Die Organisation EuroNCAP hat bei mehreren Fahrzeugen deren Assistenzsysteme getestet. Die Ergebnisse fallen stark unterschiedlich aus. Ein chinesischer Pkw schneidet besonders schlecht ab.

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Seit 2024 sind verschiedene Sicherheits- und Assistenzsysteme in neuen Pkw vorgeschrieben. Darunter fallen zum Beispiel ein Spurhalte-Assistent, ein erweiterter Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung oder ein intelligenter Geschwindigkeitsassistent. Das hat die Organisation EuroNCAP zum Anlass genommen, speziell solche Systeme mit einer neuen Methodik zu testen, zunächst an fünf ausgewählten Modellen.

Fünf Kandidaten

Geprüft wurden dabei der BMW i5, die Mercedes C-Klasse, der VW ID.7, der Volvo EC40 sowie der BYD Atto 3. Die Bewertung der Assistenzsysteme basierte dabei auf zwei zentralen Kriterien:

  • Assistenzkompetenz – Wie gut unterstützt das System den Fahrer und wie hilft es dabei, dass der Fahrer dennoch aufmerksam bleibt?
  • Sicherheitsbackup – Welche Maßnahmen ergreift das System in kritischen Situationen, um Unfälle zu verhindern?

EuroNCAP hat für den neuen Testablauf weitere Anforderungen für die Überwachung des Fahrers hinzugefügt, um sicherzustellen, dass das System Anzeichen von Ablenkung oder Überforderung erkennt. Außerdem wurden neue Szenarien, wie die Vermeidung von Zusammenstößen mit Motorrädern, aufgenommen.

Video: BMW i5

Die Top-Performer: BMW und Mercedes-Benz

Der BMW i5 (im Video oben) und die Mercedes-Benz C-Klasse stachen in den Tests besonders hervor und erhielten die Bewertung "Sehr gut". Beide Fahrzeuge boten eine hervorragende Unterstützung beim Halten der Geschwindigkeit und Spurführung, während sie gleichzeitig den Fahrer aktiv in den Fahrprozess einbinden. Das bedeutet, dass der Fahrer jederzeit die Kontrolle übernehmen kann, wenn es notwendig ist. Beim Test hob EuroNCAP besonders das Sicherheitsbackup der Mercedes C-Klasse hervor: Reagiert der Fahrer nicht mehr, steuert das Auto automatisch die Standspur an und bringt sich kontrolliert zum Stillstand. Das sei ein entscheidender Sicherheitsaspekt, den nicht alle Fahrzeuge in den Tests bieten konnten, so die Tester.

Gut, aber nicht perfekt: Volkswagen und Volvo

Der Volkswagen ID.7 und der Volvo EC40 schnitten ebenfalls gut ab. Sie erreichten die Bewertung "Gut", blieben aber in einigen Testdisziplinen hinter BMW und Mercedes zurück. Die Assistenzsysteme dieser Fahrzeuge bieten ebenfalls eine ordentliche Unterstützung, es fehlen ihnen jedoch einige der fortschrittlicheren Funktionen und Performance der beiden Top-Fahrzeuge. Beim VW wurde die Reaktion auf stehende Hindernisse generell, beim Volvo auf stehende und auf bremsende Pkw als unterdurchschnittlich beurteilt.

Enttäuschung: BYD ATTO 3

Am unteren Ende der Bewertungsskala befindet sich der BYD Atto 3, der in den Tests von EuroNCAP durchfiel. Sein adaptives Tempomat-System konnte Straßenschilder nicht zuverlässig interpretieren und schnitt bei der Assistenzkompetenz nur mittelmäßig ab. Noch schlimmer wurde es im Bereich des Sicherheitsbackups: Das Fahrzeug reagierte nicht angemessen auf stehende Hindernisse und ergriff keine Maßnahmen, wenn der Fahrer nicht reagierte. Im Ernstfall bedeutet das, dass der Wagen einfach die Geschwindigkeitskontrolle beibehält, ohne zu lenken – ein erhebliches Sicherheitsrisiko. EuroNCAP hat dieses Fahrzeug deshalb als "nicht empfehlenswert" eingestuft.

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Fazit

EuroNCAP betont, dass die getesteten Assistenzsysteme mehr Fahrsicherheit bringen können, aber längst nicht fehlerfrei sind. Die Systeme unterstützen Fahrerinnen und Fahrer, ersetzen sie aber nicht. EuroNCAP begrüßt bei den vorgeschriebenen Assistenzsystemen vor allem die neu eingeführten Funktionen zur Berücksichtigung gefährdeter Verkehrsteilnehmer, die mit geringem Abstand vorausfahren (Fahrradfahrer oder langsame Motorräder). Dies würde besonders bei Überlandfahrten typische Unfallszenarien berücksichtigen. Die Einzelwertungen der getesteten Fahrzeuge zeigen wir in der Fotoshow.  © auto motor und sport

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