Die Hinweise auf eine Erkrankung von Andreas Lubitz verdichten sich: Die Ermittler haben bei der Durchsuchung der Wohnungen des Co-Piloten, der den Germanwings-Airbus A 320 am vergangenen Dienstag in Frankreich abstürzen ließ, Krankschreibungen gefunden. Indes hat die Lufthansa den Hinterbliebenen der Opfer des Germanwings-Absturzes finanzielle Soforthilfe versprochen. In Frankreich geht die Bergung weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Liveblog.

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+++ Bergung in französischen Alpen geht weiter +++

+++ Lufthansa sichert Soforthilfen bis zu 50.000 Euro pro Passagier zu +++

+++ ZDF entschuldigt sich für falsches Bild vom Piloten +++

+++ Ermittler finden bei Hausdurchsuchung Krankschreibungen des Co-Piloten Andreas Lubitz +++

+++ Kein Abschiedsbrief bei Durchsuchung gefunden +++

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17:45 Uhr: In mehreren nordrhein-westfälischen Städten haben Menschen bei Gedenkgottesdiensten der Opfer des Flugzeugabsturzes gedacht. In Kirchengemeinden in Meerbusch und Wuppertal kamen Hunderte zusammen, um gemeinsam zu beten. In Haltern soll es am Mittwoch (1. April) einen öffentlichen Trauergottesdienst geben. Der Halterner Bürgermeister Bodo Klimpel sowie die Pfarrer der katholischen und evangelischen Kirche laden dazu in die St. Sixtus-Kirche in der Innenstadt ein, wie die Stadt und die Kirchengemeinde auf ihren Internetseiten mitteilten.

17:22 Uhr: Offenbar wurden die sterblichen Überreste des Co-Piloten gefunden. Das berichtet "Bild.de" unter Berufung auf die "Bild am Sonntag". Demnach wurde ein DNA-Abgleich vorgenommen.

17:12 Uhr: Angehörige und Freunde der verunglückten Germanwings-Passagiere haben darum gebeten, ungestört und in Ruhe trauern zu können. Unabhängig voneinander hätten sich viele Betroffene an die Lufthansa und Germanwings gewandt und um Zurückhaltung der Medien gebeten, sagt eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt. Dies habe die Airlines dazu bewogen, in einer Mitteilung darum zu bitten, von einer aktiven Kontaktaufnahme mit trauernden Angehörigen abzusehen. Da das große Interesse der Öffentlichkeit nachvollziehbar sei, seien Lufthansa und Germanwings für Medien-Anfragen aber rund um die Uhr erreichbar.

16:27 Uhr: Für die Bergung herrschen in diesen Tagen perfekte Bedingungen: Sonne, wenig Wind. Aber wenn Wind, Regen oder Schnee kommen, könnten die Helikopter, die täglich Dutzende Helfer auf den Berg bringen, womöglich nicht mehr starten, sagt David Girodet. Er ist verantwortlich für die Einsätze der Gendarmerie-Hubschrauber und den sicheren Ablauf der Flüge.

15:35 Uhr: Französische Ermittler untersuchen nach dem Absturz der Germanwings-Maschine auch weiterhin die Möglichkeit eines technischen Defekts. "Derzeit kann die Hypothese eines technischen Fehlers nicht ausgeschlossen werden", sagte der Chef der in Düsseldorf eingesetzten französischen Ermittler, Jean-Pierre Michel, dem französischen Sender BFMTV. Das berichtet die dpa. Die Ermittlungen gingen demnach voran, es fehlten aber noch "technische Details".

Bei den gemeinsamen Ermittlungen sollten Erkenntnisse vom Absturzort und dem Flugverlauf mit Ergebnissen der deutschen Ermittler zusammengebracht werden, sagte Michel. Die Ermittler würden keine Optionen ausschließen. Die Persönlichkeit des Co-Piloten sei eine ernstzunehmende Spur, aber nicht die einzige Hypothese.

