Windböen mit teils mehr als 117 km/h fegten am Sonntag einmal quer über die Republik. Sturmtief "Eberhard" Deutschland hat nicht nur für Pendler zu Wochenbeginn unangenehme Folgen: In Thüringen war bis zum Morgen sogar ein ganzes Dorf von der Außenwelt abgeschnitten.
Im ganzen Land hat Sturmtief "Eberhard" unzählige Bäume zum Umstürzen gebracht - und in Thüringen war sogar ein Dorf von der Außenwelt abgeschnitten.
Mittlerweile ist der Ort Föritztal-Mönchsberg (Landkreis Sonneberg) in Thüringen aber wieder erreichbar. Die Feuerwehr habe am frühen Montagmorgen die umgestürzten Bäume von der einzigen Zufahrtsstraße beseitigt, sagte Michael Volk, Sprecher des Landratsamtes in Sonneberg. Seit acht Uhr könne der Ort wieder angefahren werden.
Sturm "Eberhard": Bahnverkehr normalisiert sich nur langsam
Im Bahnverkehr wird sich die Lage im Bahnverkehr am Montag wohl erst allmählich normalisieren. Es werde "immer noch starke Einschränkungen" sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr geben, sagte eine Bahnsprecherin am frühen Montagmorgen.
Im Laufe des Tages solle aber der Fernverkehr in und aus dem Ruhrgebiet wieder aufgenommen werden.
Auch erste Züge im Regional- und Fernverkehr in Nordrhein-Westfahlen fahren wieder. "Pendler sollten mit Verspätungen rechnen und sich in den Informationssystemen auf dem Laufenden halten", sagte die Sprecherin der Deutschen Bahn.
Viele der verursachten Schäden hätten in der Nacht behoben werden können, so dass im Fernverkehr wieder ein "stabiler Betrieb" hergestellt sei. Lediglich einzelne Züge sollten noch ausfallen, etwa auf der Schnellstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main.
Einschränkungen gebe es noch auf den Strecken zwischen Köln - Dortmund, Altenbeken - Hamm (Westfalen) sowie zwischen Rosenheim und Kufstein.
Weil etliche Bäume auf die Gleise gestürzt waren und für einen Stromausfall im wichtigen Stellwerk Essen gesorgt hatten, war der Zugverkehr in NRW am Sonntagnachmittag komplett gestoppt worden. Zahlreiche Reisende strandeten an den Bahnhöfen.
In Städten wie Dortmund, Duisburg, Köln oder auch in Berlin hatte die Bahn Aufenthaltszüge bereitgestellt, in denen gestrandete Fahrgäste auch die Nacht verbringen konnten.
"Eberhard" brachte Böen in Orkanstärke und einen Toten
Sturm "Eberhard" war am Sonntag mit Böen bis Windstärke 11 und 12 erst über NRW und Teile von Niedersachsen hinweggefegt, bevor es am Abend Thüringen und Sachsen erreichte. Windstärke 12 ist der Höchstwert der Skala mit Windgeschwindigkeiten von über 117 km/h.
In Bestwig im Hochsauerlandkreis starb ein Autofahrer, als ein entwurzelter Baum während der Fahrt auf sein Auto fiel. In Chemnitz wurde ein Mann schwer verletzt, als sein Kleintransporter umgeweht wurde.
Einsatzkräfte kämpften landesweit bei Tausenden von Einsätzen mit umgestürzten Bäumen und abgedeckten Hausdächern. In Thüringen wurde ein Dorf durch quer liegende Bäume vollständig von der Außenwelt abgeschnitten.
Da die versuchte Räumung am Sonntag weitere Bäume zum Einsturz brachte, vertagte man die Arbeit aus Sicherheitsgründen. Auch in Bayern und Baden-Württemberg kam es zu mehreren hundert Einsätzen wegen des Sturms, während die nördlichen Bundesländer weitestgehend von "Eberhard" verschont blieben.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob seine Unwetterwarnungen in der Nacht zum Montag auf. Die Experten warnten lediglich noch vor orkanartigen Böen, insbesondere in Hochlagen. "Es ist noch ein bisschen windig, aber weitgehend vorbei", sagte ein DWD-Sprecher am frühen Morgen. (dpa/ank)
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