Eine alte Faustregel für Flugreisende besagt: Zwei Stunden vor dem Abflug sollte man am Flughafen sein. Am Tag der Deutschen Einheit hat das am Flughafen München allerdings kaum gereicht. Die Schlangen vor dem Security-Check waren teilweise kilometerlang.

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Der Flughafen München erlebte am Tag der Deutschen Einheit ein enormes Chaos, das viele Reisende zur Geduldsprobe zwang. Die Warteschlangen für den Security-Check stauten sich mehrere Kilometer. Reisende berichteten in den sozialen Netzwerken von Wartezeiten von bis zu zweieinhalb Stunden. Auf geposteten Bildern war zu sehen, wie sich die Menschenmengen bis weit auf den überdachten Vorplatz des Terminals ausbreiteten.

Ein Sprecher des Flughafens München sagte gegenüber Ntv: "Vor dem Bordkarten-Scanner begannen diejenigen, die keine Ellenbogen haben, das Nachsehen zu haben. Daher haben wir Personal zusammengezogen, für eine geordnete Schlange gesorgt, die ständig in Bewegung blieb und Wasser an die Fluggäste verteilt."

Auch am Wochenende könnte es Chaos geben

Der Sprecher erklärte, dass der Stau auf mehrere Faktoren zurückzuführen sei. Die Sicherheitskontrollen im Terminal 2 werden seit Monaten modernisiert und arbeiten daher nicht mit voller Kapazität. Zudem weist die Lufthansa ihre Kunden an, früher am Flughafen zu erscheinen, was in Stoßzeiten zu einem noch größeren Andrang führt.

Die Situation werde durch Bauarbeiten an der Bahn-Linie S8, geänderte Zug-Taktungen und den Andrang durch das Oktoberfest weiter verschärft. Aufgrund des Brückentags am Freitag sei auch an diesem Wochenende keine Entspannung der Wartezeiten zu erwarten.

10.000 Flugreisende mehr durch Oktoberfest

Durch das Oktoberfest waren rund 10.000 Gäste mehr am Flughafen als an einem Nicht-Wiesn-Tag. Auch das lange Wochenende führte dazu, dass viele Reisende die Tage für Ausflüge nutzen wollten.

An einem Wiesn-Tag kommen, laut Bild.de, etwa 140.000 Fluggäste an beiden Terminals an.

Lufthansa-Chef schießt gegen Flughafen München

Lufthansa-Chef Carsten Spohr bezeichnete den Flughafen München im "Spiegel" (kostenpflichtiger Inhalt) zuletzt als den schlechtesten Flughafen Europas. Gründe dafür seien die ständigen Verspätungen und der chronische Personalmangel, die den Betrieb erheblich beeinträchtigten.

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