Spam-Mails erkennen, melden, vorbeugen

Spammer wollen ihre lästigen und oft auch gefährlichen Mails in Ihr Postfach schleusen. Damit Sie sich besser schützen können, finden Sie hier eine Liste an Spam-Merkmalen. Plus alles Wichtige zu Spam.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Woher stammt der Begriff Spam?
  2. Was genau ist Spam?
  3. Werbung ist nicht immer Spam
  4. Arten von Spam
  5. Wie erkenne ich Spam-Mails?
  6. Woher haben Spammer meine Adresse?
  7. Wie kann ich Spam blockieren?
  8. Kann ich Spam melden?
  9. Spam-Mails vorbeugen/ dauerhaft loswerden

Woher stammt der Begriff Spam?

"Spam" ist die Kurzfassung des massenweise hergestellten Dosengerichts "Spiced Pork and Ham".

Von der Bedeutung her steht Spam also sinnbildlich für Massenware – und wurde daher irgendwann auch auf den massenweise versendeten E-Mail-Müll angewendet.

Dementsprechend werden Spam-Mails auch synonym als Junk-Mails (Müll-Mails) bezeichnet.

Was genau ist Spam?

Spam-Mails sind unverlangte Mails, die in großem Stil an große Empfängergruppen versendet werden. Sie sind nervig, können aber auch richtig gefährlich werden. Von Werbung für Potenzmitteln bis hin zu verseuchten Anhängen transportieren die betrügerischen Mails grundsätzlich "schlechte" Inhalte.

Die Versender von Spam-Mails haben dabei verschiedene Ziele – doch nie steckt etwas Gutes dahinter. Es geht immer um Ihr Geld oder darum, Ihnen selbst oder auch Ihrem E-Mail-Anbieter zu schaden. Lesen Sie mehr Details im Abschnitt Arten von Spam.

Werbung ist nicht immer gleich Spam

Übrigens: Werbemails sind nicht immer Spam, auch wenn Sie selbst es vielleicht bei manchen Mails so empfinden. Der reine "Nerv-Faktor" zählt nicht.

Entscheidend ist, ob Sie selbst irgendwann in der Vergangenheit dem Erhalt von Werbe-Newslettern zugestimmt haben – zum Beispiel als Sie sich bei einem neuen Online-Shop registriert haben oder der Newsletter ein Leistungsbestandteil eines Vertrags ist.

In diesem Fall ist die nervige Werbemail also kein Spam, sondern ein normaler Newsletter. Die Zustellung erfolgt daher legal und das Gute daran ist: Sie können den Newsletter jederzeit über eine Abmeldemöglichkeit in der Mail abbestellen.

Arten von Spam

Spammer versenden aus den unterschiedlichsten Gründen Spam-Mails – daher gibt es auch verschiedene Arten von Spam:
 
  • Werbung: Im besten Fall transportieren Spam-Mails "nur" Werbung. Und zwar nicht für normale Produkte, sondern für unseriöse oder zweifelhafte:

    Z. B. vermeintliche Potenzmittel oder ominöse Wundermittelchen, die zu überhöhten Preisen feilgeboten werden. Oder aber sie erhalten nach Zahlung gar kein Produkt! Daher: Lassen Sie lieber die Finger von solchen zweifelhaften Angeboten per Mail (und auch per anderer Medien wie z. B. SMS, WhatsApp & Co.).
  • Rechtswidrige Inhalte: Werden Ihnen Spam-Mails mit volksverhetzen oder gar kinderpornographischen Inhalten zugesendet, melden Sie dies bitte umgehend an die offizielle Internetbeschwerdestelle.
  • Malware: Spam-Mails können auch Viren, Trojaner und andere verseuchte Anhänge transportieren und Ihnen so großen Schaden zufügen: Indem sie Ihren Computer infizieren und ausspionieren oder blockieren und vorgeben, ihn gegen eine Geldsumme wieder freizugeben. Letzteres wären die sogenannten Erpressungstrojaner.
  • Phishing: Den Löwenanteil unter den Spam-Mails machen aber die sogenannten Phishing-Mails aus. Hier wird versucht, über einen Link Ihr Passwort und andere Zugangsdaten abzufischen. Fatal, wenn Sie dem Folge leisten, klicken und Ihre Daten eingeben! Schützen Sie sich und lesen Sie hier, woran Sie Phishing-Versuche erkennen.

Wie erkenne ich Spam?

Wann steht eine E-Mail unter "Spamverdacht" – worauf sollten Sie achten? Wir haben hier verschiedene Spam-Kriterien für Sie zusammengestellt.

Die E-Mail befindet sich bereits im Spam-Ordner

E-Mails, die von den Sicherheitssystemen Ihres E-Mail-Anbieters als möglicher Spam identifiziert wurden, sollten damit automatisch auch für Sie unter Spamverdacht stehen: Checken Sie diese E-Mails bitte mit besonderer Vorsicht. Das bedeutet, Sie können Sie im Spam-Ordner zwar öffnen, klicken Sie aber keinesfalls auf irgendwelche darin enthaltenen Links oder E-Mail-Anhänge.
 
