Elon Musk polarisiert aktuell wie kaum eine andere Persönlichkeit. Als reichster Mann der Welt unterstützt er die Präsidentschaft von Donald Trump, fällt durch populistische Äußerungen auf und beeinflusst offen auch die Politik anderer Staaten. Gleichzeitig ist er ein gefeierter Tech-Innovator und treibt mit Tesla die Autoindustrie vor sich her. Wer ist dieser Elon Musk?
Elon Reeve Musk ist am 28. Juni 1971 in Pretoria, Südafrika geboren und besitzt mehrere Staatsbürgerschaften. 1989 erwarb er die kanadische Staatsbürgerschaft über die Familie seiner Mutter. Später wurde er auch US-amerikanischer Staatsbürger. Musk betont häufig seine Verbundenheit mit den USA als Basis seiner unternehmerischen Aktivitäten, insbesondere im Bereich Technologie und Raumfahrt.
Frühe Jahre: Die Grundlage für einen Visionär
Bereits als Kind zeigte Musk ein außergewöhnliches Interesse an Technologie. Im Alter von nur zwölf Jahren entwickelte er ein Computerspiel namens Blastar und verkaufte es für 500 Dollar. Musk wuchs in einem schwierigen familiären Umfeld auf; sein Vater Errol Musk war ein ambivalenter Einfluss, den Elon später als "Personifikation des Bösen" bezeichnete. Mit 17 Jahren zog Musk nach Kanada und später in die USA, um dort Physik und Wirtschaft zu studieren.
Sein akademischer Weg wurde durch den aufkommenden Internet-Boom unterbrochen: Musk brach sein Promotionsstudium an der Stanford University nach nur zwei Tagen ab, um sich unternehmerischen Aktivitäten zu widmen.
Unternehmerische Karriere: Vom Investor zum Innovator
- Zip2 (1995): Sein erstes Unternehmen, ein Anbieter von Online-Stadtführer-Software, wurde 1999 für 307 Millionen Dollar verkauft.
- PayPal: Ursprünglich investierte Musk in X.com, das später mit PayPal fusionierte. Das Unternehmen wurde 2002 an eBay verkauft.
- Tesla: Tesla wurde 2003 von Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet. Musk stieg 2004 als Investor ein, übernahm später die Geschäftsleitung und machte Tesla zum Synonym für Elektromobilität.
- SpaceX (2002): Dies war das erste Unternehmen, das Musk selbst gründete. Sein Ziel war es, die Raumfahrt durch wiederverwendbare Raketen kostengünstiger und zugänglicher zu machen. SpaceX plant langfristig die Besiedelung des Mars.
- Neuralink: Gegründet, um Gehirn-Computer-Schnittstellen zu entwickeln.
- The Boring Company: Entwickelt innovative Tunnelsysteme zur Lösung von Verkehrsproblemen.
- X (ehemals Twitter): Im Jahr 2022 übernahm Musk die Plattform für 44 Milliarden Dollar und baute sie zu einem zentralen Kommunikationsinstrument um.
Tesla: Die Revolution der Automobilindustrie
Tesla steht sinnbildlich für Musks Vision, die Welt nachhaltiger zu gestalten. Unter seiner Leitung hat Tesla nicht nur die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen massiv gesteigert, sondern auch Innovationen wie das Supercharger-Netzwerk und die autonomen Fahrtechnologien vorangetrieben. Die Modellpalette umfasst heute Fahrzeuge wie das Model S, Model X, das Model 3 und das Model Y. Zukünftig plant Tesla die Markteinführung des Tesla Model 2, das als kostengünstiges Elektrofahrzeug für den Massenmarkt positioniert werden soll.
Das neuste Modell ist der Cybertruck, ein futuristisch designtes Elektro-Pick-up-Modell, das aufgrund seiner ungewöhnlichen Konstruktion und Funktionen wie der robusten Karosserie aus Edelstahl bereits vor der Markteinführung viel Aufmerksamkeit erhielt.
Tesla hat auch die Art der Fahrzeugproduktion revolutioniert. Mit dem Einsatz von Gigacasting, bei dem große Fahrzeugteile aus Aluminium in einem einzigen Guss hergestellt werden, konnte die Effizienz der Produktion erheblich gesteigert werden. Dieser Ansatz senkt Kosten und reduziert die Komplexität im Fertigungsprozess.
Ergänzt wird dies durch Teslas weltweite Gigafactories, die nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Batterien und Energiespeicherlösungen produzieren. Zu den wichtigsten Standorten gehören:
- Gigafactory Nevada (USA): Batteriezellen und Energiespeicher
- Gigafactory New York (USA): Solartechnologie
- Gigafactory Shanghai (China): Fahrzeuge und Batterien für den asiatischen Markt
- Gigafactory Berlin (Deutschland): Fahrzeuge für den europäischen Markt
- Gigafactory Texas (USA): Schwerpunkt auf Model Y und Cybertruck
- Geplante Gigafactorys: Zusätzliche Standorte sind in Planung, um die Produktion weiter zu skalieren.
Persönliches Leben: Familienstand und Vermögen
Musk ist Vater von zwölf Kindern aus verschiedenen Beziehungen. Seine Beziehungen waren oft turbulent, wie etwa zu der Musikerin Grimes, mit der er mehrere Kinder hat. Musk bezeichnete sich selbst als Asperger-Autist und sieht dies als Quelle seiner ungewöhnlichen Fokussierung.
Sein Vermögen wird Anfang 2025 auf 416 bis 450 Milliarden US-Dollar geschätzt, was ihn zum reichsten Menschen der Welt macht. Trotz seines enormen Reichtums lebt Musk persönlich vergleichsweise bescheiden und ist dafür bekannt, keinen festen Wohnsitz zu haben. Er nutzt oft kleine modulare Häuser oder übernachtet in den Häusern von Freunden oder Kollegen.
Politisches Engagement
Elon Musk hat in den letzten Jahren eine enge Verbindung zu
Trump ernannte Musk zum Co-Vorsitzenden des neu geschaffenen "Department of Government Efficiency" (DOGE). In dieser Funktion berät Musk die Regierung bei der Reduzierung von Staatsausgaben und der Verschlankung von Bundesbehörden. Musk nahm auch an diplomatischen Gesprächen teil, etwa mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er ist ein häufiger Gast in Trumps Mar-a-Lago-Resort, wo er regelmäßig eine Cottage für 2.000 Dollar pro Nacht mietet. Er begleitet Trump zu vielen Veranstaltungen und Wahlkampfauftritten und wird von Insidern als einer von Trumps engsten Beratern beschrieben.
Seine Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) nutzt er, um Trumps Positionen zu unterstützen und konservative Ansichten zu verbreiten. Mit über 200 Millionen Followern hat er einen erheblichen Einfluss auf die öffentliche Meinung und prägt damit politische Diskussionen. Musk und Trump teilen das Ziel, Regierungsbürokratie abzubauen und Regulierungen zu lockern. Ihre Ansichten zu Einwanderungspolitik und Klimawandel weisen ebenfalls viele Ähnlichkeiten auf. Trotz ihrer engen Zusammenarbeit gibt es Berichte über Spannungen. Trump soll Musks wachsenden Einfluss gelegentlich als Bedrohung wahrgenommen haben. Beobachter spekulieren darüber, wie nachhaltig ihre Allianz ist, da beide starke Persönlichkeiten haben. Diese enge Verbindung zwischen Musk und Trump hat nicht nur Auswirkungen auf ihre politische Arbeit, sondern auch auf die politische Landschaft der USA insgesamt. © auto motor und sport
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