• Unter dem Hashtag #allesindenArm rufen bekannte Persönlichkeiten dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
  • Dabei sind unter anderem Smudo, Igor Levit, Manuela Schwesig und Virologin Melanie Brinkmann.
  • Brinkmann gehört auch zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die die Politik in einem Brandbrief zu entschiedenem Handeln in der vierten Corona-Welle auffordern.

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Unter dem Hashtag #allesindenArm haben sich auf Twitter Prominente und andere Nutzerinnen und Nutzer für eine Corona-Impfung stark gemacht. "Hallo. Ich bin Igor Levit und ich bin Pianist. Ich bin geimpft. Wissenschaft und Solidarität sind der Weg aus der Pandemie. Deshalb: Lasst Euch impfen! #allesindenArm", schrieb der Star-Pianist Levit am Sonntag.

Viele andere posteten Statements mit ähnlichem Wortlaut. Rapper Smudo schrieb zum Beispiel: "Ich habe mir schon krasseres Zeug als dieses Biontech reingepfiffen. Nichts davon hat geschadet."

Impfquote in Deutschland vergleichsweise niedrig

Auch die Schauspieler Verena Altenberger und Marcus Mittermeier, Comedian Torsten Sträter und SPD-Politikerin Manuela Schwesig beteiligten sich. Zu dem Hashtag gab es bis zum Montagnachmittag mehr als 85.000 Tweets.

Der Name der Kampagne erinnert stark an die vergangenen Aktionen #allesdichtmachen und #allesaufdentisch, welche die Corona-Politik der Bundesregierung kritisierten und zum Teil impfkritische Positionen vertraten. Auch dabei waren viele prominente Gesichter vertreten.

Allerdings geht es bei der aktuellen Kampagne natürlich um das Gegenteil: Möglichst viele Menschen sollen sich gegen Corona impfen lassen. Aktuell sind rund 67 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zwei Mal gegen das Virus geimpft. Die im Vergleich zu anderen Ländern niedrige Quote gilt als ein Grund für die derzeit sehr hohen Infektionszahlen in Deutschland.

Wissenschaft fordert professionellen Krisenstab

Virologin Melanie Brinkmann postete ebenfalls ein Statement. Die Professorin an der Technischen Universität Braunschweig gehört zudem zu den 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die einen Aufruf an die deutsche Politik veröffentlicht haben.

Unter den Unterzeichnenden sind unter anderem auch Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, und Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

In dem offenen Brief heißt es: "Die Inzidenz erreicht die höchsten Werte seit dem Beginn der Pandemie – Tendenz steigend. Schon jetzt sterben in unserem Land 700 Menschen pro Woche – Tendenz steigend. Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben."

Die Verfasserinnen und Verfasser zeigen sich "tief enttäuscht" über die aus ihrer Sicht zu zögerliche Corona-Politik. "Es ist für uns unverständlich, dass die Verantwortungsträger dieses Landes eine solche Situation zugelassen haben, obwohl wir inzwischen über wichtige und wirksame Instrumente verfügen, um dem SARS-CoV-2-Virus Einhalt zu gebieten."

In dem Brief wird unter anderem die Einsetzung eines öffentlichen Krisenstabs mit medizinischen Expertinnen und Experten gefordert, der auch in der Lage sein soll, die Corona-Bekämpfung zu managen. "Dieses Virus wird die Welt noch eine Weile in Atem halten. Es wird nicht einfach verschwinden", heißt es. (dpa/fab)

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