- Omikron als Glücksfall? Die eher milden Krankheitsverläufe lassen den Essener Virologen Professor Ulf Dittmer "aufatmen".
- Er will Massentests für Menschen ohne Symptome beenden – ansonsten könnte zu viel Quarantäne den Klinikbetrieb gefährden.
Wird die Omikron-Variante in der Corona-Pandemie zum Glücksfall? Laut Professor Ulf Dittmer kann man wegen der vergleichsweise milden Krankheitsverkäufe durch die aktuelle Variante des Coronavirus "aufatmen". Allerdings nicht im Krankenhaus, warnt der Chefvirologe der Essener Uniklinik bei "19 – die Chefvisite".
Der Ausfall von Klinik-Mitarbeitern durch Krankheit und Quarantäne bedrohe weiter die Behandlung von Menschen, die nicht an COVID erkrankt sind. Es müsse verhindert werden, "dass man in Deutschland nach einem Autounfall stirbt, weil man nicht versorgt werden kann", fordert Dittmer.
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Sein Ansatz, um die Misere zu beheben: "Wir müssen aufhören, asymptomatische Personen zu testen. Das machen wir bei keinem anderen Virus." Seiner Einschätzung nach machten solche Massentests "medizinisch keinen Sinn".
Anders als Drosten: Dittmer fürchtet keine neue Supervariante
Anders als manche andere Experten hat der Chefvirologe auch keine Angst vor einer neuen Verbindung bestehender Virusvarianten – die gefährlich wie Delta und ansteckend wie Omikron sein könnte. Eine dahingehende Befürchtung hatte kürzlich Christian Drosten, Chefvirologie an der Berliner Charité, geäußert.
Die Entstehung solcher im Fachjargon Rekombinanten genannten Mutationen ist für Dittmer zwar gut vorstellbar. Dass sie sich gegen Omikron durchsetzen könnte, hält er aber für "unwahrscheinlich".
Omikron sei evolutionär im Vorteil, weil es sich vor allem in den oberen Atemwegen festsetze und dadurch schnell verbreite.
Die Vorgängervariante Delta habe hingegen das "tiefere Gewebe" befallen, also Lungen-, Fett- oder Nervenzellen. Das habe schwerere Verläufe gebracht, aber eben auch weniger Ansteckungen.
Die Ausführungen von Professor Dittmer sehen Sie ausführlich oben im Video.
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