). Emojis ersetzen häufig den Text.

Während Instagram, WhatsApp und Facebook mehr dem zwischenmenschlichen Plausch, dem Zeitvertreib und dem schnellen Teilen von Ereignissen oder der Selbstdarstellung/-vermarktung dient, erfüllt die E-Mail bzw. das E-Mail-Postfach heutzutage verstärkt andere wichtige Aufgaben.

Hier ein paar Beispiele:

Kommunikation im Büroalltag
Viele von uns arbeiten z. B. in einem Büro, in dem die E-Mail eines der wichtigsten Kommunikationsmittel ist. Sowohl intern als auch extern im Kontakt mit der Kundschaft.

Bewerbungsverfahren
Auch wer sich auf eine Stelle bewirbt, tut dies in der Regel per E-Mail bzw. über ein Tool, in dem man seine E-Mail-Adresse als Kontaktmöglichkeit hinterlegt. Doch auch im Bewerbungsschreiben selbst ist die Nennung einer E-Mail-Adresse obligatorisch.

Die E-Mail ist im Bewerbungsprozess aufgrund ihrer Seriosität und Funktionalität (einfaches kostenlose Versenden des Bewerbungsschreibens, Lebenslaufs, Portfolios per E-Mail-Anhang) für viele Menschen die erste Wahl.

Kommunikation mit Behörden, Ämtern, Arztpraxen
Auch wenn Sie sich an eine staatliche Behörde wenden, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie mit dieser per SMS oder App in Kontakt treten können. Die Digitalisierung ist noch nicht so weit fortgeschritten. Ebenfalls ein wichtiger Aspekt ist auch das Thema Privatsphäre: Sensible Dokumente wie zum Beispiel Laborergebnisse stellt Ihnen Ihre Arztpraxis natürlich per E-Mail zu und nicht über einen Messenger.

Registrierung und Anmeldung für Online-Shopping, Online-Banking
Mittlerweile ist für die Registrierung bei den meisten (Online-)Diensten eine E-Mail-Adresse erforderlich, und bei Bestellungen über das Internet werden Sie wahrscheinlich aufgefordert, eine E-Mail-Adresse zu Kontaktzwecken anzugeben. Kurz gesagt: Eine E-Mail-Adresse ist heutzutage unverzichtbar, um erreichbar zu sein und um sich in der Online-Welt zu identifizieren.

Bestellbestätigung, Paketbenachrichtigung, Sendungsstatus
Sobald Sie etwas online kaufen, erhalten Sie dazu verschiedene Informationen und Statusmeldungen per E-Mail.

Newsletter & Co.
Als Kundin bzw. Kunde bekommen Sie vom Anbieter sofern Sie das wünschen bzw. wenn es Teil des Leistungsumfangs ist regelmäßig Newsletter mit aktuellen Angeboten und Produkt- sowie Sicherheitsinformationen zugeschickt. Diese machen unter den E-Mails einen großen Anteil aus.

Wissensspeicher, Dokumentation und Dateiablage
Täglich erreichen uns viele Informationen per E-Mail. Das E-Mail-Postfach bietet die Möglichkeit, diese zu archivieren und jederzeit darauf zugreifen zu können. Meist ist auch eine Dateiablage für E-Mail-Anhänge (z. B. Fotos oder PDFs) inklusive. So wie etwa der WEB.DE Online-Speicher.

Warum ist für viele Menschen die E-Mail das Medium der Wahl? 

Dass heutzutage nicht jeder ein Smartphone besitzt oder in den sozialen Medien aktiv und erreichbar ist, mag so manchen überraschen. Dafür verfügt die große Mehrheit aber über ein E-Mail-Postfach!
Laut Umfragen aus dem Jahr 2023 empfingen und versendeten rund 83 Prozent (ca. 72 Millionen) der Deutschen E-Mails. Und auch weltweit waren es im selben Jahr etwa 4,37 Milliarden Menschen, was immerhin knapp der Hälfte der Weltbevölkerung entspricht.

Hauptargument für den Besitz einer E-Mail-Adresse dürfte zum einen natürlich die dadurch gegebene Kontakt- und Identifikationsmöglichkeit sein. Aber auch die Sicherheit und die Privatsphäre eines E-Mail-Accounts sind wichtige Grund dafür, dass sich so viele Menschen für dieses Medium entscheiden:

E-Mail-Accounts müssen mittlerweile immer häufiger mit Hilfe einer Zwei-Faktor-Authentifizierung oder sogar biometrischen Daten validiert werden, bevor sie verwendet werden können. Das schafft eine zusätzliche Schutzbarriere gegen Hacking-Versuche und Identitätsdiebstahl.