Was genau ist ein Spam-Ordner?
In der Regel finden Sie in jedem E-Mail-Postfach auch einen Spam-Ordner. Hier werden automatisch alle E-Mails einsortiert, die im Zuge der Sicherheitsüberprüfung durch die Systeme nicht als zweifellos unbedenklich eingestuft wurden. Das heißt, die Mail enthält bestimmte Merkmale, die auf Spam hinweisen könnten.

Und wenn Sie sich jetzt fragen: "Wo finde ich den Spam-Ordner?" Nun, tatsächlich befindet sich der Spam-Ordner meist unterhalb des Ordners "Posteingang".
Haben Sie eigene E-Mail-Ordner angelegt, finden Sie ihn in der Ordnerabfolge häufig auch ganz unten. Er trägt den Titel "Spam" oder "Spamverdacht".

Übrigens: Der Spam-Ordner ist auch für Spam-Mails gedacht, die fälschlicherweise im normalen Posteingang gelandet sind. Verschieben Sie diese Mails bitte in den Spam-Ordner und nicht in den Papierkorb.

Löschen können Sie den Spam-Ordner in der Regel nicht. Er dient Ihrer Sicherheit.

Beim Check im Detail achten Sie dann auf folgende Merkmale in der E-Mail:

Auffälligkeiten beim Absendernamen

  • Der Name des Absenders kommt Ihnen komisch vor, Sie kennen ihn gar nicht.
  • Der Absender scheint Ihnen zwar bekannt, aber Sie hatten keine Mail von ihm erwartet bzw. nichts bestellt etc. Achtung: Hier täuscht jemand via Spoofing die Identität eines Ihnen bekannten Kontakts vor.
  • Der Absendername und die dahinterliegende E-Mail-Adresse stimmen nicht überein.
     
    Tipp: Beim Mouseover (Bewegen der Maus) über den Absender können Sie die Adresse dahinter sehen: Diese ist häufig sehr kryptisch und eher ein Zahlen- und Buchstaben-Mix.
  • Bizarr und selten – dennoch kommt es hin und wieder vor: Beim Absendernamen steht Ihr Name! Leider gibt es hierfür kein Gegenmittel. Hier gilt: bloß nicht zurückschreiben! Sonst sieht der Spammer, dass die von ihm "angespammte" Adresse aktiv genutzt wird – und nervt Sie vielleicht umso mehr.

Auffälligkeiten beim Betreff

Auch diese Merkmale sollten bei Ihnen einen "Spamverdacht" auslösen:
 
  • Der Betreff ist meist fehlerhaft und unseriös.
  • Klingt nach einer schlechten Übersetzung.
  • Häufig geht es um Medizinprodukte mit scheinbarer Wunderwirkung – in der Anfangsphase von Corona waren dies z. B. angeblich hochwirksame Heilkräuter gegen Corona!
  • Auch Probleme mit Ihrem Computer/mobilen Gerät sind Thema.
  • Viren-Warnungen oder Sicherheits-Updates stehen angeblich an.
  • Kredite und andere finanzielle Themen sind ebenfalls populär.
  • Sie werden von wildfremden Personen – z. B. Singles aus dem Ausland – kontaktiert. Hier gilt: Vorsicht vor modernem Heiratsschwindel, dem sogenannten "Romance Scamming".
  • Pornografische Inhalte und im selben Zug die Werbung für Potenzsteigerungsmittel.
  • Betreffs wie "Guck mal, wo Du verlinkt wurdest." sind mitunter auch mit Vorsicht zu genießen: Denn es kann auch passieren, dass Sie nichtsahnend eine E-Mail von einer Freundin bekommen, deren Konto gehackt wurde. Meist enthält solch eine Mail dann auch einen entsprechenden Link (in sehr kryptischer Form). Halten Sie im Zweifelsfall nochmal kurz telefonisch Rücksprache mit Ihrem Kontakt.

Auffälligkeiten beim Inhalt

Entsprechend des jeweiligen Betreffs finden Sie in den E-Mails mit Spamverdacht natürlich die passenden Inhalte, Botschaften, Aufforderungen. Meist auch in entsprechend schlechter sprachlicher Qualität, mit vielen Fehlern. Doch Sie alle haben das eine Ziel: Sie in irgendeiner Form übers Ohr zu hauen.

Schauen Sie also beim geringsten Zweifel, ob:
 
