Eine Evakuierung wegen des verheerenden Waldbrandes bei Potsdam konnte in der Nacht abgewendet werden. Doch die Löscharbeit der Helfer dauert unvermindert an, zahlreiche Einsatzkräfte kämpfen weiter gegen den schweren Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam. Ein Munitionsfund sorgt nun für Beunruhigung.

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Bei dem schweren Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam hat die Feuerwehr die ganze Nacht über gegen die Flammen angekämpft. Auch am Morgen dauert der Einsatz an, die Situation ist brenzlig.

Nach Angaben von Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel muss auf die weitere Entwicklung aufgepasst werden. "Der Wind wird in den Morgenstunden wieder zunehmen und dann muss man sehen, wie man die Löschangriffe koordiniert", sagte er im RBB-Inforadio.

Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden

Zudem wurde in dem Waldstück Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Am Freitagmorgen habe deshalb ein Sperrkreis von 1.000 Metern eingerichtet werden müssen, sagte ein Pressesprecher des Potsdamer Innenministeriums.

Schwierig sei vor allem, dass die Einsatzkräfte nicht in das betroffene Gebiet hinein könnten, weil dort alte Kampfmittel im Boden lägen, sagte Engel. "Es gab auch die ersten Informationen, dass es hier und da zu Detonationen gekommen ist", sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel

Auch die Autobahnen 9 und 10 blieben weiterhin gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Betroffen waren die A9 ab Beelitz sowie die A10 südlicher Berliner Ring Richtung Dreieck Werder ab Michendorf sowie Richtung Schönefelder Kreuz.

Autofahrer mussten sich auf erhebliche Verzögerungen einstellen, denn auch auf den alternativen Strecken könnte es richtig voll werden.

Schon am frühen Freitagmorgen belief sich die Verzögerung der Fahrtzeit auf zwei Stunden und mehr, teilte ein Sprecher der Verkehrsinformationszentrale mit.

Lage am Donnerstagabend unter Kontrolle

Am Donnerstagabend hatte sich die Lage noch leicht entspannt, die zunächst angedachte Evakuierung der Ortschaft Fichtenwalde konnte abgewendet werden.

Die rund 200 Einsatzkräfte hätten die Flammen im Griff, es gebe keine Gefahr mehr, dass sie die Häuser erreichten, sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU), am Donnerstagabend. Ständig wechselnde Winde hatten die Löscharbeiten zuvor erschwert.

Fichtenwalde, ein Ortsteil der für ihre Spargel bekannten Stadt Beelitz, zählt rund 2800 Einwohner. Von einer Evakuierung wären laut Ortsvorsteher Tilo Köhn etwa 200 bis 300 Bewohner betroffen gewesen.

Umfangreiche Autobahnsperrungen

Der Waldbrand hatte schon am Donnerstag umfangreiche Autobahnsperrungen notwendig gemacht - sowohl an der Autobahn 9 als auch am Berliner Ring, wie die Polizei mitteilte.

Kilometerlange Staus waren die Folge. Nach Angaben des Vize-Landrats versorgten am Abend Helfer des THW Autofahrer. Auch die Potsdamer Innenstadt war am Abend weitgehend dicht.

Die Sperrungen wurden notwendig, weil dichte Rauchschwaden eine Gefahr darstellten. Zudem sollte der Weg für die Einsatzkräfte frei gehalten werden.

Ursache des Feuers noch unklar

Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel war das Feuer aus unbekannter Ursache an der Autobahn 9 entstanden. Anschließend habe es sich westlich vom Beelitzer Ortszentrum rasend schnell ausgebreitet. Zunächst war von rund 90 Hektar betroffenem Wald die Rede.

Bereits seit Tagen herrscht in weiten Teilen Brandenburgs höchste Waldbrandgefahr. Auch am Freitag sei flächendeckend mit einer sehr hohen Gefahr zu rechnen, sagte Engel.

Abkühlung ist vorerst nicht in Sicht: In Berlin und Brandenburg soll es auch am Freitag wieder hochsommerlich heiß werden. Die Temperaturen können in der Region auf bis zu 34 Grad klettern, wie der Deutsche Wetterdienst auf seiner Internetseite mitteilte. (cai/dpa)

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