• Vier Agenten, die an dem Mord des Journalisten Jamal Khashoggi beteiligt gewesen sein sollen, sollen in den USA ausgebildet worden sein.
  • Das US-Außenministerium habe das Training ein Jahr vor dem Mord genehmigt.
  • Bereits zwischen Oktober 2014 und Januar 2015 nahmen zwei der Männer an einem solchen Training teil.

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Vier an dem Mord des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi beteiligte saudi-arabische Agenten sollen einem Medienbericht zufolge in den USA paramilitärisch ausgebildet worden sein.

Das vom US-Außenministerium genehmigte Training sei im Jahr 2017 erfolgt, also ein Jahr vor dem Mord an Khashoggi, berichtete die "New York Times" am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf entsprechende Dokumente und mit dem Fall vertraute Personen. Zwei der Männer nahmen demnach bereits von Oktober 2014 bis Januar 2015 an einem solchen Training teil.

Regierung in Riad räumt Mord ein

Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Die Führung des islamisch-konservativen Königreichs war danach scharfer Kritik ausgesetzt. Die Regierung in Riad räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein.

Khashoggi hatte vor seinem Tod im Exil in den USA gelebt. Er schrieb Kolumnen für die "Washington Post", die oft Kritik an der saudischen Monarchie enthielten.

Mohammed bin Salman soll Einsatz genehmigt haben

Das US-Außenministerium habe die Ausbildung der saudischen Königsgarde durch die private US-Sicherheitsfirma Tier 1 Group genehmigt, schrieb das Blatt. Die "New York Times" zitierte Aussagen eines leitenden Managers von Cerberus Capital Management, der Muttergesellschaft der Sicherheitsfirma. Das Training der Männer habe aber in keinem Zusammenhang mit "ihren späteren abscheulichen Taten gestanden", hieß es demnach.

Nach einem Ende Februar 2021 veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hatte Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman den Einsatz zur Gefangennahme oder Tötung Khashoggis genehmigt. Saudi-Arabien wies dies als falsch zurück. (ff/dpa)

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