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Die USA haben die Einfuhrzölle für viele Produkte aus China stark erhöht. Auf chinesische Elektroautos werden künftig 100 Prozent Zoll fällig.

Die US-Regierung erhöht die Importzölle auf Elektroautos aus China auf 100 Prozent. Das ist viermal so viel wie bisher. Zölle auf Halbleiter, Solarpanels und Akkus aus China steigen ebenfalls stark, wie Präsident Joe Biden verkündete. Betroffen sind laut tagesschau.de "unter anderem Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und Medizinartikel wie Kanülen und Schutzmasken." Laut der US-Regierung seien Einfuhren aus China im Wert von 18 Milliarden Dollar betroffen.

Schutz vor China-Importen

Die US-Regierung sei überzeugt, dass China die globalen Märkte mit verbilligten Exporten flute, so der Bericht weiter. Die Maßnahmen seien auf strategisch wichtige Bereiche beschränkt. Biden strebe ein stabiles Verhältnis mit China an, habe die Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, Lael Brainard, vor Journalisten versichert. Tesla-Chef Musk habe laut tagesschau.de Anfang des Jahres gewarnt: "Wenn es keine Handelsschranken gibt, werden sie die meisten anderen Autofirmen in der Welt so ziemlich zerstören."

Laut heise.de beklage das Umfeld der regierenden Demokraten seit Längerem die Überkapazität Chinas bei der Produktion von Elektrofahrzeugen. Erst voriges Jahr habe BYD ein Auto auf den Markt gebracht, das für 12.000 US-Dollar verkauft werde, während Autos von US-Herstellern drei- bis viermal so teuer seien.

So reagiert China

China habe laut tagesschau.de mit Kritik auf die Ankündigung der USA reagiert: "Die neu angekündigte Zollerhöhung ist vor allem eine symbolische Geste, mit der die Regierung Biden versucht, inmitten des immer härter werdenden Wahlkampfs um die Präsidentschaftskandidatur gegenüber China hart aufzutreten", so die chinesische Staatsagentur Xinhua. Der Staatssender CCTV habe von einem "Missbrauch handelsprotektionistischer Maßnahmen durch die USA" gesprochen.

Auch in der EU gibt es die Sorge vor chinesischen Billigimporten. Die EU-Kommission habe im Oktober eine Untersuchung zu Subventionen für batterieelektrische Fahrzeuge aus China eingeleitet. In Brüssel gebe es Pläne für Strafzölle auf die Einfuhr chinesischer Elektroautos, so heise.de.

Höhere Zölle verschärfen Handelskonflikt

Die Zoll-Pläne der US-Regierung drohen den Handelskonflikt mit China zu verschärfen und könnten "die beabsichtigte Neuausrichtung der amerikanischen Wirtschaft zu klimafreundlicher Produktion und Mobilität verteuern", analysierte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Montag, 13. Mai 2024.

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Deutsche Autohersteller könnten von den Plänen der Biden-Regierung ebenfalls betroffen sein: Das "Wall Street Journal" berichtet, dass auf alle Importautos 2,5 Prozent zusätzliche Zölle verhängt werden könnten. Das würde in den USA sämtliche Autos verteuern, die nicht dort hergestellt werden. Mehrere Medien berichten, dass Präsident Joe Biden die neuen Zölle am Dienstag, 14. Mai, verkünden wolle.

Trump hat höhere China-Zölle eingeführt

Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums habe die Pläne verurteilt: "China wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Rechte und Interessen zu verteidigen", zitiert faz.net den Sprecher. Wegen Chinas steigender Exporte im Bereich der erneuerbaren Energien sehe die US-Regierung offenbar die amerikanische Industrie bedroht. Bidens Vorgänger Trump hatte auf Waren aus China bereits Zölle im Wert von 300 Milliarden US-Dollar eingeführt. In der Regierung hätten sich Handelsbeamte für höhere Zölle ausgesprochen, während etwa Finanzministerin Janet Yellen dafür plädiert habe, Zölle auf strategische Sektoren zu konzentrieren. Im Wahlkampf geben sich Biden und Trump hart gegenüber China. Trump habe 60 Prozent höhere Zölle auf alle chinesischen Produkte angekündigt.

Hinweis: In der Fotoshow zeigen wir Ihnen den chinesischen Elektro-Kleinwagen BYD Seagull.  © auto motor und sport

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