Fast 200.000 Corona-Tote in Brasilien - doch für den Präsident scheinen die Impfprogramme gegen das Corona-Virus nur ein schlechter Scherz zu sein: Öffentlich attackiert er die Unternehmen Pfizer sowie Biontech - und beteuert, dass eine Impfung für ihn keine Option ist.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Unternehmen Pfizer und Biontech kritisiert und mögliche Kollateralschäden ihres Impfstoffs herangezogen. "Im Vertrag ist klar geregelt, dass Pfizer nicht für Nebenwirkungen verantwortlich ist. Wenn du dich in einen Kaiman verwandelst, ist es dein Problem", sagte Bolsonaro bei einer Veranstaltung in der Stadt Porto Seguro am Donnerstagabend (Ortszeit) und lachte. Auch wenn jemand Superman werde, einer Frau ein Bart wachse oder ein Mann anfange, geschliffen zu reden, hätten sie (Pfizer) nichts damit zu tun.
Mehr als sieben Millionen Infizierte in Brasilien
Der Pfizer/Biontech-Impfstoff ist in der dritten Phase in Brasilien getestet worden. Mehrere Länder wie die USA, Großbritannien oder Mexiko haben Impfkampagnen mit dem Impfstoff gestartet oder angekündigt. Bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wurde die Zulassung des Corona-Impfstoffs in der EU beantragt, eine Entscheidung darüber soll am kommenden Montag fallen - acht Tage früher als geplant. Er werde sich nicht impfen lassen, sagte Bolsonaro, der sich bereits selbst mit dem Virus infiziert hatte. Seine Aussage fiel inmitten einer Politisierung der Impfung, fehlender Planung bei der Umsetzung einer Impfkampagne und steigender Corona-Zahlen in Brasilien, das zuletzt die Marke von sieben Millionen Infizierten überschritt und auf 200.000 Tote zusteuert. (best/dpa)
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