Um die gestiegene Zahl von Asylanträgen bewältigen zu können, hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zusätzliches Personal angeheuert. Das Bundesamt habe seit Spätherbst 2022 durch eine interne Verschiebung von Prioritäten sowie durch zusätzliche befristet angeheuerte Arbeitskräfte das Personal in den Abteilungen für Asylverfahren um knapp 25 Prozent verstärkt, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. Dadurch solle eine schnelle Antragstellung ermöglicht werden.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefs der Länder hatten vergangene Woche das gemeinsame Ziel formuliert, Asylverfahren für Menschen aus Staaten mit einer Anerkennungsquote von weniger als fünf Prozent sollten innerhalb von maximal drei Monaten abgeschlossen sein. In allen anderen Fällen sollen die Asylverfahren regelhaft nach sechs Monaten beendet sein.

Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind in den ersten zehn Monaten dieses Jahres in Deutschland rund 287 000 Asylanträge gestellt worden, darunter etwa 267 000 Erstanträge. Damit stieg die Zahl der Menschen, die in Deutschland erstmalig Schutz beantragt haben, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 67,5 Prozent.

Im gleichen Zeitraum wurden demnach bundesweit rund 280 000 Asylgesuche registriert. Von einem Asylgesuch spricht man, wenn ein Mensch - etwa wenn ihn die Polizei an der Grenze anspricht - die Absicht äußert, Asyl zu beantragen. Es sei zu berücksichtigen, "dass nicht alle Personen, die ein Asylgesuch äußern, auch einen Asylantrag in Deutschland stellen", sagte der Sprecher des Ministeriums. Einige zögen beispielsweise stattdessen weiter in andere Staaten. Wer sage, dass er Asyl beantragen wolle, werde bereits erkennungsdienstlich behandelt, "damit die Identität gesichert ist und Mehrfachidentitäten verhindert werden".  © dpa

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