  • …die E-Mail fehlerhaft ist oder nach einer schlechten Übersetzung klingt. Spam-Mails stammen zu einem großen Teil aus dem Ausland.
  •  …Sie zu einer Handlung gedrängt werden. Z. B. zu einer überfälligen Strafzahlung, die Sie angeblich sofort tätigen sollen.
  • …die E-Mail vermeintlich dringende Sicherheitsinformationen, Viren-Warnungen oder Sicherheits-Updates beinhaltet, die Sie durchführen sollen. Der Anbieter Ihres Antiviren-Programms (Sie haben hoffentlich eins – wenn nicht, finden Sie hier eine Übersicht zu kostenfreien Virenscannern) sendet Ihnen keine Mails für irgendwelche Aktualisierungen mit Links! Das Programm informiert Sie direkt auf Ihrem Computer, falls Sie tätig werden müssen. Bzw. es führt alle notwendigen Updates selbst durch. Mehr Infos zu gefälschten Updates finden Sie hier.
  • …die E-Mail selbst einfach komisch klingt, nicht zum angeblichen Absender passt.
  • …Sie in der E-Mail aufgefordert werden, persönliche Login-Daten über einen Link zu bestätigen. Ihre Hausbank oder Ihre Online-Dienste verschicken normalerweise keine E-Mails mit der Aufforderung, etwas in einer E-Mail "unbedingt" anzuklicken und persönliche Informationen preiszugeben ("Folgen Sie jetzt diesem Link, um Ihre Login-Informationen zu bestätigen.").

Woher haben Spammer meine E-Mail-Adresse?

Sie fragen sich, wie Spammer an Ihre Adresse kommen?

Die Antwort ist: Sie nutzen verschiedene Methoden und Quellen, um Spam an Sie zu versenden:

Illegaler Adresshandel

Spammer nutzen häufig den illegalen Adresshandel, um an E-Mail-Adressen zu kommen. Die Quellen für diesen Handel sind ganz unterschiedlich.

Fest steht jedoch: Seien Sie immer sparsam mit Ihrer E-Mail-Adresse, geben Sie sie nicht leichtfertig bei allen möglichen Aktionen wie z. B. Preisausschreiben an. Auch, wenn diese noch so verlockend sind und z. B. einen Gutschein oder ein toller Preis locken. Sie können nicht darauf bauen, dass kein Schindluder mit Ihrer Adresse getrieben wird.

Posten Sie Ihre E-Mail-Adresse auch nicht in öffentlichen Foren oder Online-Plattformen. Spammer durchforsten mithilfe technischer Hilfsmittel das Internet nach E-Mail-Adressen.

Spam-Mails

Eine weitere Methode von Spammern, um an neue Adressen zu kommen: Sie schreiben wahllos Nutzerinnen und Nutzer bei bestimmten großen E-Mail-Anbietern an – antworten die Betroffenen dann auf diese Mails, wissen die Spammer, dass die Adresse tatsächlich existiert und nutzen sie weiter fleißig für ihre Zwecke.

Datenleck

Gerade bei kleineren Unternehmen, die vielleicht nicht unbedingt die besten Sicherheitsvorkehrungen treffen, kann es zu einem "Leak", also einem Datenleck durch Hacker kommen. Die entwendeten persönlichen Daten der Kundinnen und Kunden werden dann z. B. auch zu Spam-Zwecken missbraucht.

Wie kann ich Spam blockieren?

Ist die Mail unerwünscht? Der Absender als Spammer identifiziert? Sie wollen die Spam-Flut stoppen? Hier finden Sie ein paar Tipps dazu:
 
  1. Tipp: Die meisten E-Mail-Unternehmen bieten standardmäßig einen guten Spamschutz für das Postfach an. Dieser sollte auch aktiviert bleiben – bzw. kann auch gar nicht deaktiviert werden.  So wie es etwa bei WEB.DE der Fall ist. Spam-Mails landen so im Spam-Ordner und fluten nicht unkontrolliert den Posteingang.
  2. Sollte es doch eine Spam-Mail in den Posteingang schaffen: Verschieben Sie sie in diesen Ordner. So lernen die Spamfilter und können Sie künftig besser schützen.
  3. Blockieren Sie unerwünschte Mails über Ihre Filter-Einstellungen bzw. über Sperrlisten: dabei können Sie zwischen verschiedenen Kriterien wählen: Blockieren anhand bestimmter Schlagworte im Betreff, blockieren eines bestimmten Absenders.

Kann ich Spam melden?

Sie können Spam bei der offiziellen Internetbeschwerdestelle melden. Phishing-Mails – eine spezielle Form von Spam – können Sie häufig auch Ihrem E-Mail-Anbieter melden.

Spam-Mails vorbeugen/ dauerhaft loswerden

Um sich außerdem gut gegen Spam zu wappnen bzw. Spam dauerhaft loszuwerden, haben wir nochmal die wichtigsten Tipps zusammengefasst:
 
  • Lassen Sie die Spamfilter Ihres Anbieters in Ihren Postfacheinstellungen aktiviert.
  • Egal bei welchem Anbieter Sie sind, und egal ob auf dem Smartphone oder im Web-Postfach: Verschieben Sie Spam aus dem Posteingang immer in den dafür entsprechenden Spam-Ordner.  So helfen Sie dabei, die Spam-Erkennung zu verbessern.
  • Seien Sie sparsam mit der Herausgabe Ihrer E-Mail-Adresse. Je weniger Sie sie verteilen (Gewinnspiele, Gutscheine, öffentlichen Chats oder Foren etc.), desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Adresse in falsche Hände gerät.
  • Antworten Sie nicht auf Spam-Mails. Sonst bestätigen Sie Spammern, dass Ihre Adresse tatsächlich existiert und genutzt wird.
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