Mitarbeiter in Supermärkten entdecken verdächtige Pakete unter Bananen in Obstkisten. Nun ermittelt die Polizei. Die Gewerkschaft der Polizei spricht von einer "Kokainschwemme".
In mehreren Supermärkten in Berlin und Brandenburg sind am Donnerstag Pakete mit mutmaßlichen Betäubungsmitteln entdeckt worden. Die Beamten seien am Morgen von Mitarbeitern der Filialen benachrichtigt worden, erklärte ein Sprecher der Polizei. Demnach haben sich die Pakete in Bananenkisten unter den Früchten befunden. Um welche Mengen es sich handelte, ließen die Beamten zunächst offen. Auch über die Zahl der betroffenen Supermärkte und deren Standorte machte die Polizei vorerst keine Angaben.
Mehrere Supermärkte hätten den Fund einer "verdächtigen Substanz" gemeldet, teilte die brandenburgische Polizei in Potsdam mit. Mitarbeiter hätten jeweils am Morgen die Entdeckung gemacht.
Polizei geht von Betäubungsmitteln aus
Die Polizei geht nach einer ersten Begutachtung der Paketinhalte von Betäubungsmitteln aus. Andere Medien berichteten bereits von Kokain. Die Beamten bestätigten das nicht. Wegen der Menge der gefundenen Pakete und der Zahl der betroffenen Supermärkte koordiniert die weiteren Ermittlungen eine gemeinsame Gruppe des Landeskriminalamts Brandenburg sowie der Polizei und des Zollfahndungsamts Berlin-Brandenburg.
Über den Fund zeigt sich die Gewerkschaft der Polizei wenig erstaunt. Es überrasche nicht, "dass ab und zu mal eine Lieferung abhandenkommt und im Supermarkt landet, zumal Obstkisten ohnehin ganz gern genutzt werden", sagte der Berliner Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, Stephan Weh, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. "Wir erleben seit Jahren eine absolute Kokainschwemme."
Kokain-Funde in Supermärkten sind keine Einzelfälle
"Der Preis auf der Straße ist stabil, der Reinheitsgehalt steigt immer weiter", führte GdP-Landeschef Weh weiter aus. Die jeweiligen Netzwerke aus Schmugglern und Dealern kalkulierten Verluste mit ein. "Sie sind verschmerzbar, wenn man den Gesamtgewinn sieht", betonte Weh.
Funde wie am Donnerstag sind keine Einzelfälle: Erst im September vergangenen Jahres fand die Polizei in Groß Kreutz westlich von Potsdam rund 500 Kilogramm Kokain. Ein Großhändler für Obst und Gemüse informierte die Polizei, "nachdem bei der Anlieferung von Bananenkisten verdächtig aussehende Päckchen in der Ladung festgestellt wurden", wie eine Sprecherin der Polizei erklärte. Die Bananen dienten laut Polizei als Tarnung der Kokain-Lieferung. (dpa/AFP/tas)
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