- 79.914 Tote allein in Deutschland - die Corona-Pandemie hat viele Opfer gekostet und viel Leid verursacht.
- In einer Gedenkveranstaltung versichert der Bundespräsident den Hinterbliebenen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein seien.
- Steinmeier richtet den Blick auch voraus.
Gut ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie haben die Spitzen des deutschen Staates und die Kirchen der fast 80.000 Toten gedacht und den Hinterbliebenen ihr Mitgefühl bekundet.
Steinmeier ruft zum Zusammenhalt auf
Bei der zentralen Gedenkfeier rief Bundespräsident
Der Bundespräsident betonte: "Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind." Den um ihre gestorbenen Angehörigen Trauernden wolle man sagen: "Ihr seid nicht allein in Eurem Leid, nicht allein in Eurer Trauer."
Bundespräsident: Es gebe auch "Verbitterung und Wut"
Neben der Trauer gebe es bei manchen Menschen auch "Verbitterung und Wut", sagte das Staatsoberhaupt. Er könne dies verstehen. "Die Politik musste schwierige, manchmal tragische Entscheidungen treffen, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern." Auch die Politik habe lernen müssen. Wo es Fehler und Versäumnisse gegeben habe, müssten diese aufgearbeitet werden, aber nicht an diesem Tag, sagte Steinmeier.
"Meine Bitte ist heute: Sprechen wir über Schmerz und Leid und Wut. Aber verlieren wir uns nicht in Schuldzuweisungen, im Blick zurück, sondern sammeln wir noch einmal Kraft für den Weg nach vorn, den Weg heraus aus der Pandemie, den wir gehen wollen und gehen werden, wenn wir ihn gemeinsam gehen."
An der von Steinmeier ausgerichteten Gedenkfeier nahmen fünf Hinterbliebene und die Spitzen der anderen vier Verfassungsorgane teil: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff,
Fast 80.000 Menschen in Deutschland bislang mit oder an SARS-CoV-2 gestorben
In Deutschland starben bis zum Sonntag nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts 79.914 Menschen an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2.
In dem ökumenischen Gottesdienst, der von Geistlichen jüdischen und muslimischen Glaubens mitgestaltet wurde, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing: "Krankheit, Sterben und Tod lassen sich in diesem langen Jahr nicht wegdrücken, sie schneiden tief ein in das Leben vieler Menschen." Tod und Sterben seien uns näher gerückt als zuvor. Deshalb sei es richtig, innezuhalten und der vielen Toten zu gedenken.
"Wie ein Trauma legt sich die Krisenerfahrung der Pandemiezeit auf unsere Seele und schreit nach Heilung", sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. "Für die Verarbeitung werden wir viel Zeit brauchen, erst recht unsere Kinder, unsere Heranwachsenden, für die diese Krise die Ausdehnung einer gefühlten Ewigkeit hat." (dpa/mgb)
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