- In Österreich sind erneut zwei Frauen umgebracht worden.
- Dringend verdächtig ist wie in vielen Fällen der Ex-Partner. Auch Kanzler Kurz schaltet sich ein
- UPDATE vom 7. Mai, 10:45 Uhr: Laut Polizeiangaben waren die beiden Frauen die Cousine und Tante von Volksmusik-Star Stefan Mross.
Eine Woche nach dem gewaltsamen Tod einer 35-Jährigen in Wien sind in Österreich erneut zwei Frauen erschossen worden. Ein 51-jähriger Mann soll in Wals-Siezenheim bei Salzburg seine Ex-Freundin und deren Mutter getötet haben.
Die Frauen im Alter von 50 und 76 Jahren seien durch eine noch unbestimmte Anzahl von Schüssen ums Leben gekommen, berichtete die Polizei am Donnerstag. Der mit zwei Faustfeuerwaffen bewaffnete Ex-Freund stellte sich Stunden später nach einer Fahndung, in die auch die bayerische Polizei eingeschaltet war, einem Spezialkommando.
Wie die Landespolizei Salzburg den Sendern RTL und ntv bestätigte, handelt es sich bei den beiden Toten um Tante und Cousine von
Fall-Zahlen in Österreich steigen
Mit dem Fall steigt die Zahl der Frauen, die in diesem Jahr in Österreich vor allem durch Partner und Ex-Partner getötet wurden, auf elf. Kanzler
Erst jüngst hatten Gewaltschutzorganisationen 228 Millionen Euro und 3000 zusätzliche Stellen im Opferschutz gefordert. Der Verein Österreichische Autonome Frauenhäuser verlangt unter anderem Personenschutz für Frauen in Hochrisikosituationen.
Im mehrjährigen Vergleich passieren in Österreich - unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner - mehr Frauenmorde als in Deutschland.
Polizei findet Leichen im Haus
Nach Angaben der Behörden hatte es vor der Tat im Einfamilienhaus der beiden Frauen in Wals-Siezenheim bei Salzburg einen Streit mit dem 51-Jährigen gegeben. Nachbarn hörten den Lärm sowie die Schüsse und verständigten die Polizei.
Die alarmierten Beamten entdeckten die beiden Toten im Eingangsbereich des Hauses. Der Verdächtige nahm kurz darauf über Notruf selbst Kontakt zur Polizei auf und drohte mit einem Suizid. Er wurde schließlich am Wolfgangsee festgenommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll der mutmaßliche Täter die Cousine von Mross seit Monaten gestalkt haben.
Rund 11.600 Betretungs- und Annäherungsverbote in 2020 ausgesprochen
Laut Kriminalstatistik wurden in Österreich im vergangenen Jahr rund 11.600 Betretungs- und Annäherungsverbote ausgesprochen.
Die Gewaltschutzorganisationen dringen auf eine Regierungskampagne gegen Gewalt in der Familie, die sich auch gegen frauenverachtendes Verhalten zu richten habe. Die Beratungsstellen für Frauen und Mädchen in Not müssten dringend ausgebaut werden. (dpa/msc)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.