30 Jahre nach dem Mauerfall möchte Frank-Walter Steinmeier einer erneuten Polarisierung zwischen Ost und West entgegenwirken. Deshalb kündigte er eine Gesprächsreihe an - und damit ein "Angebot an das ganze Land".
Wo steht Deutschland 30 Jahre nach der friedlichen Revolution und dem Fall der Mauer? Was verbindet die Menschen in Ost und West heute? Was trennt sie immer noch oder vielleicht auch neu? Diesen Fragen will Bundespräsident
Steinmeier verstehe diese als "Gesprächsangebot an das ganze Land". In Zeiten wachsender Polarisierung in Deutschland wolle er ein Beispiel dafür geben, die Begegnung zu suchen und im respektvollen Gespräch miteinander die gegenseitige Entfremdung aufzuheben. Seine Hoffnung sei es, dass sich diese Haltung über die Mauern von Schloss Bellevue hinaus vermittele.
"Normalbürger" sollen sich in Diskussion einmischen
In der Reihe "Geteilte Geschichte(n)" werden den Angaben zufolge in kleineren Runden je ein Gesprächspartner ost- und westdeutscher Herkunft ihre persönliche Geschichte rund um die friedliche Revolution, den Mauerfall (mehr über die Folgen der DDR-Diktatur lesen Sie hier) und die Wiedervereinigung erzählen. Auch das Publikum, unter dem viele "Normalbürger" aus Ostdeutschland sein werden, solle sich in die Diskussionen einmischen, teilte das Präsidialamt weiter mit. Kritische Stimmen sollten Gehör finden.
Steinmeier will daneben am 2. Oktober, also unmittelbar vor dem Tag der Deutschen Einheit, Menschen für ihre Rolle während der friedlichen Revolution mit Verdienstorden auszeichnen. In der Galerie von Schloss Bellevue sollen für gut ein Jahr lang Gemälde zu sehen sein, die im Zusammenhang mit der friedlichen Revolution stehen. Am 9. Oktober will Steinmeier eine "Zukunftsrede" zur Demokratie in Leipzig halten.
Steinmeier empfängt Präsidenten der Visegrad-Staaten
Und mit einem Empfang für die Präsidenten der vier Visegrad-Staaten Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn, will er laut Präsidialamt am 9. November würdigen, dass es ohne die Umbrüche dort nicht zu Wende und Mauerfall in Deutschland gekommen wäre. (mbo/dpa)
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