Honda plant, bis 2025 mehr als 10 elektrisch angetriebene Zweirad-Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, bis 2030 sogar insgesamt 30. Roller und Motorräder, darunter auch Kult-Konzepte wie Dax e und Cub e. Eine Hornet e könnte folgen.
Honda möchte ab spätestens 2040 alle neuen Fahrzeuge klimaneutral betreiben. Diese Meldung sorgte 2023 für ordentlich Wirbel. Im Juni 2024 stellt Honda Spanien gegenüber SOLOMOTO klar, die Aussage beziehe sich rein auf die Automobilsparte. Bei Motorrädern und Motorrollern würde die Produktion von Motorrädern mit Verbrennungsmotoren nicht aufhören, die Produktion von Elektrofahrzeugen jedoch stärker vorangetrieben. Mindestens 10 Elektro-Zweiräder will Honda bis 2025 auf den Markt bringen. Bis 2030 sollen es sogar insgesamt 30 E-Modelle sein, dann plant Honda 4 Millionen Elektro-Zweiräder pro Jahr.
Video: Im Video: Honda SC1 e: Concept (2024)
Honda plant Elektro-Zukunft bis 2030
Am 29. November 2023 stellte Honda die neuesten Eckdaten zur Elektro-Strategie vor. Dabei korrigierte der japanische Hersteller das bisher geplante Produktionsvolumen elektrisch angetriebener Zweirad-Modelle für das Jahr 2030 von 3,5 auf 4 Millionen jährlich. In Indien steigt die Nachfrage aktuell besonders stark, vor allem dieser starke Einflussfaktor beflügelte das "Flügel-Imperium" bei der optimistischen Kurskorrektur nach oben. Dazu kündigte Honda an, die Kosten und Preise für elektrisch angetriebene Zweirad-Modelle um 50 Prozent reduzieren zu wollen. 500 Milliarden Yen, umgerechnet circa 3 Milliarden Euro, plant Honda bis 2030 an Investitionen in diesen Bereich.
Video: Im Video: Honda bei der Rose Parade 2023
3 Elektro-Motorräder von Honda bis 2025
Teil der Elektro-Strategie von Honda sind die sogenannten "Fun EV", und das sind nicht Roller, sondern Motorräder. 3 Modelle der bisherigen 125er-Kategorie stehen auf dem Plan. Möglicherweise auch eine Hornet e für die europäische Führerscheinklasse A1 bis 11 kW Dauer-Nennleistung, oder gar für die Klasse A2 bis 35 kW (48 PS). Nach unten ergänzen möchte Honda die Elektro-Palette mit kleinen Modellen für Kinder. Die sollen ebenfalls in Japan, Europa und den USA angeboten werden.
Video: Vorstellung: Honda EM1 e:
Elektro-Crosser Honda CR-E
Im Oktober 2023 tauchte das elektrische Motocross-Bike Honda CR-E auf. Auch in Racing-Action und auf Anhieb mit Erfolg bei der DID-Meisterschaft in Japan. Dass demnächst eine Serien-Version der CR-E folgen wird, gilt als sicher.
Honda SC e: Scooter-Concept für die 125er-Klasse
Zur Japan Mobility Show in Tokyo im September 2023 zeigte Honda das Honda SC e: Concept. Dabei handelt es sich anscheinend um einen Elektroroller für die bisherige 125er-Klasse. 2 entnehmbare Akku-Packs unter der Sitzbank sollen 100 Kilometer Reichweite ermöglichen. Die Serien-Version ist 2024, spätestens 2025 zu erwarten. Modell-Bezeichnung: SC e: oder EM2 e: oder Activa e.
Elektroroller Honda EM:1e für die 50er-Klasse
Die zweite Säule, auf die Honda seine Elektro-Strategie stützt, sind Pendler-Fahrzeuge. Zum einen Roller für die Führerscheinklassen AM (bisher 50er) und A1 (bisher 125er), die für den innerstädtischen Transportbetrieb, auch Urban Mobility genannt, genutzt werden. Zum anderen möchte Honda ab 2024 zwei entsprechende Pendler-Roller in Asien, Europa und Japan anbieten. Die gewerblichen Pendler-Fahrzeuge und die Modelle in Asien werden wohl an das Honda-eigene Akku-Tauschsystem MPP (Mobile Power Pack) angeschlossen.
