Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat von Aserbaidschan ein sofortiges Ende der Militäraktion in Berg-Karabach verlangt. "Aserbaidschan muss den Beschuss sofort einstellen und an den Verhandlungstisch zurückkehren", forderte die Grünen-Politikerin am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

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Sie ergänzte: "Entscheidend ist der Schutz der Zivilbevölkerung in Bergkarabach. Dies ist auch Aufgabe der dort stationierten russischen Soldaten." Ein dauerhafter Frieden zwischen Aserbaidschan und Armenien könne nur am Verhandlungstisch erzielt werden.

Baerbock erklärte, die Bundesregierung unterstütze die Verhandlungen unter Führung der Europäischen Union. "Angesichts der heutigen Eskalation sind diese dringlicher als je zuvor." Die Berichte aus Berg-Karabach seien dramatisch.

In den vergangenen Wochen habe man sich massiv für einen humanitären Zugang zu den Menschen in Bergkarabach eingesetzt. "Hier gab es zuletzt kleine Fortschritte. Umso schlimmer ist jetzt diese Gewalteskalation."

Gerade in vergangenen Tagen habe es intensive Gespräche auch der EU und USA mit Armenien und Aserbaidschan zur Deeskalation gegeben. Die Zusage Bakus, von militärischen Maßnahmen abzusehen, sei gebrochen worden.

Aserbaidschan hatte am Morgen einen großangelegten Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Konfliktregion zurückzuerobern.

Das Militär in Baku begründete dies mit angeblichen Verstößen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand. Die armenische Seite weist diese Vorwürfe als erfundenen Vorwand zurück. Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken umkämpft.  © dpa

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