Deutschland und die Mongolei wollen ihre jahrzehntelangen Beziehungen vertiefen. Vertreter beider Länder unterzeichneten im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch in Ulan Bator eine Vereinbarung für eine strategische Partnerschaft. "Die Mongolei und Deutschland verbindet wirklich lange und sehr freundschaftliche Beziehungen", sagte Steinmeier bei seinem Staatsbesuch. Mit der strategischen Partnerschaft gehöre Deutschland nun zu den engsten Partnern der Mongolei.

Mehr aktuelle News

Der Präsident der Mongolei, Ukhnaa Khurelsukh, sagte, Deutschland sei das erste Land in Europa, das so eine Partnerschaft mit der Mongolei aufbaue. Er verwies auf die vielen Mongolen, die in Deutschland bereits die deutsche Kultur und Sprache kennengelernt hätten. Sie bildeten bis heute eine Brücke zwischen den Völkern beider Länder.

Anlass für Steinmeiers Reise ist ein Jubiläum: Vor fast genau 50 Jahren, am 31. Januar 1974, hatten die Bundesrepublik und die Mongolei diplomatische Beziehungen zueinander aufgenommen. Die Beziehungen mit der früheren DDR reichen noch weiter zurück - unter anderem deshalb, weil in der DDR zahlreiche Arbeitsmigranten aus der Mongolei lebten. Heute spricht etwa ein Prozent der Bevölkerung - rund 30 000 Menschen - Deutsch.

Der demokratische Staat ist geografisch eingeschlossen zwischen den beiden autoritär regierten Nachbarn Russland und China. Zugleich gehört Mongolei zu den rohstoffreichsten Ländern der Welt. Das Land versucht, seine Beziehungen breiter aufzustellen - politisch und wirtschaftlich. Auch Deutschland will seine wirtschaftlichen Abhängigkeiten von einzelnen Staaten reduzieren. Vertieft werden soll die Zusammenarbeit mit der Mongolei nun unter anderem in den Bereichen Verkehr, Wirtschaft, Handel, Kultur, Bildung und Wissenschaft, aber auch in Fragen des Klimaschutzes.

Das dünn besiedelte Steppenland ist die Heimat des legendären Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert mit seinen Reiterarmeen ein Weltreich von Ostasien bis Mitteleuropa eroberte. In Planung ist nach Steinmeiers Worten eine Ausstellung zu Dschingis Khan in Berlin und Bonn mit Leihstücken aus der Mongolei.

0


  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.