Mitte Mai überlebte der slowakische Regierungschef Robert Fico nur knapp ein Attentat. Seinem Angreifer hat er mittlerweile vergeben - doch an der Opposition und ihrer "hasserfüllten Politik" übt er harsche Kritik.
Der bei einem Attentat im Mai schwer verletzte slowakische Regierungschef Robert Fico hat der Opposition eine Mitverantwortung für den Angriff auf ihn vorgeworfen. Sie habe nicht erkannt, "wie weit ihre aggressive und hasserfüllte Politik einen Teil der Gesellschaft gebracht hat", sagte Fico in einer 14-minütigen Videoansprache. Die am Mittwoch auf Facebook veröffentlichte Erklärung war Ficos erste öffentliche Stellungnahme seit dem Schussangriff Mitte Mai.
Aufgeheizte Stimmung: Fico warnt vor weiteren Opfern
"Es war nur eine Frage der Zeit, bevor eine solche Tragödie geschehen würde", fügte Fico hinzu. Wenn sich nichts ändere, werde es "weitere Opfer geben". Der slowakische Regierungschef sagte außerdem, dass er dem Angreifer "vergebe". Dieser sei "kein Verrückter", sondern ein "Botschafter des Bösen und des Hasses", den die Opposition schüre, erklärte er.
Fico, der vier Schüsse aus der Nähe überlebt hatte, sprach mit langen Pausen. Er wolle seine Amtsgeschäfte ab Ende Juni schrittweise wieder aufnehmen, kündigte der 59-Jährige an.
Fico war am 15. Mai nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Regierungschef musste zweimal operiert werden. Die Justiz ermittelt wegen Mordversuchs gegen den 71-jährigen Juraj Cintula, der am Tatort festgenommen wurde. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Fico wurde Ende Mai aus dem Krankenhaus entlassen und erholt sich nun zu Hause weiter von dem Angriff. (AFP/cgo)
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