Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak bekommt vor einer entscheidenden Abstimmung über seine Migrationspolitik weiter Gegenwind aus der eigenen Partei. Der bisherige Migrationsstaatsminister Robert Jenrick legte nach seinem Rücktritt in dieser Woche mit einem Gastbeitrag in der Zeitung "Telegraph" nach. Migranten würden mit den geplanten Nachbesserungen an einem Deal mit Ruanda nicht ausreichend abgeschreckt, kritisierte er in dem Text, der in der Samstagsausgabe erschien.
Irreguläre Einwanderung an Ruanda umleiten
Die konservative britische Regierung will Menschen, die auf irregulärem Weg nach Großbritannien gekommen sind, ohne Prüfung eines Asylantrags und ungeachtet ihrer eigentlichen Herkunft nach Ruanda schicken. Sie sollen dann dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen.
Die konservative Regierung will damit Migranten von der gefährlichen Reise in kleinen Booten über den Ärmelkanal abschrecken. Bislang scheiterte das Vorhaben an Gerichten. Richter hatten beanstandet, dass Ruanda kein robustes Asylverfahren habe, das Menschen davor schütze, wieder in ihre Herkunftsländer abgeschoben zu werden.
Die britische Regierung will diese Bedenken nun durch Zusagen aus Ruanda sowie neue Gesetzgebung ausräumen. Das Unterhaus soll am Dienstag in zweiter Lesung über ein Gesetz beraten, mit dem Ruanda zum sicheren Drittland erklärt wird. Teile eines britischen Menschenrechtsgesetzes sollen für nicht anwendbar erklärt werden.
240 Millionen Pfund-Pakt an Ruanda
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.