Australien bietet den vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Einwohnern des pazifischen Inselstaats Tuvalu Klima-Asyl an.

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Ein am Freitag von beiden Seiten vorgestelltes wegweisendes Abkommen räumt den Inselbewohnern Freizügigkeit sowie die Unterstützung Australiens bei Naturkatastrophen ein.

"Wir denken, dass die Bevölkerung von Tuvalu die Wahl haben sollte, anderswo zu leben, zu studieren und zu arbeiten, während sich der Klimawandel verschärft", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des australischen Premierministers Anthony Albanese und seines Amtskollegen Kausea Natano.

Die kleine Inselgruppe mit ihren 11.000 Einwohnern gehört zu den Nationen, die am stärksten vom Klimawandel und dem Anstieg des Meeresspiegels bedroht sind. Zwei seiner neun Atolle sind bereits weitgehend überflutet, und Experten schätzen, dass der gesamte Archipel in den nächsten 80 Jahren unbewohnbar sein wird.

Das gemeinsame Abkommen soll zunächst allen Bewohnern von Tuvalu die Möglichkeit geben, in ihrer Heimat zu leben und ihre "tiefen, überlieferten Bindungen zu ihrem Land und dem Meer" zu bewahren. Es räumt allerdings ein, dass im Kampf gegen den Klimawandel nicht rasch genug gehandelt wurde und er bereits deutlich zu spüren sei. Deshalb verpflichtet sich Australien in dem Abkommen, den Menschen von Tuvalu einen Umzug "in aller Würde" zu ermöglichen.

Tuvalus Regierungschef Natano bezeichnete das Abkommen als "eine Hoffnung" und "großen Schritt nach vorn" für die Stabilität in der Region. Um in Kraft zu treten, muss es allerdings noch von beiden Seiten ratifiziert werden.

Australiens wirtschaftliche Abhängigkeit von den klimaschädlichen fossilen Brennstoffen Kohle und Gas sind seit langem Streitpunkt mit seinen Pazifik-Nachbarn, die bereits mit den massiven wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Klimaerwärmung zu kämpfen haben.   © AFP

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