Am Samstag hat die Lufthansa in mehreren großen deutschen Tageszeitungen Traueranzeigen geschaltet. © GMX.net/Web.de

14:15 Uhr: Wie die "Welt" online berichtet, sind momentan 200 Polizeibeamte in der besonderen Aufbauorganisation (Bao) "Alpen" tätig, die sich mit dem Fall von Andreas Lubitz beschäftigen.

13:49 Uhr: Die Hinweise darauf, dass Andreas Lubitz offenbar psychische Probleme hatte, verdichten sich weiter. Wie die "Welt" berichtet, soll es nach Ermittlerkreisen "eindeutige Erkenntnisse für eine schwere 'psychosomatische Erkrankung'" geben. Demnach hätte Beamte bei der Durchsuchung der Wohnung des Co-Piloten "eine Vielzahl von Medikamenten zur Behandlung der psychischen Erkrankung sichergestellt", schreibt die "Welt". Weiter wird berichtet, dass Andreas Lubitz offenbar unter einem "starken subjektiven Überlastungssyndrom" litt und wohl schwer depressiv war.

Bereits am Freitag berichteten mehrere deutsche Medien wie "Spiegel Online, "Süddeutsche Zeitung" und "Bild.de" unabhängig voneinander, dass Andreas Lubitz wohl psychische Probleme gehabt haben soll.

13:02 Uhr: Der Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine soll die Unglücksregion in den Alpen als Jugendlicher gut gekannt haben. Seine Eltern seien dort mit ihrem Flugverein hingereist, sagt Francis Kefer vom Flugfeld in Sisteron dem französische Sender iTele. Sisteron liegt gut 40 Kilometer westlich der Absturzstelle in den südostfranzösischen Alpen. "Zwischen 1996 und 2003 ist der Club aus Montabaur regelmäßig hierhergekommen", so Kefer. Auch der Co-Pilot sei damals mit seinen Eltern dabei gewesen. Der Verein sei zum Segelfliegen gekommen. In Deutschland gebe es die meisten Segelflieger.

12:47 Uhr: Im Nachbarort in Seyne-les-Alpes ist für die Betroffenen auf die Schnelle eine Trauerkapelle in einem Sportzentrum eingerichtet worden. Nicht weit davon entfernt drücken Menschen in einer Dorfkirche ihr Beileid in einem Kondolenzbuch aus.

12:13 Uhr: Das Luftfahrt-Bundesamt in Braunschweig hat die Personalakte des Co-Piloten geprüft. "Wir haben Einsicht in die Unterlagen genommen und die Erkenntnisse mündlich an die Staatsanwaltschaft gegeben", sagt Holger Kasperski vom Luftfahrt-Bundesamt.

"Mehr gibt es dazu aktuell nicht zu sagen", fügt Kasperski hinzu. Andernfalls könne es die Ermittlungen gefährden. Einen sogenannten SIC-Eintrag in der Akte wollte der Behördensprecher nicht bestätigen. Ein solcher Eintrag steht für besondere regelhafte medizinische Untersuchungen. Tags zuvor hatte Kaspersky unserem Portal mitgeteilt, dass er um Akteineinsicht beim Aeromedical-Center der Lufthansa gebeten hat.

11:52 Uhr: Offenbar kannte Andreas Lubitz die Absturzregion gut. Der französischen Zeitung "Le Parisien" zufolge, soll er von den Alpen "besessen" gewesen sein. Ein Mitglied des Fliegervereins in seiner Heimat sagte der Zeitung: "Er war fasziniert von den Alpen, ja sogar besessen."

11:24 Uhr: Im Kölner Dom soll am 17. April mit einem Gottesdienst und einem staatlichen Trauerakt der Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Dienstag gedacht werden. Erwartet werden dazu neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Vertreter aus Frankreich, Spanien und anderen Ländern, aus denen die Opfer der Flugkatastrophe stammten.

