- Temperaturen um die 40 Grad ließen uns alle in den vergangenen Tagen schwitzen und ächzen.
- Nun wird es etwas kühler. Doch lange hält die Abkühlung nicht an.
Nach dem bisher heißesten Tag des Jahres mit vielerorts um die 40 Grad stimmt der Deutsche Wetterdienst auf ein etwas kühleres Intermezzo an diesem Donnerstag ein. In der Nacht gewitterte es in einigen Regionen, die Temperaturen fielen dort merklich. Doch so richtig raus aus der Hitze sei Deutschland nicht, sagte ein DWD-Experte mit Blick auf die kommenden Tage. Schon am Wochenende und zu Beginn der nächsten Woche könne es wieder heißer werden.
Für die Nacht zum Donnerstag waren heftige Gewitter und Unwetter vorausgesagt worden, zuerst in Teilen Baden-Württembergs, später auch für Nordrhein-Westfalen und das westliche Niedersachsen. Folgen hatte dieser Wetterumschwung zunächst vor allem im Süden. Im Kraichgau kam es auf der Autobahn 6 in Richtung Nürnberg wegen regennasser Fahrbahn zu einem tödlichen Unfall, bei dem ein 58-jähriger Mann starb. Im Allgäu setzte ein Blitz ein Haus in Brand und verursachte einen Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro. Und in Bayern krachte ein Baum nach einem Blitzeinschlag in ein Haus - ohne dass dabei jemand verletzt wurde.
Ganz anders hatte es noch am Mittwoch ausgesehen, als ganz Deutschland schwitzte. An vier DWD-Stationen wurden gar mehr als 40 Grad gemessen. Der wärmste Wert wurde mit 40,3 Grad in Bad Mergentheim im Nordosten Baden-Württembergs erreicht. Damit übertraf der Mittwoch noch den Vortag und wurde so zum bislang heißesten Tag des Jahres.
In sechs Bundesländern wurden laut DWD außerdem Landesrekorde in Sachen Temperatur gemessen. Neben Baden-Württemberg waren dies Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Sachsen-Anhalt. Der Deutschland-Rekord liegt bei 41,2 Grad, gemessen am 25. Juli 2019 an gleich zwei Stationen in NRW.
Regen bringt Erfrischung - aber es reicht nicht
Trotz Regens in einigen Regionen bleibt es in Deutschland insgesamt viel zu trocken. In mehreren Teilen des Landes kommt es so auch weiterhin zu Waldbränden.
Nach Tagen der Hitze und der Trockenheit wird auch die politische Diskussion lauter. Derzeit im Fokus stehen die Fragen: Braucht es einen Hitzeschutzplan? Und wer trägt dafür die Verantwortung?
Das Umweltbundesamt dringt angesichts der Hitzewelle darauf, die Städte besser gegen hohe Temperaturen und auch gegen Starkregen zu wappnen. "Wir müssen unsere Städte umbauen, um mit dem Klimawandel leben zu können", sagte Präsident Dirk Messner der Deutschen Presse-Agentur. "Dazu gehört vor allem viel mehr Grün in den Städten. Das kühlt deutlich." Wenn es regne, müsse die Stadt das Wasser aufsaugen und speichern können, damit es bei Hitze verdunste und einen weiteren Kühlungseffekt bringe. Der Umbau der Städte als wichtige Veränderung zum Gesundheitsschutz müsse jetzt beginnen. (dpa/af)
Kampf gegen Hitze - vor allem in südlichen Ländern
"Wir werden Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen und Platz schaffen für kühlendes Grün", erläuterte Messner. Dies helfe im Kampf gegen Hitze und Starkregen, verbessere allgemein die Lebensqualität und schaffe Platz für klimaschonende Mobilität wie den Radverkehr. Städte sollten flächendeckend Hitzeaktionspläne erstellen, die Bund und Länder finanziell unterstützen, empfahl Messner. Öffentliche Einrichtungen sollten Vorbilder für Hitzevorsorge mit naturbasierten Maßnahmen sein: "Beispielsweise sollten neue Kitas, Turnhallen oder Feuerwehrhäuser konsequent mit Gründächern ausgestattet werden."
Dramatisch ist die Lage weiterhin in südeuropäischen Ländern. An der südfranzösischen Atlantikküste etwa kämpft die Feuerwehr bereits seit mehr als einer Woche gegen zwei große Waldbrände. In der italienischen Toskana kämpften die Einsatzkräfte weiter gegen einen großen Waldbrand nahe der Stadt Lucca.
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