- Die drastisch steigenden Corona-Zahlen in China lösen im Ausland Besorgnis aus.
- Mehrere Länder haben ihre Vorgaben zur Einreise chinesischer Staatsbürger verschärft.
- Auch die EU berät über ein koordiniertes Vorgehen.
Angesichts der heftigen Corona-Welle in China haben mehrere Länder ihre Vorgaben zur Einreise chinesischer Staatsbürger verschärft. Die USA verlangen ab Januar von Einreisenden aus der Volksrepublik einen negativen Corona-Test, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mitteilte. Zuvor hatte bereits Italien als erstes europäische Land verpflichtende Tests für Chinesen bei der Ankunft im Land angeordnet. Die EU-Kommission berät am Donnerstag über ein koordiniertes Vorgehen.
US-Regel tritt ab 5. Januar in Kraft
In den USA tritt die neue Regelung am 5. Januar in Kraft. Ab dann müssen Flugreisende, "die zwei Jahre und älter sind und aus China kommen, spätestens zwei Tage vor ihrem Abflug aus China, Hongkong und Macau einen Test machen und den Fluggesellschaften bei der Abreise ein negatives Testergebnis vorlegen", erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Washington müssen die Tests den Fluggesellschaften bei der Abreise vorgelegt werden. PCR- oder Antigen-Tests würden ebenso akzeptiert wie ein Genesenen-Nachweis nach einem positiven Test zehn Tage vor dem Flug. Die USA sind insbesondere besorgt, dass die schnelle Übertragung des Virus in China zur Entstehung neuer Varianten führen könnte.
Vor den USA hatten bereits Italien, Japan, Indien und Malaysia die Regelungen für Einreisen aus China verschärft. Italiens Gesundheitsminister Orazio Schillaci ordnete am Mittwoch "verpflichtende Covid-19-Antigen-Abstriche und die damit verbundene Virus-Sequenzierung für alle Passagiere an, die aus China kommen und durch Italien reisen". Diese Maßnahme sei "unerlässlich, um die Überwachung und Identifizierung aller Varianten des Virus zum Schutz der italienischen Bevölkerung sicherzustellen". Auch Frankreich erwägt die Verhängung neuer Maßnahmen.
EU berät über "mögliche Maßnahmen für ein koordiniertes Vorgehen"
Die Europäische Kommission will am Donnerstag über "mögliche Maßnahmen für ein koordiniertes Vorgehen" der EU-Staaten beraten. Es sei ein Treffen mit Vertretern der Gesundheitsministerien der 27 Mitgliedstaaten einberufen worden, sagte eine Kommissionssprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Peking war Anfang Dezember in einer radikalen Kehrtwende von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Seit Wochen breitet sich das Coronavirus in China rasant aus, das Land erlebt den weltweit höchsten Anstieg an Infektionen. Schätzungen zufolge könnten in China in den kommenden Monaten etwa eine Million Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion sterben. Bereits jetzt sind Krankenhäuser vielerorts überfüllt.
Genaue offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Am Sonntag hatte China daher die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt.
Am Mittwoch meldete das chinesische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten zwar 5231 Neuinfektionen und drei Todesfälle, die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein.
Am Montag hatte Peking auch das Ende der Corona-Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt und damit einen Ansturm reisewilliger Chinesen bei Buchungsplattformen ausgelöst. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.