Beim Parteitag der Linken in Augsburg sollte Martin Schirdewan zum Spitzenkandidaten für die kommende EU-Wahl gekürt werden. Doch sein Gegenkandidat provoziert einen Eklat – und kündigt dann seinen Parteiaustritt an.

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Bei der Wahl von Linken-Chef Martin Schirdewan zum Spitzenkandidaten für die Europawahl ist es am Samstagabend zu einem Eklat gekommen. Bevor Schirdewan beim Parteitag in Augsburg mit knapp 86,9 Prozent der Stimmen gewählt wurde, sorgte sein Gegenkandidat um Platz eins der Kandidatenliste, Bijan Tavassoli, für einen Tumult.

Tavassoli nutzte seine Bewerbungsrede für eine Beschimpfung der Partei und eine Lobrede auf Sahra Wagenknecht, die kürzlich aus der Linken ausgetreten war. Zum Abschluss seiner Rede erklärte Tavassoli selbst ebenfalls seinen Parteiaustritt. Zeitweise war unklar, ob er trotzdem kandidieren darf. Tavassoli redete auf der Bühne auf Schirdewan und die Tagungsleitung ein. Von den Delegierten des Parteitags gab es Protestrufe und Pfiffe.

Schirdewan: "Unschöner Zwischenfall"

Schließlich erreichte Tavassoli im Wahlgang gegen Schirdewan etwa 2 Prozent der Stimmen. Er wurde gebeten, von der Bühne zu gehen und wurde schließlich von Sicherheitsleuten aus dem Saal geleitet. Schirdewan sprach von einem "unschönen Zwischenfall". Tavassoli war bereits in der Vergangenheit mit Aktionen aufgefallen, unter anderem hatte er sich als lesbische, bärtige Transfrau ausgegeben. Der Landesverband Hamburg hat nach eigenen Angaben bereits die Entscheidung getroffen, ihn auszuschließen. (dpa/best)

Wagenknecht

Wagenknecht will mit ihrem Bündnis gezielt um AfD-Wähler werben

Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will mit ihrem neuen Bündnis gezielt um AfD-Wähler werben. Zugleich betonte sie, keine Rechtsextremisten aufnehmen zu wollen. (Photocredit: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka)
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