10:49 Uhr: Rund drei Dutzend Fachleute arbeiten nach dem Germanwings-Absturz in einer eilig eingerichtete Einsatzstelle in Seyne-les-Alpes in den französischen Alpen an der Identifizierung der Opfer. Auch ein Spezialist vom Bundeskriminalamt (BKA) ist dabei. Ihre Kollegen sind ein paar Hundert Meter höher an steilen Hängen unterwegs, um die sterblichen Überreste der 150 Menschen in dem Flugzeug zu bergen. Nach und nach werden die sterblichen Überreste geborgen.

10:40 Uhr: Das ZDF heute journal bedauert, das Bild eines Mannes (verpixelt) gezeigt zu haben, in der Annahme, es handele sich um Andreas Lubitz. Wir hatten darüber berichtet, dass ein Unbeteiligter von mehreren Medien mit dem Co-Piloten verwechselt wurde.

09:53 Uhr: Am Absturzort des Germanwings-Flugzeugs in den französischen Alpen haben Bergungskräfte am Samstag ihre Arbeit fortgesetzt. Sie suchen am fünften Tag in Folge nach den sterblichen Überresten der Absturzopfer und nach dem zweiten Flugschreiber. Die Germanwings-Muttergesellschaft Lufthansa sicherte den Hinterbliebenen unterdessen finanzielle Soforthilfe zu.

09:33 Uhr: Das asiatische Wirtschaftsforum in Bo'ao auf der südchinesischen Insel Hainan hat mit Beileidsbekundungen für die Familien der Opfer des Germanwings-Absturzes begonnen. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und der Generalsekretär des Treffens, Zhou Wenzhong, sprachen in ihren Eröffnungsansprachen den Familien der Opfern ihr Mitgefühl aus. Die Konferenz mit Staats- und Regierungschefs, Spitzenmanagern und Experten gilt als das asiatische Gegenstück zum Wirtschaftsforum im Schweizer Davos.

08:45 Uhr: Mit ganzseitigen Anzeigen in großen deutschen Tageszeitungen haben die Lufthansa und ihre Tochter Germanwings den Hinterbliebenen der Absturzopfer ihre Anteilnahme bekundet. "Der unfassbare Verlust von 150 Menschenleben erfüllt uns mit tiefster Trauer. Unser aufrichtiges Beileid, unsere Gedanken und Gebete gelten allen Angehörigen und Freunden unserer Gäste und Kollegen", hieß es in der am Samstag erschienenen Anzeige. Zugleich dankten Lufthansa und Germanwings den "vielen tausenden von Helfern" aus zahlreichen Ländern. Unterzeichnet ist die Anzeige von Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann.

07:50 Uhr: Angehörige der Passagiere des verschwundenen Malaysia-Airlines-Fluges MH370 haben den Hinterbliebenen des abgestürzten Germanwings-Fluges am Samstag ihr Beileid ausgesprochen. "Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Familien und Freunden der Passagiere und Besatzungsmitglieder von 4U9525", schreiben die MH370-Familien auf ihrer Facebook-Seite. "Wir geben ihnen unsere Unterstützung in diesen herzzerreißenden Zeiten."

Der malaysische Airbus mit der Flugnummer MH370 war vor mehr als einem Jahr auf dem Weg nach Peking verschwunden. Anders als bei der Germanwings-Maschine, die am Dienstag an einem Bergmassiv der französischen Alpen zerschellte, fehlt von dem asiatischen Jet trotz intensiver Suche nach Wrackteilen immer noch jede Spur.

Lufthansa sichert Soforthilfe zu

07:15 Uhr: Eine Lufthansa-Sprecherin hat einen "Tagesspiegel"-Bericht bestätigt, wonach der Konzern den Angehörigen der Opfer eine Soforthilfe zahlen will. "Lufthansa zahlt bis zu 50.000 Euro pro Passagier zur Deckung unmittelbarer Ausgaben", zitiert die Zeitung einen Germanwings-Sprecher. In der Nähe der Absturzstelle in Frankreich eröffnet Germanwings am Samstag ein Betreuungszentrum für Angehörige.

(mit Material der dpa/AFP)
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