Nach einem viel diskutierten Kussversuch des kroatischen Außenministers Radman an seiner Amtskollegin Baerbock, hat sich dieser nun entschuldigt.
Nach einem als unpassend gewerteten Kuss für
Radman war sich keines Fehlers bewusst
Wegen der Verspätung seines Flugzeugs habe er Baerbock erst beim "Familienfoto" mit allen EU-Kollegen gesehen, sagte Radman weiter. "Ich weiß nicht, was das Problem war. Ich habe es nicht gesehen; ich war mir dessen nicht bewusst. Wir begrüßen uns immer herzlich. Es ist ein herzlicher, menschlicher Umgang unter Kollegen."
Videoaufnahmen von dem Vorfall hatten gezeigt, wie Radman versucht, Baerbock während der Aufnahme des "Familienfotos" zu küssen und wie diese sich schnell zur Seite wegdreht. Die "Bild"-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet. Aus Baerbocks Umfeld hieß es laut "Bild", es sei ein ungelenker Versuch gewesen, sich schnell noch zu begrüßen.
Dem Kroaten wird jetzt unter anderem in sozialen Netzwerken vorgehalten, dass er eine deutsche Regierungspolitikerin öffentlich in Verlegenheit gebracht und sein Land beschämt habe. "Frauen gewaltsam zu küssen, nennt man doch auch Gewalt, oder?" schrieb Kroatiens frühere Ministerpräsidentin Jadranka Kosor (2009-2011) auf der Plattform X (vormals Twitter).
Frauenrechtlerin kritisiert Radman scharf
Zuvor hatten kroatische Medien nach "Spiegel"-Angaben ebenfalls über den Vorfall berichtet. So hieß es dort unter anderem: "Wenn der Außenminister Ihres Landes das tut, schämen Sie sich zutiefst." Oder "Unangenehme Situation – Grlić Radman versuchte, die deutsche Ministerin Annalena Baerbock zu küssen."
Auch die Frauenrechtlerin Rada Boric äußerte sich in der Zagreber Zeitung "Jutarnji list" zu dem Vorfall. Sie sprach davon, dass sich Baerbock "sichtlich unwohl" gefühlt habe und dass es sich um eine "komplett unangebrachte Geste" handelte. "Erzwungenes Küssen von Frauen wird auch als Gewalt bezeichnet, oder?", heißt es weiter. Und auf die Entschuldigung Radmans äußerte sie sich wie folgt: Das Video zeige "klar, dass hier keine derartige Beziehung besteht und dass die Ministerin von einer derartigen Annäherung überrascht wurde". (dpa/the)
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