Zur Jobsuche nach Deutschland - das ist ab Juni für Menschen aus dem Nicht-EU-Ausland mit der neuen Chancenkarte möglich.
"Ich freue mich, dass die Chancenkarte endlich in Kraft tritt und das neue Einwanderungsgesetz nun seine volle Wirkung entfalten kann", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Sie bedeutet Chancen für ausländische Arbeitskräfte und gleichzeitig Chancen für die deutsche Wirtschaft."
Wer die neue Chancenkarte erhält, darf nach Deutschland einreisen, ohne einen festen Arbeitsvertrag vorweisen zu müssen, und darf ein Jahr lang für die Arbeitssuche bleiben. Bewerberinnen und Bewerber auf die Chancenkarte müssen Grundvoraussetzungen wie grundlegende Deutschkenntnisse oder sehr gute Englischkenntnisse und eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder einen im Herkunftsland anerkannten Hochschulabschluss vorweisen. Für die Arbeitssuche in Deutschland muss außerdem ihr Lebensunterhalt gesichert sein.
"Fehlende Arbeitskräfte sind ein echtes Standortrisiko für Deutschland", sagte Dröge zu AFP. "Wir Grüne haben deshalb schon lange gefordert, Einwanderung von Arbeitskräften zu erleichtern, und setzen das jetzt in der Regierung um."
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Juli das sogenannte Fachkräfteeinwanderungsgesetz beschlossen. Neben der Chancenkarte ist darin etwa die erleichterte Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vorgesehen. "Wichtige Teile unseres neuen Fachkräfteeinwanderungsrechts gelten bereits", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Freitag. "Jetzt kommt der letzte wichtige Baustein hinzu: die Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems."
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, forderte, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nun weiter zu flankieren, etwa "mit smarten, digitalen Behördenverfahren, mit Integration von Anfang an in Kitas" und mit Deutschkursen. "Denn die besten Paragraphen sind das eine, darüber hinaus ist eine starke Willkommens- und Bleibekultur entscheidend." © AFP
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