Auf der EICMA im November 2022 präsentierte Honda für Sommer 2023 den Elektroroller EM:1e mit Wechsel-Akku. Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h, passend zur europäischen Führerscheinklasse AM.
Electric Mopeds und Electric Bicycles
Dritte Säule von Honda in Sachen Elektro sind die "Electric Mopeds" (EM) zwischen 25 und 50 km/h sowie die "Electric Bicycles" (EB) bis 25 km/h, deren größter Markt derzeit China ist. Also kleine Elektroroller und elektrisch unterstützte Fahrräder. In diesem Bereich möchte Honda bis 2024 insgesamt 5 kompakte und günstige Modelle anbieten. Neben Japan und China auch in anderen asiatischen Ländern, aber teilweise auch in Europa.
Video: Im Video: Kleiner Elektroroller Honda Motocompacto
Honda Dax e, Cub e und Zoomer e
Im Januar 2023 präsentierte Honda in Shanghai, China, erstmals 3 neue, technisch verwandte Modelle mit markenhistorischen Wurzeln, die bis 1958 zurückreichen: Cub e, Dax e und Zoomer e, jeweils nicht mehr mit Viertakt-Einzylindermotor, sondern mit elektrischem Radnabenmotor. Und zusätzlich mit Pedalen zum Kettenantrieb. Die Akkuzellen scheinen hier fest unter den Füßen des Fahrers eingebaut zu sein.
Höchstgeschwindigkeit dieser Ausführungen: 25 km/h. Stärkere und schnellere Versionen könnten folgen, ebenso eine Monkey e. Zur Markteinführung 2023 in China sollten Cub e und Dax e jeweils 5.999 Yuan kosten, der Zoomer e 6.099 Yuan. Umgerechnet entspricht das jeweils nur circa 800 Euro.
Gachaco-Kooperation: Honda, Kawasaki, Suzuki, Yamaha
Für den Betrieb des Batterietauschsystems gründeten die 4 großen japanischen Hersteller Yamaha, Kawasaki, Suzuki und Honda das Unternehmen Gachaco. Ziel ist es, einen Sharing-Service für Kraftrad-Batterien anzubieten und die Infrastruktur zu entwickeln. Zusätzlich vereinbarten die japanischen "Big Four" einen Standard für tauschbare Batterien.
Kooperation zwischen Honda und LG Energy Solution
Im Januar 2023 verkündete Honda Motor die Gründung eines Joint Venture mit dem südkoreanischen Unternehmen LG Energy Solution. Zusammen wollen beide Firmen 4,4 Milliarden US-Dollar investieren. Davon 3,5 Milliarden US-Dollar für den Bau eines neuen Werks in den USA, wo ab Ende 2025 Akkuzellen für Honda-Fahrzeuge produziert werden sollen.
Vom Lithium-Akku zur Festkörperbatterie
Kurzfristig plant Honda mit den bisher üblichen Lithium-Ionen-Akkuzellen, mittelfristig mit weniger brandgefährlichem Lithium-Eisenphosphat und langfristig mit neuartigen Festkörperbatterien.
Weitere Alternativen zu Benzin
Parallel zur Entwicklung elektrisch angetriebener Roller und Motorräder rüstet Honda einige Modelle für Südamerika und Indien konsequent auf den FlexFuel-Betrieb mit E100-Sprit um, zum klimaneutralen Betrieb der Verbrennungsmotoren. Zudem ist Honda Mitglied bei HySE, dem Kooperationsverbund japanischer Fahrzeughersteller zur Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren.
Fazit
Ab 2040 soll bei Honda-Autos Schluss mit konventioneller Antriebstechnik sein. Die Motorradsparte stellt Honda ebenfalls auf Änderungen ein: Bis 2025 möchte Honda mindestens 10 elektrisch angetriebene Zweirad-Modelle anbieten, bis 2030 insgesamt 30. Zudem plant Honda 4 Millionen Zweirad-Fahrzeuge als Jahresproduktion für 2030. Bis dahin will Honda die Kosten und Preise um 50 Prozent reduzieren. Erste Elektroroller und "Electric Mopeds" hat Honda bis 2023 bereits eingeführt, weitere Modelle sollen ab 2024 folgen. Langfristig sind bei Honda auch größere Motorrad-Modelle mit elektrischem Antrieb geplant. © Motorrad-Online
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