Der Fast-Food-Gigant Burger King wird heute 60 Jahre alt. Fast Food gab es allerdings schon in der Antike. Wir verraten Ihnen interessante Dinge, die Sie vielleicht noch nicht über die beliebten Schnellgerichte wussten.
Jedes Kind kennt heute Fast Food. Die Produkte der US-Ketten McDonald's, Burger King, Pizza Hut oder Kentucky Fried Chicken sind wortwörtlich in aller Munde. Aber auch Döner Kebab, Bratwurst, Currywurst und Leberkäse gehören zum schnellen Essen für zwischendurch: meist wohlschmeckend und billig, aber auf Dauer nicht gesund.
Hier einige Fakten über die beliebten Snacks, die auch so manchen Fast-Food-Fan überraschen dürften.
Burger King verkauft schwarze Burger
Verheißungsvolle Namen wie "Schwarzer Diamant" und "Schwarze Perle" gibt die Fast-Food-Kette in Japan seinen zwei neuesten Burger-Kreationen. Die Burger sind pechschwarz und sehen aus, als wären sie ein wenig zu lange im Ofen gewesen. Allerdings ist die schwarze Farbe nicht das Ergebnis einer Back- und Brat-Panne. Das Brot und der Scheibenkäse wurde mit Bambuskohle geschwärzt, die Soße enthält die Tinte von Tintenfischen und auch die Fleischeinlage enthält schwarzen Pfeffer.
Ein richtig dickes Problem
Jeder vierte US-Amerikaner besucht täglich ein Fast-Food-Restaurant. 90 Prozent der US-Kinder sind mindestens einmal im Monat bei McDonald's zu Gast. Während 1970 in den USA gerade sechs Milliarden Dollar mit Fast Food umgesetzt wurden, waren es 2013 schon 191,03 Milliarden. Das Problem des grassierenden Übergewichts, vor allem aber keineswegs nur in den USA, ist daher nicht zufällig.
Eine Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland des Robert-Koch-Instituts hat 2010 festgestellt, dass rund 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen fettleibig sind. Sie haben also einen Body-Mass-Index von über 30 und brauchen damit Behandlung. Zum Vergleich: Als Norm gelten Werte zwischen 18,5 und 25. Die gesundheitlichen Folgen von Fettleibigkeit können unter anderem Diabetes, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Arthrose, Gicht und Rückenschmerzen sein.
Döner Kebab - natürlich aus Berlin
Eine deutsche Fast-Food-Variante ist der Döner Kebab. Er wurde in Berlin erfunden, wobei nicht ganz geklärt ist, wer diesen Ruhm für sich beanspruchen kann. Viele Quellen nennen den aus Anatolien stammenden Türken Kadir Nurman, der ab 1972 zunächst Lamm- oder Kalbshackfleisch mit Zwiebeln in einem Fladenbrot verpackte und verkaufte. Ein Patent hat der 2013 Verstorbene allerdings ebenso wenig wie Fleischer Mehmet Aygün, der das gefüllte Fladenbrot ebenfalls ab den frühen 1970er Jahren in Berlin anbot.
Nurman wurde 2011 vom Verein türkischer Dönerhersteller in Europa (ATDID) für sein Lebenswerk ausgezeichnet und gilt damit offiziell als Erfinder des Döner Kebab. Diesen gibt es heute in zahlreichen Varianten. Das "Deutsche" am Döner Kebab sind die Gemüsebeilagen, die Saucen und die Versionen "scharf", "Curry" und "Knoblauch".
Essen mit Tradition
Das Fast Food selbst ist durchaus keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike gab es Fast Food. In der Jahren 500 bis 300 v. Chr. wurden während der Olympischen Spiele in Griechenland kleine Snacks für zwischendurch gereicht. Im römischen Circus Maximus sollen in den Jahren 100 v. Chr. bis 300 n. Chr. Pasteten, gebratene Fische, Würstchen, kleine Kuchen und Krapfen unters Volk gebracht worden sein.
Als der Regensburger Dom gebaut wurde, gab es für die Arbeiter im Jahr 1134 die erste deutsche Würstchenbude. Danach setzten sich kleine Brotzeithütten schnell durch, denn es gab sie für kleines Geld. Viele Leute hatten damals keinen Ofen und waren auf "Fast Food" angewiesen. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert hatten die Arbeiter immer weniger Zeit zum Essen, dadurch wurde billige und schnelle Ernährung immer wichtiger. Ab 1950 begann dann von den USA ausgehend der Siegeszug der globalen Fast-Food-Ketten.
