Ein bisher unter Verschluss gehaltenes Video soll helfen, Behördenfehler rund um den Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz aus dem Dezember 2016 aufzuklären.
Die Bundesregierung bemüht sich, den Streit um ein bislang unbekanntes Drohvideo des späteren Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri zu entschärfen.
Wie die Deutsche Presse-Agentur am Samstag erfuhr, teilte die Regierung am Freitagnachmittag dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Anschlag auf dem Breitscheidplatz mit, dass in den umfangreichen Akten, die man dem Ausschuss zur Verfügung gestellt habe, an drei Stellen auf die Existenz des Videos hingewiesen werde. Darunter sollen auch Fotoaufnahmen aus dem Video sein.
Zudem läuft dem Vernehmen nach aktuell ein Konsultationsverfahren mit dem ausländischen Nachrichtendienst, der das Video übermittelt hatte. Ziel dieses Verfahrens sei es, den Ausschussmitgliedern die Videosequenz zur Verfügung zu stellen, hieß es. Dies war bisher unter Verweis auf einen Sperrvermerk abgelehnt worden.
Das Video, in dem Amri eine Pistole in der Hand hat, soll im November 2016 aufgenommen und nach dem Anschlag von einem ausländischen Geheimdienst an den Bundesnachrichtendienst weitergeleitet worden sein.
Anis Amri tötet am 19. Dezember 2016 zwölf Menschen
Amri hatte einen polnischen Lastwagenfahrer erschossen. Mit dem Lastwagen raste er am 19. Dezember 2016 über den Breitscheidplatz in Berlin und tötete elf Menschen. Der tunesische Islamist konnte flüchten und wurde später von der Polizei in Italien erschossen.
Der Untersuchungsausschuss soll mögliche Behördenfehler vor und nach der Tat aufklären. Mehrere Ausschussmitglieder hatten vergangene Woche gefordert, ihnen alle Videos, auf denen Sperrvermerke liegen, zugänglich zu machen. (hau/dpa)
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