In weiten Teilen Südostasiens sorgt der Monsunregen derzeit für katastrophale Zustände und hunderte Tote. Welche Regionen am stärksten betroffen sind.

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Der heftige Monsunregen in Südostasien hat bereits mehr als 130 Menschen das Leben gekostet. Betroffen sind weite Teile Indiens, dazu Nepal, Bangladesch, und Myanmar.

Über 50 Tote alleine in Indien

Im Norden Indiens kamen mindestens 14 Menschen bei einem Hauseinsturz an einem vom Regen durchweichten Hang um, wie die Behörden am Montag mitteilten.

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Ein Mann watet über die überfluteten Gleise. Starke Regenfälle haben im Westen Indiens mindestens 27 Menschen das Leben gekostet. Alleine in der Finanzmetropole Mumbai gab es 21 Tote, weil die Wassermassen Wände zum Einsturz brachten. © Rajanish Kakade/AP/dpa

Das vierstöckige Gebäude an einem Hang nahe dem Ferienort Shimla im Bundesstaat Himachal Pradesh stürzte den Angaben zufolge am Sonntag ein, nachdem es tagelang heftig geregnet hatte.

Ein Soldat, der aus den Trümmern gerettet wurde, berichtete, in dem Restaurant in dem Gebäude hätten sich einige Menschen zu einer Feier versammelt, "aber plötzlich bebte das Gebäude und stürzte ein".

Derartige Unglücke kommen in der Monsun-Zeit häufig vor, weil baufällige Gebäude dem Dauerregen nicht standhalten.

Unter den 14 Getöten waren mindestens 13 Soldaten. Etwa 30 Menschen konnten gerettet werden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach weiteren Verschütteten.

In dieser Region seien 4,5 Millionen Menschen direkt von Erdrutschen, Überschwemmungen oder einstürzenden Häusern betroffen, teilten die Behörden mit.

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Menschen überqueren in Mumbai in Indien eine überschwemmte Straße. In Indien herrscht von Juni bis September Monsunzeit, die jedes Jahr aufs Neue Chaos verursacht. Foto: +++ dpa-Bildfunk +++ © Rafiq Maqbool/AP/dpa

In Assam mussten 17.000 Menschen ihre Häuser verlassen und Zuflucht in staatlichen Notunterkünften suchen. Meteorologen erwarten für die kommenden zwei Tage weiteren Regen im Nordosten des Subkontinents.

Im nördlichen Nachbarstaat Nepal erfassten die starken Regenfälle der vergangenen Tage 30 der 77 Bezirke, darunter auch die Hauptstadt Kathmandu, wie die Polizei am Montag mitteilte.

30 Menschen galten als vermisst, weitere 38 wurden verletzt. Mehr als 1.400 Menschen seien in den zurückliegenden drei Tagen in verschiedenen Regionen des Landes gerettet worden, sagte Polizeisprecher Ramesh Thapa.

Neun Menschen weden bei einem Erdrutsch begraben

In dem entlegenen Bezirk Dolpa im Nordwesten Nepals begrub ein Erdrutsch am Sonntag neun Menschen. Dort gingen die Bergungsarbeiten am Montag weiter. "Ein Kind konnte gerettet werden, und einige Leichen wurden geborgen", sagte der Polizeisprecher. "Aber wir haben noch keine Details".

Obwohl sich der Regen abschwächte, zeigten sich die nepalesischen Behörden weiter besorgt. So müssten die vielen Menschen umgesiedelt und untergebracht werden, die durch die Unwetter ihre Häuser verloren hatten, sagte Polizeisprecher Bishwaraj Pokharel der Nachrichtenagentur AFP. Außerdem werde der Ausbruch von Epidemien durch verunreinigtes Wasser befürchtet.

Im pakistanischen Teil von Kaschmir starben 18 Menschen durch die Auswirkungen des Monsuns. Mehr als 50 Häuser wurden beschädigt.

In Bangladesch traf der Monsunregen bis Montag verstärkt Bezirke im Norden. Seit dem 9. Juli wurden mindestens 29 Todesopfer registriert, davon 18 durch Blitzschläge. Zudem kamen zehn Menschen in den überfüllten Rohingya-Flüchtlingslagern im Südosten Bangladeschs ums Leben. Dort wurden außerdem tausende Hütten durch die Regenfälle zerstört.

Die Lage der geflüchteten Rohingya ist unverändert dramatisch

Die UN-Flüchtlingshilfe ist insbesondere über die Lage der aus Myanmar geflüchteten Rohingya in Bangladesch besorgt. "Die Rohingya in Bangladesch haben bereits eine dramatische Flucht hinter sich und in den Flüchtlingslagern erstmals Sicherheit erfahren", erklärte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, in Bonn.

Es regne schon "seit Wochen auf die nur aus Bambus und Plastikplanen bestehenden Hütten der Geflüchteten". Sie brauchten daher "dringend unsere Unterstützung, damit die Lager stabil bleiben".

Auch die Hilfsorganisation "Help - Hilfe zur Selbsthilfe" forderte schnelle Hilfe für die Rohingya in den Flüchtlingslagern. Es fehle an allem: "sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Sanitäranlagen und Schutz vor den schweren Überschwemmungen", erklärte die stellvertretende Help-Geschäftsführerin Bianca Kaltschmitt in Bonn.

Die Rohingya wurden 2017 aus Myanmar vertrieben

Nach UN-Angaben leben mehr als 900.000 Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. Ein Militäreinsatz gegen die muslimische Minderheit in Myanmar im August 2017 hatte eine Massenflucht in das Nachbarland ausgelöst.

Die Monsunzeit in Südostasien dauert gewöhnlich von Juni oder Juli bis September. Zwar ist der Regen für die Landwirtschaft lebenswichtig. Er richtet aber auch immer wieder großen Schaden an. Jedes Jahr kommen dabei hunderte Menschen ums Leben. (hau/dpa/AFP)

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