Laut einem Bericht des "Focus" sollen sich deutsche Rechtsextreme in Russland paramilitärisch ausbilden haben lassen. Demnach sollen sie in der Nähe von St. Petersburg unter anderem im Umgang mit Schusswaffen und Sprengstoff trainiert worden sein.
Militante Rechtsextreme aus Deutschland sollen nach einem Medienbericht in einem speziellen Lager bei St. Petersburg im Norden Russlands für Kampfhandlungen trainiert worden sein.
Die paramilitärische Ausbildung hätten mehrere Mitglieder der vom Verfassungsschutz beobachteten NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten und der Partei "Der III. Weg" absolviert, schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus" (Freitag) und beruft sich dabei auf Sicherheitskreise.
Die Teilnehmer seien im Umgang mit Waffen und Sprengstoff sowie für den militärischen Nahkampf trainiert worden. Hinter dem Lager soll die für ihre rassistische Hetze berüchtigte russische Imperialbewegung stehen.
USA stufen Organisation als Terrorgruppe ein
Die USA hatten die Bewegung erst im April auf die Liste globaler Terrorgruppierungen gesetzt. Bei St. Petersburg soll die Organisation Russian Imperial Movement (RIM) gleich zwei Trainingslager haben. Nach russischen Medienberichten ist die Bewegung ultrarechter christlich-orthodoxer Russen auch in ihrer Heimat als extremistisch eingestuft, aber nicht verboten.
Der Anti-Terror-Experte Nathan Sales vom Außenministerium in Washington hatte die Entscheidung der USA seinerzeit so begründet: "RIM ist eine Terrorgruppe, die im Stil von Paramilitärs Ausbildung anbietet für Neo-Nazis und jene, die für eine weiße Dominanz eintreten." Die Bewegung versuche, Europäer und Amerikaner aufzuhetzen gegen angebliche Feinde.
Das russische Außenministerium hatte danach lediglich mitgeteilt, der Schritt der USA trage nicht zur Bekämpfung des Terrorismus bei. Außerdem habe Washington keine Details zu dem Fall vorgelegt.
Bei Demonstrationen in Russland sind Mitglieder der Russkoje Imperskoje Dwischenije, wie sie im Original heißt, immer wieder mit den markanten gelb-schwarzen Flaggen und Forderungen nach einer Wiedererrichtung des russischen Imperiums zu sehen.
Deutsche Sicherheitsbehörden seien über das Training der Rechtsextremisten in Russland informiert, schreibt der "Focus" weiter. Nach St. Petersburg könnten die Ermittler aber aus rechtlichen Gründen nicht reisen. (dpa/thp)
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