Weltpolitik im Fast-Food-Restaurant
Nein, Burger King gibt es nicht überall. In der Antarktis existiert bislang noch keine Filiale. Das dürfte weltweit aber auch die einzige Gegend sein, in die es der "Doppel Whopper" oder der "Big Mac" vom Konkurrenten McDonald's noch nicht geschafft hat. Ein erwachsener Mann müsste nach dem Verzehr eines solchen Whoppers übrigens 14 Kilometer zu Fuß gehen, um die aufgenommenen Kalorien wieder los zu werden. Für die meisten Menschen ist die nächste Fast-Food-Filiale aber deutlich näher.
Dass Fast Food in den USA sogar eine staatstragende Rolle spielt, wurde schon im Ersten Weltkrieg klar. Damals nannte man die Hamburger nicht mehr Hamburger, sondern Salisbury Steaks. Man wollte der deutschen Stadt an der Elbe und dem damaligen Kriegsgegner damit eins auswischen.
Als sich im zweiten Irak-Krieg die Franzosen dem US-Feldzug verweigerten, nannte man die amerikanischen Pommes zwischenzeitlich auch nicht mehr "French Fries", sondern "Freedom Fries". So findet die Weltpolitik also auch im Fast-Food-Restaurant ihren Widerhall.
Kurios: Mitnehmen erhöht den Gewinn
Jeder erfahrene Fast-Food-Kunde hat diese Frage schon oft gehört: "Hier essen oder mitnehmen?" Der Kunde entscheidet nach Belieben, aber für den Fast-Food-Anbieter hat die Frage eine geldwerte Bedeutung. Wenn ein Gast seine Mahlzeit im Haus verspeist, muss der Gastwirt in Deutschland 19 Prozent Mehrwertsteuer abführen, wenn der Gast die Ware mitnimmt, zahlt der Wirt nur sieben Prozent.
Den Fast-Food-Ketten dürfte es also lieber sein, wenn der Kunde seine Ware mitnimmt. Das "Drive-in-Prinzip" lohnt sich für deutsche Fast-Food-Ketten damit ganz besonders. Aber auch aus einem anderen Grund: Wenn ein Kunde in der Filiale isst, könnte es sein, dass er heute deutlich länger für den Verzehr braucht als vor 30 Jahren, denn zumindest in den USA hat sich die durchschnittliche Portionsgröße in den vergangenen drei Jahrzehnten verdoppelt.
McDonald's, Burger King und mehr
McDonald's ist weltweit der Inbegriff für Fast Food. Jeder achte US-Amerikaner hat mindestens einmal in seinem Leben bei McDonald's gearbeitet. Weltweit gilt die Kette als bedeutendster Ankäufer von Rindfleisch und Kartoffeln. In Deutschland besaß das Unternehmen 2011 79 Prozent Marktanteil - Burger King dagegen nur 20. 96 Prozent aller US-Kinder kennen den Clown "Ronald MacDonald", das Maskottchen des Unternehmens.
McDonald's ist marktbeherrschend, aber keineswegs konkurrenzlos. In den USA spielen unter anderem die Ketten Burger King, Yum! Brands, Wendy's, Arby's, Starbucks, Taco Bell, Domino's Pizza und Dairy Queen eine große Rolle in der Fast-Food-Industrie. Bei der Anzahl der weltweiten Filialen hat die Sandwich-Kette Subway McDonald's 2011 sogar den Rang abgelaufen.
Global gedacht, regional umgesetzt
In Indien ist die Religion des Hinduismus staatstragend. Diese Religion hat die Kuh zum heiligen Tier erklärt und den Hindus ist es damit untersagt, Rindfleisch zu essen. Burger King hat auf diese nationale Besonderheit natürlich reagiert. In Indien findet man bei Burger King daher keine Rindfleisch-Burger.
In China, Irland, Serbien, Japan, Türkei, Malaysia und Thailand gibt's den Mega Mac für den Riesenhunger, eine Art Double Big Mac also. Manchmal ist er auch limitiert in den USA und Kanada erhältlich, hauptsächlich zu Reklame-Zwecken. Und die Kanadier locken ihre Kunden zudem mit dem noblen McLobster, einem Fast-Food-Hummer-Sandwich. Auch aus Deutschland wäre eine Besonderheit zu nennen: das Bier. Streng nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wird es in rund 40 Prozent aller McDonald's-Filialen angeboten, was weltweit eher die Ausnahme ist.
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