• Die Inzidenz in Deutschland steigt wieder.
  • Laut RKI spielen Auslandsreisen für die Corona-Lage in Deutschland zunehmend eine Rolle.
  • Fünf Länder stehen in Hinsicht auf reiseassoziierte Corona-Infektionen besonders im Fokus.

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Sommer, Sonne, Reisezeit – und steigende Fallzahlen in Deutschland. Immer mehr Reisende bringen offenbar nicht nur den Sommer-Teint und gute Laune mit nach Hause. Auch kehren immer mehr Menschen mit einer Corona-Infektion zurück nach Deutschland, die sie sich wahrscheinlich im Urlaub geholt haben.

Zwar infizieren sich laut RKI die Deutschen nach wie vor am häufigsten - und zwar mindestens 81 Prozent - im eigenen Land mit SARS-CoV-2, jedoch spielen Reisen ins Ausland eine zunehmende Rolle.

Darauf lassen Auswertungen über Meldungen schließen, die das RKI im wöchentlichen Lagebericht vom 29. Juli veröffentlichte. Zwischen 28. Juni und 25. Juli wurden 3.662 Corona-Fälle in Deutschland gemeldet, die vermutlich mit einer Virus-Exposition während eines Auslandsaufenthaltes zusammenhängen. Das entspricht circa zwölf Prozent aller Fälle, die dem RKI übermittelt wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg in Deutschland auf 16,5.

Das sind die fünf Hauptinfektionsländer

In den letzten vier Meldewochen haben sich vermutlich in fünf Ländern besonders viele Deutsche mit dem Coronavirus infiziert:

In Meldewoche 29 stieg vor allem die Zahl der gemeldeten Infektionen, zu denen es vermutlich während eines Türkeiaufenthalts gekommen ist. Mit 123 Meldungen in Meldewoche 29 hat sie sich im Vergleich zur Woche 28 (59 Meldungen) mehr als verdoppelt.

Zwar liegt in Meldewoche 29 die Zahl der vermutlich in Spanien entstandenen Ansteckungen mit 371 Meldungen weitaus höher als die von Reiserückkehrern aus der Türkei, doch ist die Zahl von infizierten Spanienurlaubern im Vergleich zur Meldewoche 28 (459 Meldungen) gesunken.

Gesunken sind auch die Zahlen von Infektionen, die mit einer Reise in die anderen oben aufgelisteten Länder in Verbindung gebracht werden.

Weitere vermutliche Corona-Expositionsländer

Auch in anderen Ländern wie den klassischen Urlaubszielen Frankreich, Italien und Dänemark steckten deutsche Urlauber sich vermutlich an. Es liegen jedoch auch Infektionsmeldungen von Reisenden vor, die in Russland waren. Das sind die Zahlen der letzten vier Meldewochen:

  • Russische Föderation: 154
  • Frankreich: 119
  • Italien: 78
  • Österreich: 74
  • Dänemark: 55
  • Andere Länder: 1.033

Von Reiserückkehrern aus Frankreich, Italien, Österreich und Dänemark gingen in Meldewoche 29 mehr Infektionsmeldungen ein als in der Woche zuvor.

Vor allem bei reiseassoziierten Corona-Infektionen von Dänemarkurlaubern wurde ein drastischer Anstieg verzeichnet. Waren es in Meldewoche 28 noch drei Fälle, wurden dem RKI in Woche 29 insgesamt 46 Infektionen gemeldet.

Nur die Zahl infizierter Reiserückkehrer aus Russland lag in Meldewoche 29 unter dem Wert aus der Vorwoche.

Verschärfte Einreiseregeln nach Deutschland seit 1. August

Um die Ausbreitung des Coronavirus durch Urlaubsrückkehrer einzudämmen, hat das Bundeskabinett neue Einreiseregeln beschlossen. So müssen seit 1. August alle nach Deutschland Einreisenden ab zwölf Jahren einen negativen Coronatest vorweisen.

Dabei zählt nicht, ob die Einreise über Luft- oder Landweg erfolgt. Die Testpflicht entfällt, wenn ein Nachweis über eine genesene COVID-19-Erkrankung vorliegt oder ein vollständiger Impfschutz besteht.

Testpflicht für Einreisende aus Virusvariantengebiet und Hochrisikogebiet

Zudem werden ab August weltweite Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko nur noch in zwei Kategorien unterteilt: Gebiete mit besorgniserregenden Virusvarianten und Hochrisikogebiete.

Für Einreisende aus Hochrisikogebieten gilt:

  • Wer über zwölf Jahre alt ist und sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise nach Deutschland in einem Hochrisikogebiet aufgehalten hat und nicht geimpft oder genesen ist, muss einen aktuellen negativen Coronatest vorweisen und sich in eine zehntägige Quarantäne begeben.
  • Für Genesene und Geimpfte entfällt die zehntägige Quarantänepflicht. Personen über zwölf können die Quarantänepflicht nach fünf Tagen durch den Nachweis eines Negativtests früher beenden. Kinder unter zwölf können die Quarantäne auch ohne Coronatest nach fünf Tagen beenden.

Für Heimkehrende aus einem Virusvariantengebiet gilt seit 1. August:

  • Testpflicht für Personen ab zwölf Jahren - und zwar auch für vollständig Geimpfte und Genesene.
  • Zudem ist eine strenge 14-tägige Quarantänepflicht einzuhalten. Besteht jedoch ein vollständiger Impfschutz mit einem durch das RKI als hinreichend wirksam gegen die Virusvariante bewerteten Impfstoff, kann die Quarantäne nach Übermittlung des Nachweises beendet werden.

Verwendete Quellen:

  • RKI: Wöchentlicher Lagebericht
  • Bundesregierung: Das gilt ab 1. August für Reisende
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