Ein Blick in die Zukunft: Wie geht es in Ihrem WEB.DE Postfach weiter?

Auch bei WEB.DE können Sie schon seit fast 30 Jahren komfortabel und sicher mailen. Damit das so bleibt, führen wir regelmäßig verschiedene Optimierungen zu Ihrem Schutz durch.
Um etwa zu gewährleisten, dass Ihr Passwort sicher genug ist, passen wir unsere Passwortrichtlinien kontinuierlich den Anforderungen an, die die aktuelle Gefahrenlage erfordert.

Die Idee dahinter ist, dass viele Menschen über Jahre hinweg bei mehreren Diensten dasselbe Passwort verwenden, was es zu einer Schwachstelle macht. Mithilfe technischer Algorithmen prüfen wir daher die Qualität, Länge und Komplexität der Passwörter. Schwache Passwörter werden automatisch abgelehnt.
 
Wichtig für Sie: Unsere Sicherheits-Teams kennen die Passwörter natürlich nicht! Die Prüfung der Passwörter erfolgt automatisiert im Hintergrund – so wie es auch bei anderen E-Mail-Diensten der Fall ist.

Ein weiterer Optimierungspunkt: Wir möchten die digitale Assistenz in Ihrem Postfach für Sie verbessern.

Wie bereits erwähnt, ist Ihr WEB.DE Account mittlerweile so viel mehr als "nur" ein Kommunikationskanal: Es ist "Dreh- und Angelpunkt" für Ihr digitales Leben und soll Ihnen in Zukunft noch mehr und besser dabei helfen, Informationen und Inhalte nach Themen zu ordnen und so besser nutzen zu können.
Dazu Dr. Michael Hagenau, Geschäftsführer von WEB.DE, in einem aktuellen Interview:

"Neben der Spam-Erkennung setzen wir vor allem bei der Weiterentwicklung unseres Intelligenten Postfachs auf KI. Damit sorgen wir für mehr Übersicht in der wachsenden E-Mail-Flut, indem zum Beispiel Newsletter, Bestellungen, Rechnungen und Verträge in spezielle Ordner einsortiert werden.

Durch diese Zuordnung können die Nutzenden einfacher mit den Inhalten interagieren. Unter „Bestellungen“ können sie ihre Pakete direkt in der Mail-Ansicht verfolgen und bei Bedarf terminieren. Im Ordner „Verträge & Abos“ lassen sich Kündigungswecker für laufende Verträge einstellen oder aktuelle Tarifvergleiche aufrufen. Newsletter können in einer eigenen Ansicht bequem gelesen und bei Bedarf über einen Button direkt abbestellt werden."

Kennen Sie schon unsere WEB.DE News?

Und zu guter Letzt noch etwas, das zwar nicht neu ist, aber ebenfalls kontinuierlich von uns für Sie weiterentwickelt wird: Die WEB.DE News. Das kostenlose redaktionelle Angebot ist für viele Millionen Deutsche eine wichtige Nachrichtenquelle. Die Nachrichten, Interviews, Hintergrundberichte und Ratgeberinhalte sind seriös recherchiert. Die Redaktion wurde für ihre transparente Berichterstattung sogar offiziell zertifiziert! Schauen Sie doch mal in unserer Rubrik "So arbeitet die Redaktion" nach.
 

Quellen und weiterführende Informationen (Stand 23.07.2024):

https://www.deutschlandfunk.de/eine-lange-nacht-ueber-telegramme-jedes-wort-zaehlt-100.html
https://www.connect.de/ratgeber/michael-hagenau-interview-ceo-gmx-web-de-e-mail-3206016.html
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/kommunikation/post_und_briefmarken/index.html#Depeschen
https://telefonmuseum-jena.de/rundgang-1/eine-kleine-geschichte-des-telefons/
https://de.wikipedia.org/wiki/Brief
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Mail
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/739881/umfrage/monatlich-aktive-social-media-nutzer-weltweit/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/422274/umfrage/prognose-zur-anzahl-der-nutzer-von-e-mails-weltweit/
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/204272/umfrage/nutzung-des-internets-fuer-versenden-empfangen-von-e-mails-in-deutschland/
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