• BA.4 und BA.5 – in Südafrika und Botswana sind zwei neue Subtypen der Omikron-Variante entdeckt worden.
  • Derzeit verbreitet sich der Omikron-Subtyp BA.5 in Portugal. Was das für Deutschland bedeutet.
  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Corona-Welle im Herbst und wirbt für Impfungen.

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Das Coronavirus bildet immer wieder neue Varianten. Bedingt durch unterschiedliche Faktoren verbreiten sie sich oder verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Nur wenige Varianten setzen sich weltweit durch.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz dominiert aktuell die Omikron-Variante. Einerseits ist sie ansteckender als die Delta- oder die Alpha-Variante. Andererseits scheint sie einen milderen Krankheitsverlauf hervorzurufen als frühere Varianten des Coronavirus. Nun haben sich darunter wohl neue Subtypen entwickelt.

BA.5 breitet sich gerade in Portugal rasant aus – müssen wir auch in Deutschland mit höheren Fallzahlen rechnen?

Ja. Dieser Auffassung ist zumindest der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. "Corona ist noch nicht vorbei – das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal", sagte Montgomery der "Rheinischen Post" am Dienstag.

"Die BA.5-Variante des Virus wird sich auch bei uns ausbreiten. Viele, auch Geimpfte, werden erkranken. Gut zu wissen: wer geimpft ist, erkrankt deutlich milder. Sein Risiko zu sterben ist 99 Prozent geringer als bei Ungeimpften", sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes. Er forderte daher eine gute Vorbereitung für den Herbst und Winter.

Die Omikron-Untervariante BA.5 hat in Portugal für einen Wiederanstieg der Corona-Fallzahlen gesorgt. Die Ende März in Portugal nachgewiesene Variante ist nach Behördenangaben inzwischen die vorherrschende Variante in dem Land.

Was ist über die Varianten BA.4 und BA.5 aus Afrika bekannt?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab am 11. April bekannt, ab sofort zwei neue, in Südafrika und Botswana entdeckte Omikron-Varianten unter Beobachtung zu nehmen. Man wolle herausfinden, wie infektiös sie sind und welchen Krankheitsverlauf sie verursachen. Einzelne Fälle von Infizierten mit den neuen BA.4- und BA.5-Varianten sind bereits in Belgien, Dänemark, Großbritannien, Schottland und Deutschland nachgewiesen worden.

Sind BA.4 und BA.5 gefährlicher als bisherige Omikron-Varianten?

Die Zahl der Infizierten ist aktuell noch zu gering, um Aussagen über Ansteckungsgrad und Krankheitsverlauf treffen zu können. Es sei aber momentan noch kein signifikanter epidemiologischer Unterschied zu den bereits bekannten Omikron-Varianten festgestellt worden.

Was weiß man über Omikron XE?

Auch in Europa hat sich eine neue Omikron-Variante gebildet, genannt Omikron XE. Sie ist wohl aus dem ursprünglichen Typ BA.1 und der ansteckenderen Variante BA.2 entstanden.

Expertinnen und Experten sprechen in diesem Fall von einer Rekombination. Sie entspricht sozusagen einem genetischen Mix zweier Varianten des Coronavirus, die sich zu einer Mutante verbunden haben. So etwas kann passieren, wenn mehrere Virusvarianten im Umlauf sind und sich ein Mensch gleichzeitig mit verschiedenen Varianten von SARS-CoV-2 infiziert.

Großbritannien meldet laut eines Berichts der britischen Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency bereits mehrere hundert Fälle von Infizierten mit Omikron XE.

Die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass Omikron XE sich ausbreiten könnte. Inwiefern diese Variante sich durchsetzen kann, ist aktuell noch unklar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an neuen Erkenntnissen.

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An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Wann sind an Omikron angepasste Impfstoffe verfügbar?

Deutschlands Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte der "Bild am Sonntag" (Bezahlinhalt), dass sich gerade diverse Omikron-Subvarianten entwickeln, die für ihn Anlass zur Besorgnis seien. Man könne sich immer schlechter auf die Mutationen vorbereiten.

Außerdem rechnet er mit einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen bis zum Herbst. Um eine neue Corona-Welle zu verhindern, wirbt Lauterbach für Impfstoffe, die vor den Omikron-Varianten schützen. Sie könnten ab September verfügbar sein.

Verwendete Quellen:

  • Reuters: WHO says it is analysing two new Omicron COVID sub-variants
  • UK Health Security Agency: SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England
  • Robert Koch Institut: SARS-CoV-2: Virologische Basisdaten sowie Virusvarianten
  • Tagesschau: Lauterbach warnt vor neuen Virusvarianten
  • Deutsche Welle: Neue Omikron-Varianten: Was bisher bekannt ist
  • mit Material der AFP
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