Der G20-Gipfel in Buenos Aires hat kuriose Nachwehen: In Australien amüsiert man sich über Angela Merkels Spickzettel zur Person des australischen Premiers Scott Morrison.

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Mit ihrem Zettel für ein Treffen mit dem australischen Premierminister Scott Morrison beim G20-Gipfel in Argentinien sorgt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in dessen Heimatland für Belustigung.

Auf einem Foto der Begegnung vom Samstag in Buenos Aires ist zu sehen, wie sich die Kanzlerin offensichtlich gerade noch über ihren Gesprächspartner einliest. Australiens rechtsliberaler Regierungschef, der erst seit August Regierungschef ist, sitzt zu diesem Zeitpunkt bereits neben ihr.

G20-Gipfel in Argentinien
Angela Merkel las noch ihren Spickzettel, als ihr Gesprächspartner bereits neben ihr saß. © Lukas Coch/AAP/dpa

Zeitungen verspotten eigenen Premier

Der "Sydney Morning Herald" spottete am Montag über den ehemaligen Schatzkanzler, mit dem auch zuhause noch nicht alle Leute etwas anfangen können: "Wer ist das? Australier können Angela Merkels Dilemma wahrscheinlich verstehen."

Auf Twitter äußerten viele ebenfalls Verständnis. Eine Nutzerin namens Rhiannon Hoffman schrieb: "Angela Merkel hat also einen Spickzettel gebraucht. Dafür kann sie nichts. Ich lebe hier und weiß noch überhaupt nichts über ihn."

Kleiner Fauxpas von Merkels Seite

Auf Merkels Zettel ist auch ein Foto des Premierministers zu erkennen. Solche "Fact Sheets" über einen Gesprächspartner sind in der internationalen Politik durchaus üblich - vor allem, wenn man das Gegenüber noch nicht kennt. Allerdings legt man sie vor einem Treffen normalerweise aus der Hand.

Merkel (64) war wegen Schwierigkeiten mit ihrem Regierungsflugzeug zu spät zum G20-Gipfel gekommen. Morrison (50) ist bereits der sechste australische Premierminister, mit dem sie zu tun hat, und möglicherweise noch nicht der letzte.

Bis Mai 2019 muss in Australien ein neues Parlament gewählt werden. In den Umfragen liegt die sozialdemokratische Opposition vorn. (ank/dpa)

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