Deutschland bleibt für Zuwanderer attraktiv. Erneut stark zugenommen hat die Zahl der Menschen, die aus Fernost und dem südöstlichen Europa zur Arbeit hierherkommen. Verglichen mit der Gesamtzahl von Ausländern ist die Gruppe klein.
Gut jeder achte Einwohner in Deutschland ist Ausländer. Deren Anteil ist im vergangenen Jahr auf rund 10,9 Millionen gewachsen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag berichtete. Das war ein Anstieg per Saldo um 2,7 Prozent (292.000).
Den 1,303 Millionen Neuankömmlingen standen im Ausländerzentralregister 1,012 Millionen Abwanderer gegenüber. Insgesamt lebten in Deutschland - zum 30. September 2018 - 82,979 Millionen Menschen.
Unklar ist die Zahl der Flüchtlinge
2017 hatte der Zuwachs der Ausländer sogar 5,7 Prozent betragen. Die Statistiker verweisen jedoch darauf, dass es damals infolge der Flüchtlingskrise große Nachmeldungen bei Zugängen gegeben habe. Im vergangenen Jahr wiederum seien verstärkt Abgänge im Register nacherfasst worden. Daher seien die Zahlen schwer miteinander vergleichbar.
Dem Bundesamt liegen derzeit noch keine Angaben vor, wie hoch die Zahl der Flüchtlinge unter den erfassten Ausländern im vergangenen Jahr war.
Erneut stark zugenommen hat aber die Zuwanderung von Menschen mit einer Arbeitserlaubnis aus Staaten außerhalb der EU.
Die Zahl der Nicht-EU-Bürger mit einer Arbeitserlaubnis ist nicht gleichbedeutend mit der Gesamtzahl der Ausländer auf dem deutschen Arbeitsmarkt. EU-Bürger können sich ohnehin in jedem Mitgliedstaat ihrer Wahl niederlassen und arbeiten.
Die meisten Arbeitskräfte kommen aus Indien
Bis zum Jahresende 2018 kamen insgesamt 266.000 Menschen als sogenannte Erwerbsmigranten (Vorjahr: 217.000) nach Deutschland. Das war im dritten Jahr in Folge ein Anstieg von mehr als 20 Prozent.
Zu den wichtigsten Herkunftsländern zählten Indien (12 Prozent), China (9 Prozent), Bosnien-Herzegowina (8 Prozent) sowie die USA (7 Prozent). Diese Menschen - darunter sind auch viele Fachkräfte - waren im Durchschnitt 35 Jahre alt und zumeist männlich (68 Prozent).
Viele ausländische Arbeitskräfte kommen vom Balkan
Besonders stark gewachsen ist in der Gruppe der Zuwachs aus dem Westbalkan. Ende 2018 stellten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo sowie Mazedonien zusammen fast ein Viertel der Erwerbsmigranten. Dieser Anteil hatte 2015 noch bei rund neun Prozent gelegen.
Das Bundesamt führt diese Zahlen auch darauf zurück, dass diese Länder seit den Jahren 2014/2015 als sichere Herkunftsstaaten gelten. Zugleich wurde den Menschen aus diesen Ländern seit 2016 der Zugang zum Arbeitsmarkt in Deutschland erleichtert. (hub/dpa/afp)
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