Die australische Journalistin Cheng Lei ist nach mehr als drei Jahren Haft in China in ihre Heimat zurückgekehrt.
Ihre Rückkehr werde nicht nur von ihrer Familie und Freunden sondern "von allen Australiern von Herzen begrüßt", sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese am Mittwoch. Chinas Ministerium für Staatssicherheit erklärte, die Journalistin sei "nach Absitzen ihrer Strafe" von zwei Jahren und elf Monaten ausgewiesen worden.
Die zweifache Mutter und ehemalige Moderatorin des englischsprachigen chinesischen Fernsehsenders CGTN war im August 2020 wegen des Vorwurfs der Gefährdung der nationalen Sicherheit festgenommen worden. Im Februar 2021 wurde sie offiziell verhaftet und wegen "Verbreitung von Staatsgeheimnissen im Ausland" angeklagt.
Im März wurde ihr unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gemacht. Selbst dem australischen Botschafter in China wurde der Zugang zum Gericht verwehrt. Cheng hat sowohl die australische als auch die chinesische Staatsbürgerschaft.
Der Vorgang hatte die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Peking und Canberra zusätzlich belastet. Australiens Regierung hatte sich lange für Chengs Freilassung eingesetzt und China aufgerufen, "grundlegenden Standards der Justiz, der Verfahrensgerechtigkeit und humaner Behandlung" zu folgen.
Albanese sagte am Mittwoch, die Freilassung der Journalistin würde seinen Besuch in China zu einem "gemeinsam vereinbarten Zeitpunkt" in diesem Jahr erleichtern. China hat in der Vergangenheit in Zeiten politischer Spannungen mit anderen Ländern wiederholt Staatsbürger dieser Länder inhaftiert. Peking wurde daher eine Form der Geisel-Diplomatie vorgeworfen. © AFP
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