- Muss der Abzug aus Afghanistan deutlich an Tempo zulegen?
- Nun wird Anfang Juli als Termin gehandelt.
- Für die Bundeswehr eine Herausforderung, bei der Material zurückgelassen werden könnte.
Die Bundeswehr stellt sich in Absprache mit NATO-Verbündeten auf einen deutlich schnelleren Abzug aus Afghanistan ein. Das Verteidigungsministerium informierte am Mittwoch Bundestagsabgeordnete über Beratungen, wonach der Termin auf den 4. Juli vorgezogen werden könnte.
Die USA als größter Truppensteller hatten sich bisher auf einen Abzug bis zum 11. September festgelegt, dem 20. Jahrestag der Terroranschläge des islamistischen Netzwerks Al-Kaida in den USA.
"Zurzeit gehen die Überlegungen im Hauptquartier Resolute Support in Kabul in die Richtung, den Abzugszeitraum zu verkürzen. Es wird der 4. Juli als Abzugsdatum erwogen", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur dazu.
Verteidigungsministerium: "Vor uns steht nun eine fordernde logistische Aufgabe"
"Die beteiligten Nationen prüfen zurzeit die daraus resultierenden Herausforderungen und Folgen. Die finale Entscheidung über das reale Enddatum liegt unverändert beim NATO-Rat."
Die Bundeswehr sollte nach früheren Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die nun überholt sein könnten, schon bis Mitte August Afghanistan verlassen haben. Deutschland stellt mit 1.100 Soldaten nach den USA das zweitgrößte Kontingent in der etwa 10.000 Soldaten starken NATO-Truppe.
"Vor uns steht nun eine fordernde logistische Aufgabe", sagte der Sprecher. Die Bundeswehr sei darauf aber vorbereitet. "Das auch zukünftig noch benötigte Material wird nach Entbehrlichkeit auf der Zeitachse auf dem Luftweg verflogen. Der zur Verfügung stehende Lufttransportraum ist die entscheidende Stellgröße", sagte er.
Frühere, bekannte Planungen sehen vor, bei einem beschleunigten Abzug zusätzliches Material in Afghanistan zurückzulassen. Sicherheitsrelevante Ausrüstung wird notfalls zerstört. (dpa/ari)
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