Unwetter haben in Teilen Deutschlands zu Feuerwehreinsätzen und Verkehrsbehinderungen geführt. Die Zugstrecke zwischen Bremen und Hamburg wurde am Donnerstagabend gesperrt. Fernzüge werden ohne Halt über Hannover umgeleitet, wie die Bahn mitteilte. Wie lange die Strecke wegen starken Regens bei Tostedt in Niedersachsen gesperrt ist, ist unklar.

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Gewitterzelle in Nordrhein-Westfalen

Bei einem heftigen Unwetter in Detmold in Nordrhein-Westfalen fielen nach Stadtangaben binnen kurzem bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Über dem Nordosten der Stadt habe sich eine Gewitterzelle mit gewaltiger Wucht entladen, hieß es in einer Mitteilung. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen hatte es im kompletten Monat April durchschnittlich 91 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben - und das war rund 50 Prozent mehr Niederschlag als in Durchschnittsjahren.

Die Bundesstraße 239 wurde auf einer Länge von etwa zwei Kilometern überflutet. Das Wasser habe auf der Umgehungsstraße etwa 60 Zentimeter hoch gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Aktuell sehe die Feuerwehr noch keine Möglichkeit, die Regenmengen wieder abzupumpen. "Das Wasser würde von den Feldern sofort wieder auf die Straße laufen", sagte der Polizeisprecher.

Menschen seien durch das Unwetter nicht zu Schaden gekommen. Im heftigen Regen seien zwei Unfälle passiert, es sei aber bei Blechschäden geblieben. Die Stadt Detmold teilte weiter mit, Teile der Innenstadt und vor allem der Ortsteil Klüt seien besonders betroffen. Die Feuerwehr sei zu 150 Einsätzen gerufen worden. Zahlreiche Keller müssten leer gepumpt werden.

Unwetter in Thüringen - Blitzeinschlag und Überflutung

Schwere Gewitter haben am Donnerstagabend auch in Teilen Thüringens die Feuerwehr auf Trab gehalten. Die Bundesstraße 281 bei Neuhaus musste am frühen Abend wegen Überflutung gesperrt werden, wie eine Sprecherin des Lagezentrums im Innenministerium in Erfurt sagte.

Auch in Gerthausen im Südwesten Thüringens war die Feuerwehr nach Angaben der zuständigen Rettungsleitstelle im Einsatz, um Keller auszupumpen. Dort standen nach heftigem Regen Teile des Ortes kurzzeitig unter Wasser, als das Flüsschen Herpf schnell anschwoll. "Die Lage hat sich schon wieder entspannt", hieß es am Abend. Am Mittag war ein Blitz in eine Doppelhaushälfte in Ilmenau (Ilm-Kreis) eingeschlagen und hatte hohen Schaden angerichtet.

Einsätze in Hessen und Hamburg - Fernverkehr vorübergehend gestört

Im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg rückte die Freiwillige Feuerwehr bis zum frühen Abend zu mehr als 200 Einsätzen aus. Dabei sei es vor allem um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen gegangen.

In Hannover wurden aufgrund einer Unwetterwarnung mehrere Parkanlagen geschlossen. In Hamburg gab es ebenfalls viele Einsätze wegen kräftigen Regens. Es seien zahlreiche Gullys übergelaufen und Äste oder Bäume auf Straßen gefallen, teilte die Polizei mit.

Ein Baum sei auf die S-Bahngleise in Hamburg-Bergedorf gestürzt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn. Dort sei auch der Fernverkehr in Richtung Berlin vorübergehend von einer Sperrung betroffen gewesen. Diese sei unterdessen wieder aufgehoben worden. (mss/dpa)

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